Kinderbücher, die Diversität feiern, sind dann gut, wenn sie zeigen, dass wir alle in unserer Unterschiedlichkeit, Teil des großen Ganzen sind. Und da gibt es einige: Wir haben uns durch diverse Kinder- und Jugendbücher gelesen, und geben Tipps, worauf ihr beim Kauf achten könnt.
- 1.Kinderbücher über Diversität: Bilderbücher
- 1.1.#1 Ich bin anders als du - ich bin wie du
- 1.2.#2 Was ist Rassismus?
- 1.3.#3 Julian ist eine Meerjungfrau
- 1.4.#4 Du bist mein Freund, weil ...
- 1.5.#5 Der unsichtbare Junge
- 2.Kinderbücher, die Diversität für Grundschüler*innen zeigen
- 2.1.#6 Planet Omar – Nichts als Ärger
- 2.2.#7 Akissi – Auf die Katzen, fertig, los
- 2.3.#8 Märchenland für alle
- 2.4.#9 Rumpel-Schule Hallo, König
- 3.Kinderbücher, die Diversität von Familien zeigen
- 3.1.#10 Zwei Mamas für Oscar
- 3.2.#11 Du gehörst dazu – Das große Buch der Familien
- 3.3.#12 Ein Baby! Wie eine Familie entsteht
- 3.4.#13 Ich bin Mari
- 3.5.#14 Besuch Aus Tralien
- 4.Jugendbücher über Diversität
- 4.1.#15 If this gets out
- 4.2.#16 Bus 57
- 4.3.#17 Ein Flüstern im Wind
- 4.4.#18 Die Göttinnen von Otera
- 4.5.#19 Darius der Große fühlt sich klein
- 5.Vielfältige Kinderbücher: Diversität bei den Eltern
- 5.1.#20 Mama - Héléne Delforge & Quentin Gréban
- 5.2.#21 Mama Superstar - Melissa & Manik
Kinderbücher, die Diversität in den Mittelpunkt stellen, sind oft nicht wirklich attraktiv für Kinder. Denn leider verfahren viele Verlage hier mit der Holzhammermethode. Da gibt es Kinder, die mit verschiedenen kulturellen Hintergründen aufwachsen und die in ihrer Unterschiedlichkeit total überzeichnet werden. Das ist nicht nur langweilig beim Lesen, es ist auch ärgerlich, weil es die Lebenswelt gar nicht genau wiedergibt.
Außerdem sollten Hautfarbe oder sexuelle Orientierung in guten Kinderbüchern nicht immer wieder betont werden. Kinderbücher, die Diversität feiern sind dann gut, wenn sie zeigen, dass wir alle in unserer Unterschiedlichkeit, Teil des großen Ganzen sind.
Kinderbücher über Diversität: Bilderbücher
#1 Ich bin anders als du - ich bin wie du
Natürlich denkt man beim ersten Blick aufs Cover: War ja klar. Das Kind mit der hellen Haut ist anders, als das Kind mit der dunkleren Haut. Aber wie heißt es doch so schön: Niemals ein Buch nach dem Cover beurteilen. Denn Kinderbuch über Diversität für Kinder ab drei Jahren ist eine echte Bereicherung. Im Wendebuch geht es nicht um die offensichtlichen Dinge, die anders sind. Sondern die, auf die es wirklich ankommt, wie zum Beispiel, dass der eine lieber Pizza mag und die andere Spaghetti.
Was uns gut gefällt: Dieses Buch spielt mit den Klischees, die wir Eltern im Kopf haben. Und die Kinder lernen, dass es ok ist, wenn es Unterschiede zwischen Menschen gibt. Und, weil es ein Wendebuch ist, dass es mindestens genauso viel gibt, was uns alle eint.
#2 Was ist Rassismus?
Klar, wissen wir alle, was Rassismus ist. Aber wenn wir unserem Kind es dann erklären wollen, fehlen uns doch die richtigen Worte. Oder wir haben Angst etwas falsches zu sagen - ist manchmal auch ganz schon schwierig zu wissen, welche Begriffe nun korrekt sind, wenn man sich nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt hat. Hier hilft das Erklärungsbuch "Was ist Rassismus?" vom Usborne Verlag super weiter.
Was uns gut gefällt: Das Buch erklärt so ziemlich alles zum Thema Rassismus, was man irgendwie erklären kann und das absolut kindgerecht.
Und was wir Eltern unseren Kindern sagen können, verrät unsere familie.de-Kollegin Anna im Video:
#3 Julian ist eine Meerjungfrau
Julian möchte gern so sein, wie andere Meerjungfrauen. Die hat er in der U-Bahn mit seiner Oma entdeckt, und nun zieht er sichZuhause auch so an wie sie. Als Oma ihn entdeckt, macht er sich große Sorgen. Aber sie reagiert, wie alle Menschen reagieren sollten und spaziert mit ihrem stolzen kleinen Jungen in seinem Outfit die Straße entlang, dorthin, wo es andere Meerjungfrauen gibt.
Was uns gut gefällt: Dieses Buch braucht nicht viele Worte. Die Zeichnungen sprechen für sich und geben euch Eltern die Chance, die Geschichte selbst zu erzählen. Am Ende geht es ja nur darum: Jungs, die Röcke tragen sind total ok und Akzeptanz ist der Schlüssel.
#4 Du bist mein Freund, weil ...
Kinder brauchen Freunde. Und die dürfen gern ganz unterschiedlich sein, denn das ist für uns alle eine große Bereicherung. Das Buch feiert Freundschaft in all seiner Vielfalt. Es gibt immer nur wenige Sätze pro Grund, warum Menschen miteinander befreundet ist, so dass im Anschluss ans Lesen noch genug Zeit bleibt um zu überlegen, wieso eure Kinder eigentlich mit ihren Freund*innen befreundet sind.
Was uns gut gefällt: Es geht in dem Buch um Freundschaften und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten. Dabei spielen Hautfarbe oder Behinderung aber überhaupt gar keine Rolle.
#5 Der unsichtbare Junge
Ben ist unsichtbar. Also nicht wirklich, aber die anderen Kinder nehmen ihn einfach nicht wahr. Er ist irgendwie dabei, aber niemand denkt an ihn, niemand fragt nach ihm. Das ändert sich, als Yoshi neu in die Klasse kommt. Plötzlich wird er gesehen, zuerst von Yoshi und dann auch von allen anderen in der Klasse. Ein Buch über stille Kinder, die genauso zu unserer lauten Gesellschaft dazugehören, wie alle anderen auch.
Was uns gut gefällt: Die großflächigen Zeichnungen sind wunderschön und verdeutlichen durch den kleinen grauen Ben, wie ungesehen der Junge sich fühlt. Es ist außerdem eines der wenigen Bücher, in denen konsequent das Gender* benutzt wird.
Diversität im Kinderbuch darf nicht Mittel zum Zweck sein
Schwierig finde ich, wenn in den Kinderbüchern Diversität nur als Mittel zum Zweck genutzt wird. Nach dem Motto "Einmal alles bitte", werden da Geschichten von Trans- oder Asexualtität mit Rassismus und Black Lives Matter in einen Topf geworfen. Niemand muss mit einem Kinderbuch aber die Welt retten. Es reicht, wenn es einfach mehr Vielfalt in den Geschichten gibt.
Kinderbücher, die Diversität für Grundschüler*innen zeigen
Kinderbücher, die Diversität in den Mittelpunkt rücken, sind nicht nur für die Kleinsten interessant. Auch Schulkinder brauchen solche Geschichten.
#6 Planet Omar – Nichts als Ärger
Ein Comic-Roman, der Grenzen sprengt. Zum einen die, was das Lesen betrifft. Denn es sind immer recht kurze Sätze, in die Comicelemente und kleine Illustrationen einfließen. Und dann ist Omar eben eigentlich wie alle Jungen in dem Alter. Frech und voller Ideen und mit viel Phantasie. Omars Eltern sind Wissenschaftler*innen, Schwester Maryam kann 28 Suren aus dem Koran auswendig und Bruder Esa hat immer Essensreste im Haar. Alles irgendwie normal und doch ein bisschen besonders, denn selten wurde das Leben in einer muslimischen Familie so normal gezeigt. Die Autorin Zanib Mian widmet "Planet Omar" deswegen auch allen Kindern, "die schon einmal das Gefühl hatten, anders zu sein wäre etwas Schlechtes."
Was uns gut gefällt: Das Format ist super, ein Roman mit Comicelementen, das macht Kindern Lust aufs Lesen. Und soviel, wie hier nebenbei aus dem Leben von Muslimas und Muslimen erzählt wird, da lernen wir Eltern auch noch dazu. Weitere Bände sind in Planung.
#7 Akissi – Auf die Katzen, fertig, los
Ein Comic, der Kinder in eine ganz andere Welt entführt. Die von Akissi, die an der Elfenbeinküste lebt. "Akissi" bietet einen Zugang in eine Welt, über die die meisten von uns viel zu wenig wissen. Stellenweise wird deutlich, wie wichtig es ist, dass Kinder ohne Gewalt groß werden, vor allem aber ist es ein Einblick in eine fremde Lebenswelt, erdacht von Marguerite Abouet, die selbst an der Elfenbeinküste groß geworden ist.
Was uns gut gefällt: Akissi ist mutig und stark und schlau und macht aus jeder Situation das Beste. Und das ist doch etwas, das wir uns alle für unsere Kinder wünschen.
#8 Märchenland für alle
Märchen sind nicht mehr so beliebt in diesen Zeiten. Ehrlich gesagt auch zurecht, die originalen Märchen der Gebrüder Grimm waren furchtbar grausam und auch die Neubearbeitungen machen es nicht besser. Wenn ihr euren Kindern aber vollkommen neue Märchen aus Ungarn vorlesen möchtet, in denen Diversität eine große Rolle spielt, dann sei euch dieses Buch ans Herz gelegt. 17 Geschichten für Kinder ab sechs Jahren die zeigen, wie Vielfalt im Kinderbuch aussehen könnte.
Was uns gut gefällt: Prinzessinnen die ihren Weg gehen, ohne auf den Prinzen zu warten, Tiere die mehr Gliedmaßen als gewöhnlich haben und Prinzen, die auf der Suche nach ihrem Mister Right sind, all das bietet diese Märchensammlung, die dazu auch noch besonders prachtvoll illustriert ist.
#9 Rumpel-Schule Hallo, König
Benno Bombig ist ganz schön anders als die anderen Kinder. Er trägt einen Mantel und eine Krone und behauptet, er sei ein König. Er ist neu in der Klasse 2b in der Rumpel-Schule und die anderen haben einige Schwierigkeiten, sich an das neue Kind zu gewöhnen. Könige gibt es doch gar nicht, oder? "Hallo, König" zeigt auf ganz wunderbare Weise, wie wichtig es ist, dass wir eben nicht alle gleich sind und unsere Andersartigkeiten ein Geschenk sind, dass wir annehmen sollten.
Was uns gut gefällt: Benno steht für sich ein. Und ist damit hoffentlich Vorbild für ganz ganz viele Kinder.
Kinderbücher, die Diversität von Familien zeigen
Auch Familien können divers sein. Weil es gleichgeschlechtliche Elternteile gibt, weil Eltern aus unterschiedlichen Ländern kommen, weil Kinder adoptiert wurden oder sie gemeinsam in ein neues Land ziehen. Diversität in Familien ist noch kein großes Thema in den Kinderbüchern, aber das wird sich sicher auch bald ändern. Denn wir Familien sind einfach bunt.
#10 Zwei Mamas für Oscar
Schon beim Titel ist klar: Hier ist etwas anders. Denn Oscars Mütter berichten, wie sie unbedingt Mama und Mama werden möchten und auch, was sie getan haben, damit Oscar, ihr Sehnsuchtskind, auf die Welt kommt. Im Buch wird auf den letzten beiden Seiten erklärt, wie homosexuelle Paare Kinder bekommen können, ihr habt also die Möglichkeit sehr kindgerecht über das Thema Aufklärung zu sprechen.
Was uns gut gefällt: Kinderbücher, in denen Regenbogenfamilien eine Stimme bekommen, gibt es viel zu selten. Dieses Buch richtet sich an Kindergartenkinder, wenn ihr entscheidet, dass es noch zu früh ist, eure Kinder behutsam aufzuklären, dann überblättert ihr die letzten beiden Seiten einfach.
#11 Du gehörst dazu – Das große Buch der Familien
Familien sind total unterschiedlich. Und dieses Buch zeigt es in wirklich all seiner Vielfalt. Nichts davon wird bewertet, es ist einfach wie es ist und das zeigt Kindern, dass alles "normal" ist. Mit "Du gehörst dazu" könnt ihr mit euren Kindern immer wieder ins Gespräch kommen, was sie bei anderen erleben, wie sie selbst sich Familie wünschen.
Was uns gut gefällt: Das Leben in Familien ist gelebte Vielfalt. Und die sollten wir alle mehr in den Vordergrund stellen.
#12 Ein Baby! Wie eine Familie entsteht
Samen- und Eizelle müssen sich miteinander verbinden, damit daraus ein Baby entstehen kann. Soweit, so klar. Aber der Weg dahin, wie genau das passiert, ob beim Sex zwischen Mann und Frau, in einer Kinderwunschklinik oder durch eine Samenspende, der ist sehr unterschiedlich. Eben so wie auch Familien ganz unterschiedlich sind. Dieses Sachbuch für Kinder ab fünf Jahren zeigt, wie divers Familien leben.
Was uns gut gefällt: Es gibt noch sehr wenig Kinderbücher die zeigen, dass Kinder auf ganz unterschiedliche Weise zu Familien kommen können. Dieses Buch ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
#13 Ich bin Mari
In Kinderbüchern spielt das Thema Behinderung eigentlich keine Rolle. Das ist extrem schade und spiegelt auch die Realität überhaupt nicht wieder. Unsere Welt ist groß und bunt und es sollte vollkommen normal sein, dass in Kinderbüchern auch Kinder vorkommen die im Rollstuhl sitzen, mit Trisomie 21 geboren werden oder eine Mutation aufweisen, die von dem abweicht, was wir alle als vermeintlich normal bezeichnen. Deswegen gehört so ein Buch wie "Ich bin Mari" unbedingt auch in diese Sammlung von Kinderbüchern. Kinder ab vier Jahren lernen hier die kleine Mari und ihre Familie kennen. Mari hat das Angelman-Syndrom, einen Gendefekt der unter anderem dafür verantwortlich ist, dass Mari gar nicht sprechen kann.
Was uns gut gefällt: Es sollte mehr Kinderbücher geben in denen Kinder in all ihren Unterschiedlichkeiten gezeigt werden. Die Illustrationen sind bezaubernd und nehmen einen sofort für die Geschichte um Mari und ihre Familie ein.
#14 Besuch Aus Tralien
Martin Baltscheit schreibt Kinderbücher, die auch Erwachsene zum Träumen bringen. Tatsächlich wird auch in diesem Buch manches für Kinder gar nicht unbedingt verständlich sein, aber für die Geschichte ist das auch gar nicht wichtig. Wer will, liest einfach nur die Geschichte von Eltern, die nicht verstehen, dass ihr Austauschschüler aus Australien ein Krokodil ist. Sie wollen es nicht wahrhaben und tun alles, damit der Junge, der so ganz anders ist als alle anderen, sich bei ihnen wohl fühlt. Und wer will, kann sich von der Geschichte über Inklusion und das Recht auf Eigenheiten auch inspirieren lassen. Beides geht.
Was uns gut gefällt: Ein wenig stecken auch "Des Kaisers neue Kleider" in diesem Buch, denn das Baby der Familie ist der einzige Mensch, der sofort erkennt, dass der Gastbruder ein "Bokodil" ist, während alle anderen so tun, als sei er ein außergewöhnlicher kleiner Junge.
Jugendbücher über Diversität
Natürlich gibt es nicht nur Kinderbücher, in denen Diversität eine Rolle spielt, auch im Jugendbuchbereich ist dieses wichtige Thema inzwischen angekommen. Hier müssen die Autor*innen tatsächlich noch behutsamer vorgehen, denn die Jugendlichen selbst wollen sich von der Geschichte abgeholt fühlen. Die Holzhammermethode, die in Kinderbüchern vielleicht noch an der ein oder anderen Stelle funktioniert, ist hier fehl am Platz.
#15 If this gets out
Ruben und Zach leben den Traum. Die beiden sind Teil der weltweit erfolgreichen Band "Saturday". Hinter den Kulissen ist es nicht ganz so traumhaft: Ruben ist schwul, aber niemand darf davon wissen. Das Image der vier Jungs die Teenager*innen-Träume wahr werden lassen, muss bewahrt werden. Als Zach und Ruben wegen des stressigen Tourlebens noch näher zusammenrücken, passiert, was passieren musste: Die Beiden verlieben sich ineinander. Aber wie gehts jetzt mit der Band weiter?
Was uns gut gefällt: Der Roman über zwei schwule Teenager wird Jungen und Mädchen ab 14 Jahren sicher begeistern. Alle, die schon immer von einer Popstar-Karriere geträumt haben, können hier noch mal ins Schwärmen geraten und überlegen, ob der Traum nicht vielleicht auch ganz schön viele Opfer fordert.
#16 Bus 57
Das Jugendbuch basiert auf der wahren Geschichte von Sasha und Richard. Sasha, der als Luke geboren wurde, erkennt, dass er genderqueer ist. Er identifiziert sich als agender, möchte mit den Pronomen sier angesprochen werden. Sasha trägt gern Röcke. Bei einer seiner täglichen Fahrten mit dem Bus 57 zündet Richard, vermutlich aus Langeweile, diesen Rock an. Und Sasha erleidet schwere Verbrennungen. Das Jugendbuch zeichnet das Leben beider Jugendliche nach und zeigt auch, wie wir uns unter verschiedenen Bedingungen entwickeln.
Was uns gut gefällt: "Bus 57" erklärt ganz nebenbei sehr viel über Gendergrenzen, über Geschlechter und bietet Hilfe gegen Sprachlosigkeit.
#17 Ein Flüstern im Wind
Zunächst wirkt alles etwas magisch. Da ist von Flüsterern die Rede, die nachts in den Feldern wohnen und die Weisheit des Lebens schenken. Das wünscht sich auch Riley, denn er braucht dringend Hilfe. Seine Mutter ist verschwunden und er hofft, dass die Flüsterer ihm helfen können. Als wäre die verschwundene Mutter nicht schon dramatisch genug, hat Riley auch noch "das andere Problem", wie er es nennt. Denn er steht auf Jungs.
Was uns gut gefällt: Die Geschichte der Flüsterer verlangt schon ein bisschen Durchhaltevermögen. Aber die Auflösung am Ende macht die Längen wieder wett, denn natürlich erfahren wir, was mit Riley Mutter passiert ist.
#18 Die Göttinnen von Otera
Eure Teenies sollten schon einiges an Splatter gewöhnt sein für dieses Buch. Denn ja, hier geht es ordentlich zur Sache. Gewalt ist ein Bestandteil des Buches, in dem Deka erkennt, dass sie nicht ist wie all die anderen Mädchen. Sie gilt als unrein, weil ihr Blut nicht rot, sondern golden ist. Endlich ein Jugendbuch mit einer starken weiblichen Heldin. Allerdings solltet ihr schon mit euren Kindern in Kontakt bleiben, wenn sie dieses Buch lesen. Nicht nur wegen der Gewalt, sondern auch um über die Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu sprechen. Denn das ist ein zentrales Thema das Buches: Die Unterdrückung von Frauen.
Was uns gut gefällt: Für alle, die Fantasy-Romane mögen und auf einen Nachfolger zu "Die Tribute von Panem" warten, lohnt sich die Reihe, die bis 2022 fortgesetzt wird ganz sicher.
#19 Darius der Große fühlt sich klein
Welcher Jugendliche fühlt sich nicht manchmal klein? Bei Darius liegt das vor allem daran, dass er nichts über das Land seiner Eltern, den Iran, weiß. Und nun ist er dort und findet sich nur mit Hilfe von Sohrab zurecht. Durch seinen neuen Freund bekommt er die Chance, eine ihm völlig fremde Kultur kennenzulernen und somit auch sich selbst.
Was uns gut gefällt: Coming of Age Romane gibt es unzählige. Dabei in neue, unbekannte Welten (im doppelten Sinne) einzutauchen ist eine willkommene Abwechslung, die Teenies sicher zu schätzen wissen.
Vielfältige Kinderbücher: Diversität bei den Eltern
Es gibt auch wenige Bücher, die für Kinder und Eltern gleichermaßen gedacht sind, und sich mit dem Thema Diversität auseinandersetzen. Sie laden Familien vor allem dazu ein, eine Haltung zu finden, dazu, wie wir als Gesellschaft unsere Vielfalt feiern können.
#20 Mama - Héléne Delforge & Quentin Gréban
Die Illustrationen in diesem Buch sind so unglaublich schön, dass ihr das Buch vielleicht lieber eigentlich doch allein anschauen wollt. Aber gemeinsam mit eurem Nachwuchs macht es einfach mehr Spaß, dieses besondere Gefühl von Mutterliebe, dass in "Mama" wirklich zelebriert wird, zu feiern. Es finden sich ganz unterschiedliche Mütter in diesem Buch wieder, ihre Unterschiedlichkeit ist aber gar nicht das Thema. Sondern, dass die Liebe zu unseren Kindern etwas ist, dass uns alle eint.
Was uns gut gefällt: Die Bilder! Die Texte! Egal, ob ihr gerade ganz frisch Mama geworden seid, oder schon einige Jahre ein Kind durch euer Leben fegt, das Buch spricht Mütter einfach auf einer emotionalen Ebene an.
#21 Mama Superstar - Melissa & Manik
Habt ihr eure Heimat verlassen, um irgendwo neu anzufangen? Das haben wohl die wenigsten von uns. Dieses Buch feiert die Frauen, die sich auf den Weg gemacht haben um sich aus verschiedenen Gründen in Deutschland ein neues Leben aufzubauen. Dabei verklärt keine der 11 porträtierten Mütter, wie hart dieser Weg war. Und auch die Töchter kommen zu Wort, sie berichten, wie sie ihre Mütter wahrgenommen haben. Da ist immer wieder von Stärke die Rede. Und, was ein Gesprächsöffner für euch und eure Kinder sein kann: Jede Tochter hat einen Rat an Töchter anderer Migrant Mamas.
Was uns gut gefällt: Ein Perspektivwechsel tut immer gut. Zu lesen, was andere Frauen in ihrem Leben schon erlebt haben, hilft, auch die eigene Stärke wahrzunehmen. Wir können soviel voneinander lernen. Und, wir gestehen: die Rezepte aus aller Welt (jede Migrant Mama steuert ein Rezept zum Buch bei) lieben wir auch sehr.
Mein Fazit
Die Liste hätte tatsächlich auch noch etwas länger werden können, aber ich wollte euch ja auch nicht langweilen und einen guten Mix aus Kinder- und Jugendbücher zu diesem Thema präsentieren.
Ich bin froh, dass sich auf dem Kinderbuchmarkt einiges tut und auch hier Diversität in all der Vielfalt die das Thema bietet, eine Rolle spielt. Schreibt mir gern, welches euer liebstes Kinderbuch zu diesem Thema ist.
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