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Minimalistischer leben mit Kindern: 5 einfache Tipps, die viel bringen

Minimalistischer leben mit Kindern: 5 einfache Tipps, die viel bringen
© Getty Images/ASphotowed

Minimalismus ist seit Jahren ein Modewort. Viele wollen minimalistischer leben. Was heißt das eigentlich im Leben mit Kindern, wo man gefühlt so viel Zeug hat und ständig Neues hinzukommt? Das Weniger-ist-mehr-Prinip kann auch als Familie funktionieren, wenn man gewissen Regeln folgt und sich konsequent dran hält. Versucht einmal, ob ihr den ein oder anderen Tipp bei euch umsetzen mögt. Euer Gewinn: Mehr Freiraum, mehr Ordnung, weniger Ballast und mehr Kreativität.

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#1 Das Boxen-Prinzip: Wenn nichts mehr hineinpasst, ist Stopp

Dein Kind hat viel zu viel Spielzeug? Die Menge, ab wann es zu viel wird, ist ja sehr individuell. In manchen Familien darf es mehr sein, andere kriegen schon bei einer großen Kiste Lego Duplo oder 10 Barbies die Krise. Das müsst ihr ganz individuell entscheiden. Es gibt aber einen guten Trick, wann Stopp ist: Definiert mit den Kindern gemeinsam eine rote Linie. Wenn diese erreicht ist, darf kein neues Spielzeug mehr hinzukommen.

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Das funktioniert z. B. mit dem Boxentrick: Ihr besorgt euch eine bestimmte Anzahl an Boxen, in die ihr das Spielzeug einsortiert. Und alles, was da nicht hineinpasst, muss sozusagen weg. Das heißt nicht, dass ihr alles wegschmeißen sollt. Das wäre ja gar nicht nachhaltig. Gemeinsam mit dem Kind sortiert ihr das aus, was nicht mehr bespielt wird und verkauft oder verschenkt das, was nicht mehr benötigt wird und zu viel ist (an Kitas, soziale Einrichtungen, Ebay Kleinanzeigen etc.). Die rote Linie ist quasi überschritten, sobald die Boxen voll sind. Dann gehts an aussortieren.

#2 Austauschen statt neu kaufen

Minimalismus heißt, dass man einfach nur sehr wenige Dinge zum Leben braucht. Die moderne Wirtschaft ist aber gar nicht darauf ausgelegt. Wir sollen immer mehr kaufen und sind das auch so gewohnt. Überall ist Werbung für neue Dinge. Und genau so wachsen unsere Kinder auch auf. Sie sehen diese Dinge und möchten sie haben. Da hilft nur eine konsequente Beschränkung und Erklärung, warum man nicht alles haben kann bzw. braucht.

Dennoch wissen wir alle, dass Kinder ihr Spielverhalten verändern und irgendwann bestimmtes Spielzeug nicht mehr interessant ist. Statt dann etwas Neues zu kaufen, könnt ihr auch tauschen. Trefft euch einmal im Monat oder so mit gleichaltrigen befreundeten Kindern und lasst die Kinder untereinander tauschen. So hat jedes Kind etwas Neues, aber niemand hat insgesamt mehr. Das kann ein schönes Ritual sein, wenn man das regelmäßig macht.

Bei Kindern im Alter von 4 bis 8 Jahren sollte das gut funktionieren. Bei älteren Kindern gehen die Interessen dann doch weiter auseinander bzw. ist Spielzeug dann weniger interessant.

#3 Klamotten nur zusammen mit den Kindern kaufen/aussuchen

Unsere Kinder haben häufig nicht nur viel zu viel Spielzeug, sondern auch sehr viel Kleidung. Denn überlegt mal: Tragen eure Kinder wirklich alles, was sie im Schrank haben, ab? Das ist selten der Fall. Ganz viel Kleidung liegt häufig ungetragen im Schrank, denn es gibt immer die Lieblingsteile oder geschenkte Teile, die das Kind nicht so recht anziehen möchte.

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Ein Minimalismus-Trick wäre, dass ihr die Kleidung für euer Kind immer zusammen kauft und das Kind Motive und Farbe aussuchen lasst. Vor allem bei Kindern mit starkem eigenem Willen und speziellem Geschmack ist das die beste Idee, dass alles dann auch angezogen wird. Großeltern sollten dann am besten auch nichts mehr einfach so schenken, wenn ihr die Erfahrung gemacht habt, dass das Kind viele nicht selbst ausgesuchte Kleidung einfach nicht trägt. Davon kann ich leider ein Lied singen ...

In unserem Video haben wir einen cleveren Tipp, wie ihr gerissene Aufdrucke auf T-Shirts wieder repariert:

Elternhack: So reparierst du den Aufdruck vom T-Shirt Abonniere uns
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#4 Gemeinsam ausmisten & Ordnung schaffen

Minimalismus ist nicht von heute auf morgen eingeführt. Ihr als Eltern müsst gute Vorbilder sein und das Ganze begleiten. Setzt euch einmal im halben Jahr zusammen hin und guckt, was nicht mehr benötigt wird: Dann macht ihr verschiedene Haufen: Was könnt ihr verschenken, was möchtet ihr tauschen, was ist so kaputt, dass es wegmuss. Wenn ihr das regelmäßig gemeinsam macht, ist das auch ein schönes Ritual.

Vielleicht werdet ihr bei manchen Teilen härter diskutieren, wenn das Kind sehr dran hängt. Ihr kennt ja euer Kind am besten und wisst, was es benötigt und womit es wirklich gern seine Zeit verbringt. Bleibt wirklich konsequent bei dem Boxenprinzip und vereinbart, dass Dinge wegmüssen, weil der Platz eben begrenzt ist. Das Kind wird das irgendwann verstehen, weil es dann viel mehr Raum zum Spielen hat, die Fantasie durch weniger Dinge viel mehr angeregt ist und es wird auch nicht jedes Plastikteil vermissen.

#5 Gemeinsame Zeit verbringen statt Dinge neu kaufen

Kinder spielen natürlich auch gern mal alleine bzw. sollten sich auch mal alleine mit einer Sache beschäftigen können. Das eine Kind mehr, das andere weniger. Generell gibt es aber viele Spiele, die eben gemeinsam mehr Spaß machen. Wenn ihr und euer Kind gern bastelt, dann schaut doch mal in unsere Basteltipps:

Wenn das Kind verstehen soll, dass man nicht so viele Dinge braucht, um zu spielen, dann müsst ihr gemeinsam etwas spielen. Quengelt euer Kind beim Einkaufen im Supermarkt das nächste Mal, dass es dies oder jenes haben möchte, dann versprecht ihr ihm, dass ihr zu Hause etwas gemeinsam spielt. Das wird nicht immer gut und ohne Geschrei klappen, doch wenn ihr das durchzieht, kann das Großes bewirken.

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Ihr findet bei uns eine große Liste an Spielen für drinnen, die ihr zusammen mit dem Kind machen könnt oder für Geschwister.

Katja Nauck

Spielerisch und ohne Druck

Wenn Kinder gewohnt sind, viel Zeug zu haben und dass immer wieder was dazukommt, wird die Veränderung schwer werden. Erwartet daher nicht, dass euer Kind da sofort Feuer und Flamme ist. Das braucht Zeit und gute Begleitung.

Das Beste ist immer, dass man von Anfang an schon solche Regeln einführt, dann kennt das Kind das nicht anders. Kleinkinder werden es zudem nicht verstehen, wenn es von heute auf morgen heißt, dies oder jenes muss weg. Macht das Ganze spielerisch und zeigt dem Kind vielleicht auch, dass ihr auch bei eurem Zeug ausmistet. Für jedes Spielzeug vom Kind sortiert Mama oder Papa auch was aus.

Oftmals kommt all das Zeug ja gar nicht unbedingt nur aus der Familie. Freunde, Omas und andere Verwandte schenken ja auch gern neue Dinge. Hier müsst ihr rechtzeitig intervenieren, dass ihr das nicht möchtet.

Statt materieller Dinge können sie lieber Zeit mit den Kindern verbringen. Das kann ein harter Weg sein und ihr müsst das vorsichtig aber bestimmt kommunizieren, sonst kann das auch zu Konflikten führen. Letztlich wollt ihr alle ja nur das Beste fürs Kind und gut zusammen leben. Ich wünsche euch viel Erfolg, unsere Tipps umzusetzen. Auf dass euer Leben minimalistischer und dadurch aufgeräumter wird – jeden Tag ein klein wenig.

Katja Nauck

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