Das Ruhrgebiet ist nicht nur als das Herz der deutschen Industrie, sondern auch für seinen unterhaltsamen Dialekt bekannt. Dieser entstammt einer Mischung aus Westfälisch, Plattdeutsch und Niederfränkisch. Hier kommen die 25 coolsten Wörter aus den Zechen und Umgebung!
#1 Dubbel
Ein "Dubbel" wird im Ruhrgebiet auch "Knifte" genannt. Beides heißt so viel wie "Butterbrot".
#2 Knäppchen
Ebenfalls auf Brot bezieht sich die Bezeichnung "Knäppchen". Und zwar meint das im Ruhrgebiet das Ende vom Brot. Ich kenne das als "Knärzel". Und wie nennt ihr die Brotkante?
#3 Eumel
"Du Eumel!" klingt in meinen Ohren nicht gerade beleidigend. Soll es auch gar nicht, denn als "Eumel" bezeichnet man meist einen "liebenswürdigen Trottel".
#4 abpillern
"Abpillern" hat nichts mit "pinkeln gehen" zu tun, auch wenn es schon sehr danach klingt. Es handelt sich um das Ruhr-Wort für "abgucken" bzw. bei einem Test "abschreiben".
#5 bräsich
Dieses Wort ist nicht ganz so einfach zu deuten, wer "bräsich" ist, könnte nämlich sowohl "verärgert" als auch "angetrunken" sein. Vielleicht auch beides ...
#6 brotscheln
Ich backe und koche für mein Leben gern und behaupte jetzt auch einfach mal voller Selbstvertrauen, dass man meine Kreationen mittlerweile recht gut essen kann. Aber wenn ich so an meine Anfänge in der Küche zurückdenke – dann passt das Wort "brotscheln" wie die Faust aufs Auge. Das heißt nämlich so viel wie "mit eher mäßigem Erfolg vor sich hin köcheln".
#7 Furzknoten
Auch das klingt wieder ein wenig nach halbherziger Beleidigung, ist aber eigentlich ganz lieb gemeint. Ein "Furzknoten" ist im Ruhrpott ein "kleines Kind", manchmal auch allgemein eine eher kleinwüchsige Person.
#8 feckeln
Also dieses Wort kann ich absolut nicht ernst nehmen. "Feckeln" bedeutet auf Hochdeutsch so viel wie "rennen" oder "schnell laufen", aber in meinen Ohren klingt das sehr nach jemandem, der eher peinlich von A nach B stolpert.
#9 Glück auf
"Glück auf!" – was früher ein reiner Bergmannsgruß war, gilt heute im Ruhrpott auch allgemein als tagtägliche Begrüßung auf der Straße.
#10 Hümmeken
Mit "Hümmeken" sind meist kleine Messer zum Schneiden und Schälen von Obst gemeint. Ein normales Messer heißt im Ruhrgebiet eher "Zachel".
#11 ipschig
"Ipschig" bedeutet genau das, wonach es auch klingt: "Klein und süß". Ja, am besten beides gleichzeitig.
#12 Lorenz
Wenn im Rest von Deutschland die Sonne lacht, scheint im Ruhrgebiet der "Lorenz". Die Herleitung ist völlig unklar, aber – wäre das nicht ein hübscher Babyname?
Diese 30 Vornamen für Jungen und Mädchen bedeuten übrigens auch "Sonne".
#13 Kabüffken
Als "Kabüffken" bezeichnet man im Ruhrgebiet einen "winzigen Raum" bzw. eine "sehr kleine Wohnung", einen "Anbau" oder auch einen "Schuppen". Als junge Menschen haben wahrscheinlich viele von uns mal an einem solchen Ort gelebt – oder tun es immer noch.
#14 Nuckelpinne
Auch ein kleines Auto mit schwachem Motor hat im Ruhrgebiet eine eigene Bezeichnung. Die "Nuckelpinne" ist so winzig, dass sie neben den anderen Fahrzeugen auf der A40 schon fast lächerlich wirkt – und außerdem kaum hinterherkommt.
#15 Pellmänner
Die Deutschen lieben Kartoffeln – so auch in Nordrhein-Westfalen. Besonders Pellkartoffeln werden im Ruhrpott gerne als "Pellmänner" bezeichnet. Ich frage mich: Gibt es auch Pellfrauen oder hat mal wieder niemand an das weibliche Geschlecht gedacht??
#16 Kawenzmann
Mindestens genauso einseitig ist dieser (zugegebenermaßen wirklich witzige) Begriff: Der "Kawenzmann" ist eigentlich ein besonders großes Stück Kohle bzw. Gestein und stammt aus dem Bergbau. Mittlerweile ist es aber auch eine gängige Bezeichnung für einen großen, breit gebauten Mann.
#17 picheln
Unter "picheln gehen" wird in NRW weitgehend "(sich) betrinken" verstanden.
#18 Puckimänneken
Und wo wir schon beim Thema sind: Eine kleine Flasche Schnaps trägt dort häufig den Namen "Puckimänneken". Zum Picheln eignet sie sich jedenfalls recht gut.
#19 Pommes Schranke
Diese Bezeichnung sorgt sicherlich bei vielen Urlauber*innen für Verwirrung: Die berühmten Pommes mit Ketchup und / oder Mayo heißen im Ruhrgebiet nämlich "Pommes Schranke". Denkt man dabei an die klassischen rot-weißen Verkehrsschranken an Zuggleisen und dergleichen, dürfte einem recht schnell ein Licht aufgehen.
#20 Schaluppi
Also spätestens jetzt sollte eins klar sein: Ruhrdeutsch ist wirklich ein Meister der lustigen Beleidigungen (die überhaupt nicht gemein, sondern einfach nur niedlich klingen). Ein "Schaluppi" ist demnach eine Art "Schlitzohr", also ein listiger, vielleicht sogar etwas hinterhältiger Mensch.
#21 verdorri
"Verdorri nomma!" ist das ruhrdeutsche Äquivalent zu "Verdammt nochmal!". Auch wenn es süß klingt, ein Fluch bleibt ein Fluch, kinderfreundlich ist er dort also vermutlich auch nicht ...
#22 Schmu
Ein Mensch, der lügt, erzählt in Bayern "Schmarrn" und im Ruhrgebiet "Schmu", also "Unsinn". Der Begriff kann aber auch "Betrug" bedeuten.
#23 Trallafitti
Eines der wohl witzigsten Wörter, die ich je gehört habe, ist ganz eindeutig das hier: "Trallafitti" kann sowohl eine "Party" bzw. "Feier" als auch allgemeinen "Trubel" bezeichnen.
#24 nölen
"Nölen" dürfte dem ein oder der anderen gut bekannt sein, denn es ist auch in anderen norddeutschen Regionen immer wieder zu hören. Wer "nölt", der ist am "Nörgeln" oder "Herumjammern".
#25 Killefitt
Und wenn ihr (wie ich) aus dem Süden stammt und euch das alles wie "dummes Zeug" vorkommt, dann wisst ihr jetzt, dass man im Ruhrpott, neben "Schmu", auch "Killefitt" dazu sagt.
Video: 5 coole Lernapps für Schüler*innen
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