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Mütter können diese 11 abfälligen Sätze nicht mehr hören

Klischeesätze über Mutterschaft
© Getty Images / SIphotography

Mütter haben so und so zu sein und nicht anders. Es gibt leider immer noch einige typische Mutterschaft-Klischees, die man häufig noch hört. Oder die Mütter selber über sich oder zu anderen Müttern sagen. Dabei ist einiges davon echt verletzend, ausgrenzend und einfach nur überflüssig. Oder?

#1 "Ich bin/ Sie ist eine Vollblut-Mama"

Wenn eine Mutter mehrerer Kinder öffentlich vorgestellt wird, fällt häufig die Bezeichnung "Vollblut-Mama". Das liest und hört man immer wieder. Heißt das, sie ist aus irgendeinem Grund mehr Mama als andere? Was soll das sein, eine "Vollblut-Mama"? Es suggeriert, dass diese Frau irgendetwas besser/intensiver machen würde als manche andere. Dabei gibt es doch so viele Arten von Müttern und Lebensmodelle und jede kann Mutterschaft für sich selber definieren.

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#2 "Du bist nicht vollkommen, bis du selbst Mutter bist"

Auch dieser Satz geht in eine ähnliche Richtung wie der obige. Manche Frauen, die selbst schwanger sind oder schon Kinder haben, sagen so ähnliche Worte zu kinderlosen Frauen. Ist das nicht mega übergriffig? Es ist ja durchaus der Fall, dass manche Frauen sich eher über ihre Mutterrolle definieren als andere (siehe oben die "Vollblut-Mama").

Aber muss ich deswegen anderen Frauen ohne Kinder unterstellen, sie wären unvollkommen? Zumal es wirklich kein Verdienst ist, ein Kind zu bekommen. Ich meine damit, Mütter sind keine besseren Menschen, nur weil sie Kinder aufziehen. Auch wenn das eine schwierige Herausforderung ist, kann man daran den Wert eines Lebens doch nicht festmachen. Zumal es einfach völlig okay ist, keine Kinder zu wollen. Andere Lebensentwürfe sollte man respektieren und nicht jeden Menschen nur vom eigenen Standpunkt aus beurteilen.

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#3 "Mütter sind viel stressresistenter"

Ganz oft lese und höre ich diesen Satz. Nur leider fühle ich mich überhaupt nicht so. Ich bin genauso genervt über manche Dinge und ungeduldig, wenn etwas nicht gleich hinhaut wie vorher. Mein Kind hat mich leider nicht geduldiger und achtsamer werden lassen. Ich beglückwünsche jede Frau, bei der das so ist. Aber als generelle Aussage ist das doch schwierig.

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Fragt mal Mütter mit mehreren KInder, ob die immer mega gelassen sind? Sicherlich nicht, und das ist auch vollkommen in Ordnung. Wir können nicht jeden Tag total ausgeglichen sein und alles super wuppen. Wir sind einfach auch oft total fertig und manchmal ist alles zu viel. Da sollten wir ehrlicher miteinander sein und uns gegenseitig erzählen, wie es wirklich ist.

#4 "Noch ein Kind? Muss das sein?"

Kolleginnen von mir, die mehrere Kinder haben, wurden das schon oft gefragt. Wie kann man einen Menschen so was fragen? "Müssen Menschen überhaupt sein" könnte man ja dann auch fragen? Was soll eine Frau überhaupt darauf antworten? Ob jemand jetzt zwei oder drei oder vier Kinder hat und sich weitere wünscht, bleibt ja auch ihm/ihr selbst überlassen. Es kann gute Gründe dagegen geben. Aber in diese sehr private persönliche Entscheidung muss sich niemand so im Vorbeigehen einmischen.

#5 "Ach so, du bist Mutter? Dann interessiert dich das ja nicht!"

Manchmal gerät ein Gespräch auf ein bestimmtes Thema, das kann ein gesellschaftlich-politisches oder technisches Thema sein. Automatisch wird dann manchmal angenommen, es würde eine Mutter nicht interessieren. Wenn dann die Mutterschaft die Begründung dafür ist, find ich das ja am geilsten. Leben wir hinterm Mond? Sind Mütter keine Wesen mehr mit Charakter, die sich für Dinge interessieren können? Lasst echt bitte solche Unterstellungen, sondern fragt doch einfach, ob die Person sich dafür interessiert. Wenn sie es nicht tut, muss das gar nichts mit der Mutterschaft zu tun haben.

#6 "Waaaas? Du stillst immer noch?"

Mütter, die ihr Kind noch weit über den ersten Geburtstag hinaus stillen, ernten oft viel Unverständnis. Denn es scheint so ein gesellschaftlich anerkannten Zeitraum zu geben, wie lange man stillen sollte und wann dann auch wieder gut ist. Hier sollte einfach gelten: Jede, wie sie mag und kann.

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Katja Nauck

Shame on me

Ich gebe zu: Auch ich bin nicht frei von diesen Sätzen. Auch mir ist es passiert, dass ich andere etwas komisch beäugt habe, weil sie ihr Kind super gerne noch mit 1,5 Jahren stillen. Dabei möchte ich gar keine solche Mutter sein, die das bewertet. Nur weil man selber es anders gemacht hat und nicht nachvollziehen kann, muss man der anderen nicht das Gefühl geben, sie wär komisch. Daran muss ich noch arbeiten frei nach Immanuel Kant. ;)

Katja Nauck

#7 "Also ich hab ja gestillt. Du nicht? Warst du nicht bei einer Stillberaterin?"

Die ewige Diskussion, was "besser" ist: Stillen oder nicht stillen!? Letztlich wissen viele Mütter, dass Muttermilch cool für den Nachwuchs ist, aber es kann es sein, dass der Stillvorgang anstrengend ist und man das einfach nicht will. Babys bekommen auch durch Flaschennahrung alles, was sie brauchen. Auch hier gilt: Verurteilt Mütter nicht, die eben nicht stillen können oder wollen. Mutterschaft definiert sich nicht darüber, wie man das Baby füttert. Dieser Satz suggeriert, man hätte sich nur nicht genug bemüht und ist sehr verletzend.

#8 "Die fährt übers Wochenende weg und lässt ihre Kinder beim Mann? Ist die egoistisch!"

Das individuelle Leben hört nicht auf, nur weil man Mutter ist. Sicherlich wird der Alltag sehr anders und man hat Verantwortung für sein Kind. Doch eine Mutter, die gern auch noch mal abends weggeht oder sich auch mal ein Wellnesswochenende mit Freunden gönnt, ist keine schlechtere Mama. Hören wir auf, ihr zu neiden, dass sie ihre Bedürfnisse auslebt oder ausleben kann.

Natürlich kommt das immer auf die Situation daheim an, ob man sich das finanziell, emotional und organisatorisch leisten kann. Aber lassen wir uns Müttern einfach auch den Raum, uns weiterhin als Persönlichkeiten zu entwickeln und auch mal Zeit nur für uns zu wollen.

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#9 "Diese Mutter ist so eine Glucke!"

Eine meiner Kolleginnen hasst den Satz: "Du bist so eine Glucke!" Es gibt eben Mamas, die sicher mehr Sorgen um ihre Kinder machen und immer wissen wollen, wo sie sind, was sie tun. Andere können da entspannter sein. Dann ist man gleich "eine Glucke", weil man sich sorgt oder sehr intensiv um seine Kinder kümmert. Lasst das doch die Frau selbst entscheiden.

#10 "Du arbeitest 40 Stunden und holst die Kinder nicht selber ab? Du hast ja nur die Karriere im Kopf!"

Dieser Vorwurf "Du bist ja karrieregeil" nur weil man (übrigens genau wie viele Männer auch) gern arbeitet und Erfüllung in seinem Job findet! Das ist genauso überflüssig, wie der Gluckenvorwurf. Nicht jede Frau möchte sich 24/7 nur um die Kinder kümmern, sondern arbeitet eben sehr gern bzw. muss das auch, um Geld zu verdienen. Einem Mann wird so was viel seltener vorgeworfen, aber Frauen müssen sich dafür immer noch Egoismus-Vorwürfe anhören, vor allem, wenn sie Kinder haben.

#11 "Als Mutter solltest du dieses oder jenes nicht mehr machen/tragen"

Eine andere Kollegin nervt der Hinweis "Als Mutter geht dies oder jenes aber nicht mehr" Häufig zwar mit einem Augenzwinkern, aber doch irgendwie dann schon ernst gemeint. Warum hängt gute Mutterschaft mit dem Style oder Aussehen zusammen? Und darf ich als Mutter nicht mehr Party machen und mich mal gehen lassen, was Verrücktes tun? Auch dazu kann man nur sagen: Das muss ja nicht jede*r gut finden und für sich selbst genauso machen, aber andere dafür verurteilen ist doch auch nicht notwendig.

Letztlich ist es so: Der Mensch vergleicht sich permanent mit anderen Menschen und dann rutschen solche Sätze raus. Solange das nur mal vorkommt, ist es okay. Man sollte sich nur immer fragen: Wie könnte das bei jemandem anderen rüber kommen? Muss ich denn immer zu allem und jedem ungefragt einen Kommentar abgeben? Mütter sind einfach nochmal coole Säue und Frauen ohne Kinder genauso. Fertig.

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Seht ihr das ähnlich vollkommen anders? Was sind eure Hasssätze? Lasst es mich gern wissen und schreibt mir an katja@familie.de

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