Es gibt typische Wörter und Redewendungen, die nur im Osten verwendet wurden. Natürlich gibt es dabei regionale Unterschiede, nicht alle Wörter waren in jeder Familie gang und gäbe. Unsere Liste erhebt weder den Anspruch auf Vollständigkeit, noch ist jedes Wort nur und ausschließlich in der DDR verwendet worden. Wie viele von ihnen kennt ihr? Und welche benutzt ihr noch heute?
Apfelsine
Eine Orange ist eine Orange ist eine Apfelsine… Denn die Orangen die es in der DDR zu kaufen gab, wurden als Apfelsinen verkauft, waren aber natürlich auch Orangen.
Auslegware
Wer seinen Boden bedecken wollte, der griff in der DDR zu Auslegware. Dabei handelte es sich um einen textilen Bodenbelag der die gesamte Bodenfläche abdeckte. Heute sagen die meisten dazu wohl eher Teppichboden. Nicht zu verwechseln ist die Auslegware mit Teppichen, die ja in aller Regel nur Teile des Bodens bedecken.
Ausreiseantrag
Gut, das Wort konnte es auch nur in der DDR geben, weil hier Ausreiseanträge gestellt werden mussten, um das Land dauerhaft verlassen zu dürfen. Der Antrag auf ständige Ausreise aus der DDR, wie der Ausreiseantrag umgangssprachlich genannt wurde, erlaubte es den DDR-Bürger*innen das Land legal zu verlassen. Allerdings hatten diese Anträge oftmals Schikanen, strafrechtliche Verfolgung oder Inhaftierung zur Folge.
Wer heute aus der Bundesrepublik Deutschland ausreisen möchte, braucht dafür lediglich einen Reisepass.
Barkas
Ein Kleintransporter der von 1961 bis 1991 im VEB Barkas-Werke Karl-Marx-Stadt hergestellt wurde und ein wirklich einzigartiges Design hat. Er wurde als Krankenwagen eingesetzt, als Kleinlöschfahrzeug oder als Kleinbus. Allerdings: Die allerwenigsten DDR-Bürger*innen haben einen eigenen Barkas besessen.
Brause
“Haste Lust auf eine Brause?” Die Einladung auf ein sprudelndes Getränk klingt irgendwie viel schöner als die Frage nach einer schönden Limonade.
Die Brausen des Ostens waren (und sind) Vita Cola, Karena und die Rote Brause.
Broiler
Hmmm, für Fleischessende ist der Broiler quer durch die Republik ein beliebtes Essen. Es handelt sich dabei nämlich um ein gegrilltes Hähnchen.
Tatsächlich geht das Wort auf die USA zurück, denn im Englischen sagt man “to broil” wenn man etwas grillen / braten will. Ab den 60er wurden Broiler aus Bulgarien in die DDR verkauft und so setzte sich der Name dann in Ostdeutschland durch.
Bruderkuss
Der sozialistische oder auch kommunistische Bruderkuss ist eines der bekanntesten Bilder die inzwischen auf der Berliner Mauer zu sehen sind. Es handelt sich dabei um ein Begrüßungsritual zwischen Kommunisten, die sich gegenseitig durch den Kuss ihrer Zugehörigkeit zu den Kommunisten versichern. Daraus wurde in der DDR ein offizieller diplomatischer Gruß zwischen den Staatsmännern des sogenannten Ostblocks.
Der berühmte Burderkuss auf der Berliner Mauer zeigt Leonid Breschnew und Erich Honecker.
Datsche
Das Garten- oder Wochenendhaus wurde in der DDR Datsche genannt. Meist stand es in einem Garten und wurde auch zum Übernachten genutzt. Ein anderes Wort für Datsche ist die Laube.
Datsche wird heute noch verwendet, um über Ferienhäuser zu sprechen.
Dederon
Bei Dederon handelt es sich um eine Kunstfaser, die knitterfrei, schnelltrocknend und vielseitig einsetzbar ist. In der DDR wurden aus diesem Material vor allem sogenannte Kittelschürzen, Beutel, Hemden oder Strumpfhosen gefertigt.
Dederon ist übrigens laut dem DDR-Museum eine Wortschöpfung aus “DDR” und der Silbe “on”.
Dropse
Eine Süßigkeit aus der DDR die im Prinzip verschiedene Arten von Bonbons umfasste. Am auffälligsten waren die Himbeer-Dropse, die eine ganz besondere Struktur hatten, aber nicht wirklich nach Himbeeren schmeckten. Es gab auch Zitronen- oder Pfefferminzdropse, die eher an Kautabletten erinnerten und auch heute noch gekauft werden können.
Eierkuchen
Die allermeisten kennen Eierkuchen unter einem anderen Namen. Es handelt sich dabei nämlich um Pfannkuchen, die allerdings für mich vollkommen anders aussehen. Denn Pfannkuchen sind selbstverständlich das, was vielerorts Berliner genannt wird. Außer halt… in Berlin. Da heißen sie Pfannkuchen. Und Eierkuchen sind eben diese dicken, leckeren Mehl-Ei-Milch-Speise aus der Pfanne, die mit Puderzucker, Apfelmus oder Nudossi bestrichen werden könnten. Ähnlich wie die amerikanischen Pancakes.
Der Eierkuchen-Pfannkuchen-“Streit” geht bei mir inzwischen in die zweite Generation, meine Kinder lernen selbstverständlich auch beide Wörter kennen und verwirren damit alle, die noch nie was davon gehört haben.
Eselswurst
Als Eselswurst wurde in der DDR eine Salami aus Ungarn bezeichnet. Ob sich in der Salami Eselfleisch befunden hat, lässt sich nicht wirklich rekonsturieren. Die Annahme, dass es so gewesen sein könnte, hat aber niemanden davon abgehalten, die Salami zu essen.
Fahrerlaubnis
Die Fahrerlaubnis ist der Führerschein des Ostens. Beide Wörter werden heute noch synonym benutzt. Die Fahrerlaubnis in der DDR gab es in zwei Farben. BIs April 1986 war sie grau, danach rosafarben. Theoretisch könnten Menschen noch immer mit ihrer Fahrerlaubnis unterwegs sein.
Allerdings wurde 2013 beschlossen, dass die DDR-Fahrerlaubnis, gestaffelt nach Geburtsjahr umgetauscht werden muss. Ihr dürft euren alten Lappen aber als Andenken behalten, sobald er als eindeutig ungültig markiert wurde.
Fetzen
Nein, wir meinen hier nicht die kleinen Stoffreste, die gemeinhin als Fetzen bezeichnet werden. In der DDR haben verschiedene Dinge einfach “gefetzt” also richtig doll Spaß gemacht. Das Verb wurde urst oft gebraucht, verschwindet aber langsam aus dem Sprachgebrauch. Das ist verständlich aber schade, denn fetzen ist ja wohl ein richtig tolles Verb das viel Begeisterung weckt.
Fit (Wasser)
Mit fit assozieren die meisten von uns Frische. Ist Fitwasser also einfach Wasser mit Zitrone? Ja, aber nein.
“Fit” war in der DDR das Spülmittel der Wahl. Logisch also, dass das Abwaschwasser dann als “Fitwasser” bezeichnet wurde. Ihr könnt auch heute wieder Fitwasser herstellen, die Marke gibt es nämlich weiterhin, inzwischen in vielen verschiedenen Düften und Varianten.
Fleppen machen
Um den 15. Geburtstag herum war der “Fleppen” bei vielen DDR-Bürger*innen ein riesiges Thema. Denn ab dem Alter durften viele den ersten Führerschein ihres Lebens machen um anschließend “Simmel” (DDR-Mofa Simson) zu fahren. Mit 18 Jahren konnte dann der regulären Fahrausweis gemacht werden.
Intershop
Intershop hieß eine Einzelhandelskette in der DDR in der man nur mit internationalen Währungen, nicht aber der (Ost)mark bezahlen konnte. Bei den hier verkauften Waren handelte es sich vor allem um Waren aus dem westlichen Ausland.
Die Idee hinter dne Intershops war eigentlich, Transitreisenden und Besuchenden aus dem westlichen Auslang eine Möglichkeit zu geben, Geld in der DDR auszugeben. Nach und nach konnten aber auch DDR-Bürger*innen hier einkaufen, wenn sie denn über die richtigen Barmittel verfügten.
Aus den Intershops entwickelten sich auch die zwei Konzepte Exquisit, hier wurde hochwertige Bekleidung, Schuhe und Kosmetika verkauft, und Delikat, für hochwertige Nahrungsmittel.
Jägerschnitzel
Auch wer heute in den neuen Bundesländern ein Jägerschnitzel bestellt, wird nicht selten überrascht sein was da auf dem Teller landet. Denn statt eines echten Schnitzels bekommt man hier eine dicke Scheibe Jadgwurst (daher der Name), die paniert und von beiden Seiten gut angebraten wurde. Dieses klassische DDR-Gericht bestand aus Jägerschnitzel mit Spirellinudeln und Tomatensoße, die oft auch “Feuerwehrsoße” genannt wurde.
Kanapee
Das Sofa oder die Couch des Ostens war… das Kanapee. Da es davon nicht unendlich viele verschiedene Modelle gab, saß man sich bei Verwandten oder Freund*innen meist auf einem sehr ähnlichen Sofa den Po platt, konnte sich aber freuen, wenn die Sitzfläche, anders als bei einem Zuhause, noch nicht so durchgesessen war.
Kaufhalle
Im Gegensatz zum Konsum war die Kaufhalle ein deutlicher größerer Ort zum einkaufen. Hier gab es auch Lebensmittel aber auch Dinge des täglichen Bedarfs. Kaufhallen waren der Vorreiter der heutigen Feinkost/Lebensmittelabteilungen bei besonders renomierten Department Stores wie dem KaDeWe oder Galeria Kaufhof.
Knast haben
Wenn man Knast hat, dann hat man ordentlich Hunger. Denn dieser Begriff wird verwendet um anderen zu sagen: Lass mal was essen gehen, ich habe Knast.
Knusperflocken
Eine typische Süßigkeit in der DDR, die hauptsächlich aus Knäckebrot und Schokolade bestand, und wirklich einzigartig in der Konsistenz und im Geschmack ist.
Knusperflocken gibt es auch heute überall zu kaufen und sie erfreuen sich, wie viele andere DDR-Süßigkeiten großer Beliebtheit. Mehr zu diesem Thema findest du bei uns.
Konsum
Heute verstehen wir unter dem Begriff von Konsum vor allem das Einkaufen und Verbrauchen von Waren, das Konsumieren. In der DDR hießen kleine Lebensmittelläden in der Umgangssprache Konsum. Eigentlich galt die Bezeichnung nur für Verkaufsstellen der Genossenschaft, korrekt wurden die Lebensmittelläden nämlich als Konsumgenossenschaften betitelt. Es gab hier Dinge des täglichen Bedarfs
Kosmonaut
Kosmonauten gibt es noch heute. Denn es handelt sich dabei um das ostdeutsche Wort für Astronaut, was aber hier nicht erfunden wurde. Denn der Begriff Kosmonaut bezeichnet schon seit der Antike Weltall und Seefahrer und Russland hat diesen Begriff für sich genutzt. Die USA schicken hingegen Astronauten ins Weltall, übersetzt wird das mit Stern und Seefahrer.
Die Begriffe haben bis heute Bestand, denn während für die westlichen Länder Astronaut*innen das Weltall erkunden, tun es die Kosmonauten für Russland. Und die Taikonauten sind für den asiatischen Raum im Weltall unterwegs.
Letscho
Was den Franzosen und Französinnen ihr Ratatouille, das ist vielen Menschen aus dem Osten ihr Letscho. Das Schmorgericht das eigentlich aus der ungarischen Küche stammt, besteht aus Spitzpaprika, Tomaten, Zwiebeln und Speck. Es kann als Hauptmahlzeit gegessen werden und auch heute noch suchen viele Menschen nach dem besten, dem originalsten Letscho-Rezept.
Mischgemüse
Erbsen und Möhren, das war das Mischgemüse der DDR. Manche Familien inkludierten auch noch Blumenkohl zum Mischgemüse.
Oft waren die beiden Gemüesorten dank einer Mehlschwitze zu einer Beilage verkocht. Dazu gab es oft Salzkartoffeln und Bouletten (Frikadellen), manchmal aber auch Jägerschnitzel.
Multiboy
Beim Multiboy handelt sich um ein DDR-Produkt, dass sich auch heute in vielen Haushalten findet. Die Mulinette oder auch Multiboy ist ein Universalzerkleinerer im ikonischen Design. Meist war das Gerät gelb oder orange.
Es konnten sowohl feuchte als auch trockene Lebensmittel in ihr zerkleinert werden. Dazu musste der Plasteeinsatz in den klobigen Motorblock eingesetzt werden und mit einem Deckel verschlossen. Dieser Deckel bildetet den Kontakt zur Antriebseinheit. War er nicht aufgesetzt, konnte nichts zerkleinert werden. Weil das verhindert, dass aus Versehen der Zerkleinerer losgeht, durften schon kleine Kinder mit der Multiboy Lebensmittel kleinhäckseln und so etwas über Selbstwirksamkeit lernen.
Muckefuck
Bei Muckefuck handelt es sich um eine Art Kaffeeersatz. Geschmacklich und vor allem farblich kam er sehr an das Original heran (habe ich mir sagen lassen, ich trinke keinen Kaffee). Er konnte auch von Kindern getrunken werden, weil er koffeinfrei ist. Heute nennt man diese Art Kaffee Malzkaffee.
MuFuTi
MuFuTi ist natürlich eine Abkürzung für etwas sehr praktisches, den MutliFunktionsTisch. Oft stand der in der Wohnstube und ließ sich bei spontanem Besuch vielfach verstellen. Seitlich war eine Kurbel befestigt mit der der Tisch höher oder niedriger eingestellt werden konnte und außerdem auch ausgezogen. Sehr praktisch, gerade auch wenn man bedenkt wie umständlich es heute vielfach ist, Tische spontan zu verlängern. In der Höhe verstellen lassen sich die allermeisten Tische heute sowieso nicht mehr.
Mutschekiepchen
Zugegeben, dieses Wort hat einen sehr regionalen Bezug, längst nicht überall in der DDR wurden Marienkäfer als Mutschekiepchen bezeichnet. Allerdings klingt das Wort für uns so sehr nach DDR und Kindheit, das wir es trotzdem mit in die Liste aufgenommen haben.
Mutti & Vati
Die uns so vertrauten Worte Mama und Papa waren im Osten “Mutti” und “Vati”. Auch heute noch sagen das viele Menschen. Ich persönlich mag das gar nicht, habe als Kind meine Eltern auch lieber Mama und Papa genannt und krampfe innerlich immer zusammen, wenn jemand meine Kinder fragt, wo denn Mutti oder Vati gerade sind.
Nicki
Das Wort “Nicki” gab es auch im Westen. Hier bezeichnete es meist einen Oberteil aus Samtstoff. Im Osten dagegen war bei der Frage nach einem Nicki immer ein normales T-Shirt gemeint. Aber, um es noch verwirrender zu machen, natürlich konnte so ein Nicki auch aus Nickistoff sein.
Niethose
Was den Wessis die Jeans ist den Ossis ihre Niethose. Natürlich hatte nur die wenigsten in der DDR eine Original-Jeans aus dem Westen zu bekommen. Deswegen gab es, teilweise recht eigenwillige, Designs mit verschiedenen Nieten an den Nähten, am Bund und an den Taschen. Über die irritierenden Waschungen hüllen wir an der Stelle einfach den Mantel des Schweigens.
Othello Keks
Ich bin voreingenomen, aber die Wikana Othello Kekse sind tatsählich die Kekse, die ich auch heute noch am liebsten essen. Sie sind schokoladig und knackig und für mich ein Stück Kindheitserinnerung. Und das, obwohl ich mich nicht erinnern kann, dass ich die in der DDR selbst je gegessen hätte. Ich vermute fast, dass das später kam. Und wenn ihr die Kekse noch nicht kennt, probiert sie unbedingt mal aus, sie sind eigentlich in jedem Supermarkt zu erwerben.
Patenbrigade
In der DDR sollten Kinder früh mit der Industrie bekannt gemacht werden. Aus diesem Grund gab es die Patenbrigaden, die jeder Schulklasse oder Kindergartengruppe zur Seite gestellt wurden. Diese Partnerschaft sollte Kindern einen Einblick in die Arbeitswelt geben und beim Herausbilden von Berufswünschen im Sinne der DDR helfen. Oft wurden die Schulklassen von ihrer Patenbrigade unterstützt, manche Verbindungen bestanden aber auch nur auf dem Papier.
Pioniere
Alle Kinder der DDR gehörten ab der ersten Klasse automatisch der Pionierbewegung an. Gegründet wurde die Pionierorganisation für Kinder der Klassenstufen 1-7 bereits 1948. Das Ziel war es, Kinder im Sinne der sozialistischen Ideologie zu erziehen. Alle Kinder bekamen einen Pionierausweis in dem die Gebote festgehalten waren. Außerdem gab es, je nach Alter, ein blaues oder ein rotes Halstuch, das getragen werden musste.
Bei den Pionieren nicht mitzumachen war möglich, wurde allerdings kritisch gesehen.
Plaste
Plaste ist eines der typischen Worte aus der DDR geworden, vor allem weil es den “Plaste und Elaste aus Schkopau” Werbeslogan gab. Plaste meint nichts anderes als Plastik. Genauer gab es bei Plaste und Elaste Kunststoffprodukte aller Art. Die DDR verbrauchte unfassbare Mengen an Erdöl um all diese Produkte herstellen zu können und es gab eine Zeit in der gefühlt alles aus Plaste war. Ich erinnere mich, dass sogar meine allererste Puppe ein bretthartes Modell aus Vollplaste war.
Poliklinik
Eine Poliklinik ist ein ambulantes Behandlungszentrum. Hier war alles vereint, was die DDR-Bürger*innen so für ihren gesundheitlichen Allgemeinzustand gebraucht haben. Es war kein Krankenhaus, aber ein Ort, an dem mehrere Fachärzte und Ärztinnen erreichbar waren. Heute gibt es in manchen Städten ebenfalls eine Art Poliklinik, die heißen nur jetzt Ärztehäuser.
Polylux
Wir alle kennen Polyluxe aus dem Schulalltag. Nur heißen sie heute, wenn sie denn im Klassenraum noch rumstehen, Overheadprojektoren. Der Polylux war ein Tageslichtprojektor mit dem Informationen mithilfe von Licht an die Wand geworfen werden konnten.
Regenhusche
Eine Regenhusche ist ein schauerartiger Regenfall der in aller Regel recht schnell vorrüber ist.
Dieses Wort wurde nicht flächendeckend und auch nicht ausschließlich in der DDR angewandt.
Sättigungsbeilage
Mit dem Begriff Sättigungsbeilage wurden all die Lebensmittel bezeichnet, die sich zu Fisch oder Fleisch gesellten und eben vor allem dazu da waren, satt zu machen. Meist handelte es sich um Kartoffeln in all ihrer Form, aber auch Nudeln oder Reis waren möglich. Die Sättigungsbeilage konnte im Restaurant auch einzeln bestellt werden.
Simme(l) fahren
Eine “Simme(l)” war das begehrteste Fortbewegungsmittel unter Jugendlichen in der DDR. Der Hersteller “Simson” brauchte verschiedene Motorräder und Motorroller auf den Markt, der bekannteste ist wohl die Schwalbe. Wer Simme(l) fahren durfte, hatte nicht nur einen Fleppen, er hatte auch einen eigenen fahrbaren Untersatz.
Auch heute noch kann man Simme(l) fahren, viele der Motorräder werden nach wie vor auf dem Gebrauchtmarkt gehandelt.
Stulle
Zum Abendbrot gibts Stulle. Mal ne Wurststulle, mal ne Käsestulle. Gemeint ist, na klar, eine Scheibe Brot mit dem jeweiligen Belag.
Übrigens, Brötchen hießen und heißen in einigen der neuen Bundesländer auch nach wie vor Schrippe. (Je nach Region sagt man in Thüringen und Sachsen jedoch früher wie heute noch “Bemme”, Stulle ist eher Berlinerisch und Brandenburgerisch).
Urst
Etwas kann urst lecker, urst schön oder urst trauig sein. Übersetzen kann man dieses ikonische Wort aus dem Osten am besten mit “sehr”. Aber vielleicht bleiben wir auch einfach besser beim Original.
Vorsaal
Ein Vorsaal ist einfach eine sehr sehr schöne Umschreibung für das Wort Flur. Nur wirkt das weniger einladend und eher trist, während beim Wort Vorssal doch das Kopfkino losgeht in welche herrschaftlichen Gemächer man nun eintreten wird. Meist war es dann aber nur ein kleiner Schritt vom Vorsaal in die Wohnstube.
Wandzeitungsverantwortlicher
Insbesondere Pioniere erarbeiteten während ihrer Zusammenkünfte immer auch Wandzeitungen. Hier wurden auf einer Pinnwand verschiedene Informationen zu einem bestimmten Thema zusammengetragen und oft auch in der Gruppe diskutiert. Auch in verschiedenen Betrieben war es üblich, Wandzeitungen anzufertigen oder auszustellen.
Es gab stets eine Personn bzw. eine Personengruppe die für die Wandzeitung inhaltlich verantwortlich war.
Westfernsehn
Etwas, dass es nur im Osten gab, war (unerlaubt) Westfernsehen zu schauen. Unter Westfernsehen verstand man in der DDR das Fernsehprogramm der BRD. Bis 1987 war es bestimmten Berufsgruppen wie Angehörigen der Polizei, Feuerwehr und der NVA verboten, Westfernsehen oder Westradio zu empfangen.
Ganz generell hatte auch nicht jeder im Osten die Möglichkeit Westfernsehen zu empfangen. Die Gebiete un denen der Empfang nur sehr schwer möglich war, wurden auch als “Tal der Ahnungslosen” bezeichnet.
Wohnstube
Das beste Zimmer in der DDR-Wohnung war die Wohnstube. Meist gab es hier einen imposanten Holzwandschrank, der eine ganze Wand einnahm, gemütliche Sessel und ein Sofa. Viele Wohnstuben sahen nahezu identisch aus, was vor allem daran lag, dass Möbel für die Masse produziert wurden und es nicht darum ging, Individualität zu fördern. Darin stand dann die sogenannte klassische “Anbauwand”.
X-Raum-Wohnung
Heute würde man eher von einer X-Zimmer-Wohnung sprechen, meist auch abgekürzt durch 3ZKB, was 3 Zimmer, Küche, Bad bedeutet. In der DDR wurde alles auf Räume umgelegt, deswegen sprach man dann von einer 3-Raum-Wohnung.
Die Mieten im Osten waren niedrig, zwischen 40 Pfennig und 1,30 Mark pro Quadratmeter waren die Norm.
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