Für ungeübte Ohren mag es fast gleich klingen – trotzdem ist der fränkische Dialekt nicht dasselbe wie Bayerisch. Beide Mundarten entstammen dem Oberdeutschen und werden überwiegend in den südöstlichen Teilen Deutschlands gesprochen. Hier kommen unsere liebsten 15 fränkischen Wörter und was sie bedeuten!
#1 Gaggalla
Wer beim "Gaggalla" ans Huhn denkt, ist nicht ganz auf dem Holzweg, aber eben auch nicht richtig. Ein "Gaggalla" ist im fränkischen Sprachraum ein "Ei".
#2 Haichemuggela
Der Marienkäfer hat in den verschiedenen deutsche Dialekten teilweise sehr witzige Namen, im Fränkischen heißt er "Haichemuggela".
#3 fuchdi
Wer damit droht, gleich "fuchdi" zu werden, den sollte man besser nicht weiter reizen. "Fuchdi" bedeutet so viel wie "verärgert", "wütend" oder "fuchsteufelswild". Der "Ärger" (also das Substantiv) heißt übrigens "Gfredd".
#4 feädn
Ein fränkisches Wort, das sich mir ganz und gar nicht erschließt, ist "feädn". Es bedeutet so viel wie "letztes Jahr".
#5 leiblerd
Wer ein Erfrischungsgetränk zu lange in der Sonne stehen lässt, wird feststellen, dass es bald nicht mehr ganz so erfrischend ist. Im Fränkischen heißt das "leiblerd", also zu Deutsche etwa "lauwarm".
#6 a weng
"A weng" ist nicht Chinesisch und auch sonst kein asiatisches Wort. Oder vielleicht doch – aber darum geht es hier nicht. Im fränkischen Gebiet steht "a weng" für "ein wenig".
#7 boggln
Habt ihr als Kinder in der Schule auch immer mit den Stühlen gekippelt? Das Äquivalent im Fränkischen ist "boggln". Es bedeutet also "wackeln" oder auch einfach "instabil stehen" und muss sich nicht nur auf Stühle beziehen.
#8 Kümmerli
"Kümmerli" ist eine fränkische Gurke. Ich finde ja, das klingt irgendwie süß und ein bisschen traurig ...
#9 neischbachdln
Und wo wir schon einmal beim Essen sind: "neischbachdln" heißt in etwa "hinunterschlingen" oder auch "sehr schnell essen". Entweder, weil man schon lange nichts mehr im Magen hatte, oder einfach, weil es so lecker ist.
#10 Augnbulve'
Ein besonders klein gedruckter Text, den man ohne Brille kaum anständig lesen kann, nennt man im Fränkischen "Augnbulve".
#11 greina
"Greinen" habe ich schon öfter mal gehört, auch im Bayerischen wird es zum Beispiel verwendet. Im fränkischen Sprachraum bedeutet "greina" genau dasselbe, nämlich "weinen".
#12 Hofn
"Hofn" hat nichts mit einem "Hof" zu tun, es bedeutet stattdessen "Topf".
#13 Milchsubbmgsichd
Mein neues fränkisches Lieblingswort ist dann wohl das hier: Ein "Milchsubbmgsichd" ist ein junger (unerfahrener) Mann.
#14 Rindsbimbl
Beleidigungen gibt es natürlich auch im Fränkischen – und manche davon haben es ganz schön in sich. Diese hier ist besonders lustig: Ein "Rindsbimbl" ist ein "Vollidiot". Ihr ahnt es vielleicht schon. Ursprünglich bedeutete da Wort eigentlich einfach nur "Kuheuter".
#15 Wiebelein
Wir enden mit etwas Netterem, und zwar diesem niedlichen Wort für "Gänseküken" – das heißt auf Fränkisch "Wiebelein". Ist das nicht süß?