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Vernichtendes Urteil

Öko-Test analysiert Kakaopulver: Warum Nesquik und Kaba komplett durchfallen

Ökotest Kakaopulver

Viele Kinder lieben Trinkkakao. Wenn wir Eltern jedoch den aktuellen Öko-Test Ratgeber lesen, fragen wir uns, ob wir den guten Gewissens überhaupt noch kaufen können: Bei der großen Kakaopulveranalyse gibt es keine Produkte mit einer mehr als befriedigenden Bewertung. Vor allem die bekannten Namen haben große Probleme.

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Sehr gutes oder gutes Kakaopulver? Fehlanzeige!

Der kritische Verbraucherratgeber verglich und analysierte 16 kakaohaltige Getränkepulver. Darunter große bekannte Marken wie Kaba und Nesquik, aber auch Biomarken mit Fairtradesiegel und Eigenmarken von Discountern und Supermärkten. Das ernüchternde Ergebnis: Wirklich keines der 16 Produkte kann eine gute, geschweige denn sehr gute Bewertung einholen. Lediglich fünf Marken erreichen ein "befriedigend", die meisten liegen nur bei "ausreichend" und "mangelhaft". Zwei Marken fallen komplett mit "ungenügend" durch: Die bekannte Mainstream-Marke Nesquik und die Bio-Marke Caribou.

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Zuviel Zucker und Schadstoffe und fehlende Transparenz der Kakaoherkunft

Die Probleme im Bereich Fertigtrinkkakao liegen klar auf der Hand: Es ist der extrem hohe Zuckergehalt fast aller Produkte, viele enthalten Mineralölbestandteile in zu hohen Mengen und die meisten Anbieter liefern kaum bis keinerlei Angaben zum Kakaoanbau und der Lieferkette.

"In Laborprüfungen ließen wir den Zucker- und Fettgehalt, Theobromin, Coffein und den Kakaopulveranteil bestimmen, außerdem wurden Cadmium und Mineralöl analysiert. Auch die Belastung mit Keimen wie Enterobacteriaceen, E.coli, Salmonellen und Schimmel wurde gemessen."
Öko-Test Ausgabe 05/2023

Sogar in Bioprodukten häufen sich Schadstoffe wie Mineralölbestandteile, die in der Produktionskette auftauchen. Das Schwermetall kann sich Leber und Niere anreichern und die Organe langfristig schädigen. Der Zuckeraspekt ist jedoch noch problematischer, lediglich die Bioanbieter nutzen etwas weniger Zucker. Bei fast allen Marken ist die Hauptzutat Zucker und nicht Kakao. Laut WHO Europa sollten zuckerhaltige Getränke gar nicht für Kinder beworben werden.

Den Zuckergehalt pro Portion bewerten wir bei Caribo, Kaba so- wie dem Jeden Tag Schokodrink, den wir bei Globus eingekauft haben, als stark erhöht. Mit nur einer einzigen Portion dieser Ka- kaopulver nehmen Kinder bereits mehr Zucker zu sich als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt.
Öko-Test Ausgabe 05/2023

Detailbewertungen zu Nesquik, Kaba und Ja! Kakao Drink

Die beiden bekannten Marken Nesquik und Kaba sind laut Öko-Test-Analyse sehr problematisch. Die Eigenmarke Ja! von Rewe hingegen ist unter den ausreichend bewerteten noch am ehesten zu empfehlen. Wenn auch lange noch kein insgesamt gutes Produkt, wenn man alle Aspekte berücksichtigt.

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  • Nestlé Nesquik (Bewertung ungenügend): Zu viele Mineralölbestandteile (MOSH), erhöhter Zuckergehalt, ungenügende Inhaltsstoffe, problematische Werbung als "gesundes Milchgetränk" und nur teilweise transparente Offenlegung zur Kakaoproduktion und weiteren Details
  • Kaba Das Original Kakao (Bewertung mangelhaft): unverhältnismäßig hoher Zuckergehalt, komplette Intransparenz und fehlende Offenlegung zu Lieferketten und Kakaoanbaubedingungen, jedoch kein erhöhter MOSH-Gehalt
  • Ja! Kakao Drink (Bewertung ausreichend): Erhöhter Zuckergehalt, keine weiteren problematischen Inhaltsstoffe, Lieferkette teilweise belegt, teilweise Transparenz gegenüber Öko-Test

Eine wirkliche Enttäuschung ist die Bio-Marke Caribou: Sie enthält ebenfalls zu viel Zucker, ist zu süß und zeigte keinerlei Bereitschaft Auskunft über Produktionsbedienungen und Herkunft des Kakaos zu geben. Weitere Details zu den genannten Marken und die kompletten Bewertungen findet ihr in der Öko-Test Ausgabe 05/2023.

Problematischer Kakaoanbau, undurchsichtige Lieferkette und illegale Rodungen

Die meisten Marken geben sich alle fairer und transparenter als sie sind. Nestlé präsentiert sich als Vorreiter bei fairem nachhaltigen Kakaoanbau, doch wer genauer hinsieht, wird enttäuscht. Auch die bekannte Marke Kaba schneidet hier schlecht ab, vor allem der Hersteller Caramba habe die Kontaktversuche der Öko-Test Redaktion komplett ignoriert. Die fehlende Transparenz vieler Hersteller spricht Bände. Der weltweite Kakaohandel ist ein Minenfeld: Die meisten Pflanzen werden in südlichen Ländern angebaut, die problematisch in Sachen Anbaubedingungen und Menschenrechtsverletzungen seien.

Es gibt zwar weniger Initiativen und Zertifikate für faire Bedingungen und gegen illegale Rodung, doch die Händler, die Wert legen auf Fairness und hohes Engagement sind eher selten. Insgesamt bleiben die meisten Lieferketten lückenhaft bis undurchsichtig. Die höchsten Standards bieten hier Rapunzel und Gepa. Doch auch ein Fairtrade-Siegel oder Zertifizierung garantiert noch keine hohen Löhne, die Einhaltung des Verbots der Kinderarbeit oder illegaler Rodungen. Hier versagen leider die Kontrollmechanismen. Ab 2024 soll es endlich ein Abholzungsverbot geben.

"Selbst bei Fairtrade-zertifiziertem Kakao ist es nicht immer möglich, die Lieferkette bis zu den Kleinbauern nachzuverfolgen: Grund ist der Mengenausgleich. Hier kommt im verarbeitenden Betrieb Kakao von zertifizierten und von nicht zertifizierten Plantagen an und kann bei der Verarbeitung vermischt werden. Anbieter kaufen die Mischung und zahlen für die bezogene Menge Kakao den Fairhandelspreis."
Öko-Test Ausgabe0 5/2023
Stiftung Warentest, Öko-Test und Co.: Auf diese 5 Dinge solltet ihr achten Abonniere uns
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Das steht drauf! Quiz: Wie gut kennst du dich mit Markennamen & deren Bedeutung aus?

Bildquelle: Getty Images/theboone

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