Im DDR-Kinderfernsehen gab es einige schöne Sendungen für die Kleinen. Es wurden Märchen erzählt, sportliche Wettkämpfe ausgetragen, es spukte gewaltig, Puppen zogen in einem fahrbaren Haus durchs Land und der Sandmann sagt den Kindern "Gute Nacht". Wir reisen mit euch durch die Zeit in eure und unsere Kindheit: Erinnert ihr euch an diese schönen DDR-Kinderserien?
Meister Nadelöhr und seine Freunde
Eine der ersten Kindersendungen, die eher die Älteren unter euch kennen, war "Meister Nadelöhr". Seit 1956 stellte der Schauspieler Eckart Friedrichson als Kunstfigur "Meister Nadelöhr" einen Märchenerzähler dar, abgeleitet vom "Tapferen Schneiderlein" der Gebrüder Grimm. In der Kindersendung sang er Lieder oder zeigte kleine Filmchen. In einer anderen Sendung die "Märchenland" hieß, traten auch Puppen auf. Hier kam 1962 zum ersten Mal der freche Kobold Pittiplatsch vor. Dieser war vielen Eltern jedoch pädagogisch nicht geeignet und wurde daher aus dem Programm entfernt, bis er später wieder Teil des DDR Fernsehens wurde.
Clown Ferdinand
Bestimmt kennt ihr auch noch die DDR Kinderserie um den rothaarigen Clown Ferdinand, der in seinem Wohnwagen durch die Republik fuhr und allerlei Lustiges erlebte. Typisch für den Pantomimen war seine bunte übergroße Clownskleidung und die Sonnenblume am Revers. Er flog sogar einmal mit dem Papagei Robert ins All. Dargestellt wurde er vom tschechischen Darsteller Jiri Vrstala.
Das Spielhaus
Jaaa, ich habe das "Spielhaus" geliebt als Kind. Genau in meinem Geburtsjahr 1982 flimmerte die Puppenserie zum ersten Mal über die DDR-TV-Geräte. In ihrem fahrbaren Haus erlebten die acht Puppenbewohner*innen allerhand Lustiges. Da gab es den verrückten Erfinder Knollo, der öfter mal was zum Explodieren brachte oder die allwissende Masine. Mit dabei auch der Künstler Laribum, der Kosmonaut Kniffo, das etwas zickige Mädchen Defifé und der pfiffige Kater Casimir. Ich mochte vor allem das Wolkenschaf Schlapperplapper mit dem dicken roten Mund und den Schlappohren.
Spuk unterm Riesenrad/Hochhaus/von draußen
Auch die "Spuk im ..."-Reihe im DDR Fernsehen kennen vor allem Kinder der 80er Jahre. Die siebenteilige Kinderserie "Spuk unterm Riesenrad" erzählt von drei Kindern, die zufällig in den Sommerferien in einer Geisterbahn im Berliner Plänterwald drei Geister zum Leben erwecken Der Riese, die Hexe und das Rumpelstilzchen irren daraufhin durch Berlin und fliehen dann in den Harz zum Hexentanzplatz. Auf einer alten Burg finden sie Zuflucht vor den Kindern und deren Großvater, die die drei suchen.
In der Serie "Spuk im Hochhaus" spielen das diebische Wirtspaar Jette und August Deibelschmidt die Hauptrolle: Sie wurden vor 200 Jahren mit einem Fluch belegt und werden erst Ruhe in ihrem Grab finden, wenn sie sieben gute Taten vollbracht haben. In einem Hochhaus mitten in Berlin, wo früher ihr Wirtshaus stand, müssen sie nun versuchen, diese gute Taten umzusetzen und erhalten dabei unfreiwillige Hilfe von den verschiedensten Personen. Diese Fortsetzung der Spuk-Reihe wurde 1982 gedreht.
Mit "Spuk von draußen" gab es dann 1987 den letzten Teil, den ich als Kind am grusligsten fand: Eine Berliner Familie entflieht der Großstadt und zieht in ein altes Haus in ein erzgebirgisches Städtchen. Dort wohnt bereits ein Opa, der etwas seltsam scheint. In Wirklichkeit ist Opa Rodenwald ein Roboter, der im Auftrag des Planeten Obskura das Haus bewachen soll. Er hat in seinem Hinterkopf ein verstecktes Auge, was sehr unheimlich wirkte. Die Zusammenhänge der Serie waren sehr verwirrend, aber lustig und ergeben sich nach und nach. Auch heute noch sehenswert:
Erinnert ihr euch gern an die DDR? Es gibt heute noch einige Lebensmittel von damals zu kaufen. Erfahrt im Video, welche das sind:
Das Sandmännchen
Natürlich darf auch das geliebte Sandmännchen hier nicht fehlen. Seit 1958 bringt der kleine bärtige Mann mit dem roten Jäckchen im "Der Abendgruß" die Kinder zur immer gleichen Zeit ins Bett, bis heute noch. Im Laufe der Jahre haben sich die Geschichten und Figuren natürlich gewandelt. Wir haben einige spannende Details zum Sandmännchen in diesem Beitrag für euch herausgesucht:
Mach mit machs nach machs besser
Eine der beliebtesten DDR Kinderserien war "Mach mit, mach's nach, mach's besser". In der Sportsendung traten jeweils zwei Schulklassen aus der gesamten Republik in sportlichen Wettkämpfen gegeneinander an. Am Ende gab es jährlich ein großes Finale. Kultstatus erlangte die Kindersendung vor allem durch den Moderator Gerhard "Adi" Adolph, der eine Legende im DDR Fernsehen war. Er war selber erfolgreicher Leistungssportler und trat in der Sendung immer im Trainingsanzug mit auf. Jeden Sonntagvormittag war "Machs mit ..." ein Dauerbrenner bei den Kindern, die zuschauten und allen Kindern, die mitmachten.
1-2-3 Allerlei
Erinnert ihr euch noch an diese süße Kindersendung? Das kleine animierte Hamstermädchen Pauline inspirierte ihren Freund Tom zu kreativen Malereien. Der Schnellzeichner entwarf im Austausch mit dem Hamster die lustigsten Kritzeleien. In der Sendung wurden kleine Filmchen gezeigt, aber ich kann mich heute vor allem noch an den Zeichner Tom, seine reizende Haarfrisur und den Hamster erinnern.
Flimmerstunde
In der Sendung "Flimmerkiste" (ab 1959) oder später "Flimmerstunde" (ab 1978) besuchte der Junge Karli Kurbel einen freundlichen Professor Flimmrich in seinem Filmarchiv. In dem Kindermagazin wurde gezeigt, wie Filme und Serien gemacht werden, es wurden Filmberufe und Schauspieler*innen vorgestellt. Dazu gab es Dokumentationen und Reportagen. Der Professor war immer erkennbar am weißen Kittel und der schwarzen Fliege.
Brummkreisel
Eine DDR Kinderserie der 80er Jahre war der "Brummkreisel". Sie lief jeden Samstag um 10 Uhr im DDR Fernsehen. Durch die Mitmach-Sendung führte Achim und der kleine Kunibert, der in einem Puppenhäuschen lebte. Die zwei sangen Lieder, lasen Geschichten vor und zeigten Trickfilme vor allem aus Osteuropa.
"Brummkreisel: eine Sendung zum Anfassen und zum Mitmachen. Da wird gespielt, da gibts Reime und Geschichten. Die Muttersprache, die Heimat, das Arbeitsleben, Tiere, Feld und Wald sind die Themen."
FF Dabei 08/1984, Quelle: MDR.de
GIX-GAX
Spielsendungen zum Mitmachen waren besonders beliebt im DDR Fernsehen. GIX-GAX war eine Spielshow für Kinder ab sechs Jahren. Der Moderator Uwe Karpa ließ in zwei Runden Kindergruppen aus zwei verschiedenen Orten gegeneinander antreten. Begleitet wurde er von der Puppe "Witsch Watsch Wutsch". Der ikonische Spruch am Ende: ""Und das ist kein Flax, beim nächsten Mal gibt es wieder viel GIX-GAX!"
Hoppla
Im Magazin "Hoppla" ging es um Wissensvermittlung: Auf unterhaltsame Art und Weise sollten hier für Vorschulkinder Alltagszusammenhänge verdeutlicht werden. Diese wurde in kleinen Kindergeschichten oder Trickfilmen erklärt. Dazwischen wurden die Kinder durch den Pantomime-Clown Hoppla unterhalten. Diese DDR Kindersendung lief immer im Wechsel samstags und montags mit der Sendung "Brummkreisel".
Na? War das eine nostalgische Reise in eure Vergangenheit oder die eurer Kinder? Wer weiter stöbern möchte, kann sich auch unsere Liste mit beliebten DDR Jugendfilmen, Kinderbüchern, Kinderlieder, DDR Gerichten oder DDR Haushaltwaren.
Quelle und Weiteres: MDR.de