"Alt wie ein Baum möchte ich werden genau wie der Dichter es beschreibt ..." Wenn ihr in der ehemaligen DDR aufgewachsen seid, wisst ihr genau, von wem diese Zeilen stammen. Natürlich von den Puhdys, einer der bekanntesten und beliebtesten Rockbands des Ostens, die auch viele Jahre nach der Wende noch erfolgreich waren. Doch das war natürlich nicht die einzige Band. Wir blicken zurück und stellen euch 12 weitere Bands vor, die vor der Wende gegründet wurden und teilweise bis heute noch auftreten. Viel Spaß beim Neu- und Wiederentdecken der alten Legenden des Ostens.
Puhdys
- Leadgesang, Gitarre: Dieter "Maschine" Birr
- Gesang, Gitarre: Dieter "Quaster" Hertrampf
- Bass: Harry Jeske, Peter "Bimbo" Rasym
- Schlagzeug: Udo Jacob, Klaus Schwarfschwerdt
- Keyboard, Saxophon: Peter "Eingehängt" Meyer
Der Sänger der beliebtesten DDR-Band "Puhdys" wird 2024 80 Jahre alt. Mit seiner 1969 gegründeten Band hat er Rockgeschichte geschrieben: Sie wurden vor dem Fall der Mauer über 12 Mal zur beliebtesten Rockgruppe der DDR gewählt. Ihre Hits "Alt wie ein Baum", "Hiroshima" und "Wenn ein Mensch lebt" gehören noch heute zum festen Bestandteil auf allen ostdeutschen Stadt- und Dorffesten. Die Gruppe war eine der wenigen Bands, die fast nahtlos auch nach der Wende Erfolg hatten.
Bis 2015 traten die Musiker gemeinsam auf, veröffentlichten Alben und tourten durch die Republik. Doch 2016 war urplötzlich Schluss, weil die Band hinter dem Rücken von Leadsänger und Songwriter Dieter "Maschine" Birr ein Album aufnahm und seit 2013 zerstritten war. Die Puhdys hatten immer einen hohen Wiedererkennungswert durch ihre tanzbare Musik mit deutschen Texten und der Reibeisenstimme von Maschine.
Karat
- Gesang, Gitarre: Herbert Dreilich, Claudius Dreilich
- Gesang: Neumi Neumann
- Gitarre: Ulrich Pexa, Bernd Römer
- Bass: Henning Protzmann, Christian Liebig, Daniel Bätge
- Schlagzeug: Konrad Burkert, Michael Schwandt, Heiko Jung
- Keyboard: Ulrich "Ed" Swillms, Martin Becker
Karat gehörte ebenfalls zu den beliebtesten und erfolgreichsten DDR-Bands. Bis 1975 produzierte die Band 12 Rundfunkaufnahmen und erhielt 1977 sogar den Kunstpreis der FDJ und gewannen 1978 beim Internationalen Schlagerfestival den Grand Prix. Die Titel "König der Welt" und "Über sieben Brücken mußt du gehen" verhalfen ihnen zum großen Durchbruch. Die Band durfte wie die Puhdys sogar kommerziell in West-Berlin auftreten. Ihr zweites Album "Albatros" wurde auch in der BRD veröffentlicht und erhielt eine Goldene Schallplatte. Zeitgleich gelang Peter Maffay mit seiner Version von "Über sieben Brücken ..." große Erfolge.
1981 stellten Karat auf dem Weltfriedenstag in Berlin live den Titel "Der blaue Planet" vor, der später als Single ein Verkaufserfolg wurde. Im selben Jahr hatte die Band ein ausverkauftes Konzert in der Waldbühne in Berlin und durfte als einzige Band in der Unterhaltungsshow "Wetten, dass ...?" auftreten. Nachdem Sänger Herbert Dreilich 2004 an Leberkrebs verstarb, übernahm sein Sohn Claudius den Leadgesang. Bassist und Schlagzeuger wechselten 2023 zuletzt.
City
- Gesang: Frank Pfeiffer, Toni Krahl
- Gitarre: Fritz Puppel
- Schlagzeug: Klaus Selmke, Ingo Politz
- Bass: Ingo Döring, Georgi Gogow, Peter Pasym
- Keyboard: Klaus Witte, Manfred Hennig, Wolfram Werner
Wer an die Band City denkt, erinnert sich automatisch an ihren größten Hit "Am Fenster". Der Song der 1972 in Ost-Berlin gegründeten Band verkaufte sich 10.000.000 Mal und ist der bis heute größte Erfolg eines DDR-Songs in der Bundesrepublik. Er ist bis heute ein Garant für viele Menschen auf der Tanzfläche. Der Text basiert auf einem Gedicht von Hildegard Maria Rauchfuß.
Der Gründer der Band, Fritz Puppel verstarb Anfang des Jahres 2024. Gemeinsam mit Schlagzeuger Klaus Selmke, der 2020 verstarb, gründete der Dozent der Musikschule Friedrichshain die Band. Seit 1975 verleiht Toni Krahl der Band ihren bekannten Gesang. Für "Am Fenster" erhielten sie sogar in Deutschland und Griechenland die Goldene Schallplatte und durften in der BRD auftreten. Nach der Wende wurde es zunächst ruhig um City. Doch sie gründeten ein eigenes Plattenlabel und produzierten eigene neue Songs und ebenfalls andere Ostrockbands wie Karat oder Keimzeit. Bis zur Bandauflösung 2022 traten City immer noch erfolgreich mit anderen DDR-Rockbands auf und blieben vor allem im Osten unvergessen.
Silly
- Gesang: Tamara Danz, Anna Loos
- Bass: Matthias Schramm, Jäcki Reznicek
- Keyboard: Manfred Kusno, Ulrich Mann, Ritchie Barton
- Gitarre: Thomas Fritzsching, Uwe Hassbecker
- Schlagzeug: Mike Schafmeier
Silly war eine der wenigen DDR-Bands mit weiblicher Frontfrau. Sängerin Tamara Danz, die leider bereits 1996 an Krebs verstarb, gab der Band ihren typischen melancholischen Klang und großen Wiedererkennungswert. Die Bandgeschichte ist eine der spannendsten unter den Ostrockbands: Gegründet 1978 im Prenzlauer Berg fingen Mathias Schramm mit Tamara Danz, als Sängerin unter dem Bandnamen Silly an Musik zu machen. Den DDR-Behörden missfiel der englische Name, doch akzeptierten ihn. Silly waren Anfang der 80er Jahre mit ihren poetischen Texten und versteckten kritischen Botschaften in ganz Europa beliebt.
Durch ihre Texte hatten sie allerdings auch Probleme mit der Zensur und mussten Lieder teilweise entschärfen. 1983 wurde der Hit "Mont Klamott" zur Platte des Jahres gewählt. Doch einige Lieder auf dem gleichnamigen Album fielen der Zensur zum Opfer. Doch danach lernte die Band, die Zensur zu umgehen, indem sie sogenannte "Grüne Elefanten" in die Texte einbaute: Textstücke, die durch ihre Übertreibung von der Zensur gestrichen wurden, damit harmlosere versteckte Botschaften bleiben konnten. Einer der bekanntesten Hits mit Tamara Danz als Sängerin ist bis heute "Bataillon d'Amour".
Die Silly-Sängerin führte zwei Beziehungen zu Bandmitgliedern: Zunächst war sie mit Keyboarder Ritchie Barton liiert und später mit Gitarrist Uwe Hassbecker, den sie kurz vor ihrem Tod heiratete. Mit ihrer unverwechselbaren Stimme und enormen Bühnenpräsenz galt sie als die Janis Joplin des Ostens. Ihr Verlust schmerzte die Band und ihre Fans sehr. Nach der Wende und nach ihrem Tod 1996 traten Silly erstmal ohne Leadsängerin auf. Doch dann übernahm Schauspielerin Anna Loos 2006 die Nachfolge und Silly feierten mit den neuen Alben "Alles rot" und "Kopf an Kopf" wieder Erfolge. Seit 2018 geht Anna Loos Solowege und die Band wurde zwischenzeitlich bei Konzerten von Sängerin Jule Neigel und AnNa R. (Ex-Rosenstolz), aber auch City-Sänger Toni Krahl gesanglich unterstützt.
Rockhaus
- Gesang, Gitarre: Mike Kilian, Acki Ackumulator Noack
- Gesang, Gitarre: Reinhard Reini Petereit
- Schlagzeug: Michael HeinzAngel Haberstroh
- Bass: Robert Protzmann, Ingo York, Reinhardt Maxs Repke
- Keyboard: Carsten Beathoven Mohren
Diese feschen jungen Männer vertaten mit ihrer Band Rockhaus die Neue Deutsche Welle im Osten bzw. den New Wave. Sie gehörten in den 80ern ebenfalls zu den beliebtesten Bands und erreichten in der Jahreshitparade Platz 2 direkt hinter den Puhdys.1978 ging die Gruppe um Sänger Mike Kilian aus zwei Schulbands hervor. Sie orientierten sich am 80er Wave und Funk und entwickelten sich später in Richtung Rockmusik weiter. "Disco in der U-Bahn" sei laut Musikwissenschaftler Michael Rauhut als der erste deutsche Hip-Hop-Song.
Nach der Wende wurde Acki Noack Sänger. Aber wegen interner Schwierigkeiten löste sich die Band 1998 auf. Mike Kilian trat danach noch Solo auf. Im Jahr 2005 überredete Prinzen-Mitglied Tobias Künzel die Band zu einem Comeback und Rockhaus tourte als Vorgruppe der Prinzen durch Deutschland. Das war so erfolgreich, dass die Musiker danach noch einige Jahre weiter machten und auch 2009 noch eine CD veröffentlichten. Sänger Mike Kilian ist bis heute noch nebenbei als Sänger in der Stones-Coverband Starfucker beschäftigt.
Pankow
- Gesang, Gitarre: Jürgen Ehle
- Gesang: André Herzberg
- Schlagzeug: Frank Hille, Stefan Dohanetz
- Keyboard: Rainer Kirchmann, Kulle Dziuk
- Bass: Jäcki Reznicek, Ingo Griese, Jens Jensen
Die Mitglieder der 1981 gegründeten Rockband gingen aus einer Begleitband der beliebten Jazzsängerin Veronika Fischer hervor. Der Bandname spiele auf den gleichnamigen Stadtbezirk Berlins an und galt außerdem als Schmähbegrif für die DDR-Elite, die in Pankow in mondänen Villen lebte, während das Volk unter Wohnungsknappheit litt.
Mit ihrer Musik und ihren Texten eckten die Musiker beim DDR-Regime öfter an. Ihr erstes Album "Paule Panke" konnte erst 1989 beim Staatslabel Amiga erscheinen. Der Song "Aufruhr in den Augen" durfte zeitweise nicht im Radio gespielt werden, doch gehörte zu den beliebtesten Livesongs der Band.
Pankow war die Inszenierung wichtig: Ihre Auftritte enthielten Elemente einer Theateraufführung und die Handlung ihrer Songs wurde von Frontmann André Herzberg mit theatralischen Elementen visuell verstärkt. Die Band war berühmt für ihre Liveauftritte und beliebt bei den Jugendlichen. 1990 verließ Herzberg die Band und kehrte 1996 als Sänger zurück. Seit 2004 tourte Pankow wieder durch den Osten und es gab 2006 sogar eine Jubiläumstour zum 25. Geburtstag. Ihre größten Erfolge waren "Langeweile", "Wetten, du willst", "Das Lied von der See'nsucht", "Die wundersame Geschichte von Gabi" oder "Rock'n roll im Stadtpark".
Klaus Renft Combo
- Gesang: Klaus Renft, Thomas "Monster" Schoppe, Christian "Kuno" Kunert
- Gitarre: Gisbert „Pitti“ Piatkowski, Heinz Prüfer
- Schlagzeug: Hans-Dieter Schmidt, Jochen Hohl, Tobias Ridder
- Bass: Peter „Bimbo“ Rasym
Die Klaus Renft Combo war eine beliebte, bei der DDR-Führung umstrittene Band. Ihre systemkritischen Texte waren der Partei immer ein Dorn im Auge und die Bandgeschichte ist von Spielverboten und Zensur durchdrungen. 1975 verlangte die DDR die Auflösung der Band. Seit der Wende ist die Band wieder in ursprünglicher Besetzung aktiv.
1958 gründet Klaus Jentzsch die Klaus Renft Combo inspiriert von Fats Domino, den Stones und Beatles. Nachdem sie jedoch Auftrittsverbote Anfang der 60er hatten, gründete er die Beat-Gruppe "Die Butlers", die auch 1965 aufhören mussten. Seit 1969 trat die Band mit systemkritischen Texten der Liedermacher Gerulf Pannach und Kurt Demmler auf. In einer Phase der Liberalisierung der Kulturpolitik in der DDR konnte die Combo mehrere Singles veröffentlichen. Doch die Texte waren weiterhin bei der Führung ein Dorn im Auge, sodass Renft 1975 verboten wurde.
Nach der Wende trat die Band immer wieder in wechselnder Besetzung auf mit ihren größten Hits und ist bis heute bei Kennern der DDR-Musik beliebt: "Der Apfeltraum", "Wer die Rose ehrt", "Gänselieschen", "Trug sie Jeans" oder "Ketten werden knapper" sind nur einige bekannte und wichtige Songs.
Karussell
- Sänger: Peter Gläser, Lutz Salzwedel, Dirk Michaelis, Joe Raschke
- Keyboard: Wolf-Rüdiger Raschke
- Schlagzeug: Jochen Hohl, Benno Jähnert
- Bass: Claus Winter, Jan Kirsten
Die Rockband Karat aus Leipzig zählten auch zu den beliebtesten der DDR. Sie entstanden 1976 aus ehemaligen Mitgliedern der Leipziger Band Renft, die kurz vorher verboten wurde. Initiiert wurde die Gründung durch Keyboarder Wolf-Rüdiger Raschke, der pikanterweise als IM für die Staatssicherheit arbeitete. Die Band trat musikalisch sozusagen das Erbe von Renft an. Renft-Liedermacher Kurt Demmler textete auch die meisten Karussell-Texte.
Die Geschichte der Band ist vielseitig, durch die wechselnden Besetzungsmitglieder geprägt. 1978 war die Band eine Berufsformation und erhielt einen Fördervertrag mit dem Zentralrat der FDJ. Danach war es in den frühen 80ern durch wechselnde Bandmitglieder eher ruhig. 1987 stieß Sänger und Komponist Dirk Michaelis dazu – mit seinem Hit "Als ich fortging" und der LP "Café Anonym" hatte Karat einen Aufschwung. In den Wendejahren startete Michaelis seine Solokarriere und Karussell hatte zunächst keinen Sänger. Erst 1994 versuchte es die Band mit Sänger Larry B., aber der Erfolg blieb aus. Im Jahr 2007 versuchten sie nochmal ein Comeback mit Sänger Joe Raschke und Jan Kirsten und veröffentlichten 2011 das Album "loslassen". In 2024 erscheint das neue Album "Unter den Sternen".
Lift
- Gesang: Bernd Schlund, Alexander Deke, Moritz Schlenstedt, Joan Vincent Hoppe, Lucas Reis, Werther Lohse
- Keyboard: Wolfgang Scheffler, André Jolig
- Gitarre: Jürgen Heinrich
- Posaune: Manfred Nytsch
- Trompete: Karl-Matthias Pflugbeil
Die Artrockband Lift war beliebt bei Fans von feinsinnigen Texten und Melodien. Gegründet 1973 in Dresden ist der Sänger Werther Lohse, der erst 1974 zur Band kam, das einzige ursprüngliche Lift-Mitglied bis heute. Auch bei Lift gab es zahlreiche Besetzungswechsel. 1978 hatten zwei Bandmitglieder einen schlimmen Verkehrsunfall mit Todesfolge. Diese Erfahrung wurde im Titel "Am Abend mancher Tage" verarbeitet. In den 80er Jahren hatte die Band weniger Erfolge, erst nach der Wende ging es langsam unter Führung von Werther Lohse erfolgreich weiter. Bekannte Lift-Songs sind "Wind trägt alle Worte fort", "Tagesreise" oder "Mein Herz soll ein Wasser sein".
Electra
- Gesang: Peter „Mampe“ Ludewig, Stephan Trepte
- Saxophon, Querflöte, Keyboard: Bernd Aust
- Bass: Helmut Rinn, Wolfgang Riedel
- Keyboard: Karl-Heinz Ringel, Andreas Leuschner
- Gitarre: Ekkehard Berger, Eckhard „Ecki“ Lipske
- Schlagzeug: Falk Möckel
Electra war eine Progressive Rock Band, die elektronisch unterstützte Vertonungen klassischer Musik veröffentlichte. Die Songs bestanden aus langen Instrumentalsoli und ausdrucksstarkem Gesang. Die Gründer waren damals allesamt Studenten der Dresdner Musikhochschule Carl Maria von Weber. Ihre bekannten Stücke sind "Tritt ein in den Dom" oder "Türkischer Marsch". 1980 veröffentlichten sie die Rocksuite "Die Sixtinische Madonna". Danach änderte sich die Band musikalisch mehr in Richtung Popmusik. Mit dem bekannten Song "Nie zuvor" erreichten sie Platz 5 und 9 in der Jahreshitparade von 1984. Auch nach der Wende war Electra aktiv und hatten im Sommer 2002 ein großes Jubiläumskonzert im Alten Schlachthof in Dresden. Sie traten gemeinsam mit den Bands Lift und Stern-Combo Meißen auf. 2015 lösten sich die Band dann auf.
Stern-Combo Meißen
- Gesang: Martin Schreier
- Keyboard, Percussion, Gesang: Norbert Jäger
- Bass, Gesang: Bernd Fiedler
- Saxophon: Werner Bertram
- Gitarre: Günter Manicke, Gottfried Sieber, Dieter Schreiber
Die Stern-Combo Meißen oder bis 1989 Stern Meißen wurde 1964 von Martin Schreier, Norbert Jäger und Bernd Fiedler im gleichnamigen sächsischen Ort gegründet. Anfangs coverte die Band Stücke von Chicago oder Blood, Sweat & Tears. Sie orientierten sich eher am Progressive Rock von Pink Floyd oder Genesis und Yes und verwendeten eine Vielzahl von Synthesizern. Sie ähnelten musikalisch den Arthouserockern von Lift.
Die Leadsänger der Band wechselten über die Jahre, sogar Veronika Fischer sang bei der Band. Die Stilrichtung wurde in den 80ern tanzbarer und war rockige Popmusik. Die Songs "Taufrisch" oder "Nächte" waren ihre größten Erfolge hatten jedoch mit den Arthouseanfängen nichts mehr zu tun. Nach der Wende dann versuchten sie 1996 ein Comeback mit Reinhard Fißler als Sänger und traten gemeinsam mit Lift und Electra als "Sachsendreier" auf. Sänger Reinhard Fißler erkrankte an ALS und war trotz Rollstuhl noch bei den Konzerten dabei, bevor er 2016 verstarb. Seit 2020 nennt sich die Band wieder Stern Meißen und produzierte auch ein neues Album.
Reform
- Gesang: Frank Schönfeld, Stephan Trepte
- Gitarre: Jörg Matze Blankenburg
- Bass: Mike Demnitz
- Schlagzeug: Peter Piele, Peter Förster
- Gitarre, Keyboard: Werner Kunze
- Gesang, Querflöte, Altsaxophon: Frank Schönfeld
Reform war eine Rockband aus Magdeburg, die ab 1975 gemeinsam Musik machte. Bei Amiga erschienen drei Langspielplatten der Band. Der Bandname Reform bezieht sich auf den gleichnamigen Stadtteil in Magdeburg und das Ziel neue Wege in der Rockmusik aufzuschlagen. 1975 gründete der ehemalige Klosterbrüder-Gitarrist Jörg Matze Blankenburg die Gruppe. Zwei Jahre später stieß Sänger Stephan Trepte dazu, der zuvor bei Lift sang, und wurde neuer Frontman. Der Titel "Nebel" erreichte Platz 1 der Sendung "Beatkiste" im DDR-Fernsehen und die Band war vor allem in den 80er noch weiter erfolgreich trotz wechselnder Besetzung. Der Stil von Reform ging in Richtung Genesis und Wishbone Ash. Man könnte es als anspruchsvolle Poprockmusik bezeichnen. Seit 1986 gibt es die Band nicht mehr.
Berluc
- Gesang: Manfred Kähler, Ronald Pilgrim, Ralf Dohanetz
- Keyboard: Alexander Stehr, Rainer Schilling, Uwe Märzke
- Gitarre: Gerd Pöppel,Wilfried Kaminski, Johannes Pistor, Bert Hoffmann
- Schlagzeug: Dietmar Ränker,
Ursprünglich als Jazzband in den 60ern gegründet, erlangten Berluc die Aufmerksamkeit in der DDR mit dem Lied "Hallo Erde, hier ist Alpha". Die Bandmitglieder hatten damals ein Faible für Sci-Fi. Damit stürmten sie sogar die Radio-DDR-Tip-Parade und waren auch in den DDR-Jahrescharts von 1978 auf Platz 7. Ihr Debütalbum "Reise zu den Sternen" erschien 1979 bei Amiga und war dann sehr hardrocklastig. In den 80ern wurde die Band immer härter und wird bis heute als eine der ersten Metal-Bands der DDR bezeichnet. Der Track "No Bomb" von 1983 gilt als erster richtiger DDR-Heavy-Metal-Hit.
Mit der Wende lösten sich BERLUC auf und gaben dann in den 90ern wieder langsam Konzerte. Bis heute treten sie immer noch auf Stadtfesten mit ihrer Rockmusik und deutschen Texten auf.
Wenn ihr auf deutlich härtere Musik steht, dann schaut doch mal hier, welche Heavy Metal Bands es im Osten vor 1990 gab: