Seit Montag müssen wir alle entweder FFP2-Masken oder OP-Masken in Geschäften und beim Benutzen des Nahverkehrs tragen. In manchen Bundesländern gilt dies sogar für Grundschüler ab sechs Jahren. Doch das Robert-Koch-Institut warnt gleichzeitig vor dem häufigen oder falschen Tragen der Masken im Alltag. Vor allem eine Personengruppe kann dabei gesundheitlichen Schaden nehmen.
FFP2-Maskenpflicht: Warum eine medizinische Maske der bessere Schutz ist
Die Pflicht zum Tragen von medizinischen Masken an bestimmten öffentlichen Orten mit hoher Menschenansammlung soll die Ausbreitung des Coronavirus weiter bremsen. Bisher konnten wir uns überall durch Stoffmasken und einfachen Mund-Nasen-Schutz behelfen. Nun sollen wir in Bus und Bahn sowie Supermärkten und Geschäften nur noch medizinischen Masken tragen.
Die sogenannten FFP2-Masken sollen den besseren Schutz bieten, da sie eine bessere Filterleistung haben und im Mund- und Nasenbereich deutlich enger sitzen. Somit bieten sie einen nahezu 100% Schutz für andere und den Träger bieten. Ähnlich eignen sich auch OP-Masken, doch diese sitzen nicht ganz so eng wie die FFP2-Maske bei richtigem Tragen.
"Der Schutzeffekt der FFP2-Maske ist nur dann gewährleistet, wenn sie durchgehend und dicht sitzend (d.h. passend zur Gesichtsform und abschließend auf der Haut) getragen wird."
Robert-Koch-Institut
FFP2-Maske kann bei unsachgemäßem Tragen zu Gesundheitsschäden führen
Bisher galt immer der Hinweis, dass FFP2-Masken nur von vorher geschulten Personen im medizinischen und pflegenden Arbeitsbereichen getragen werden sollten. Diese Personen würden dazu auch konkret unterwiesen werden, wie die Masken richtig zu tragen sind. Da diese Unterweisung bei Laien im Alltag nicht erfolgen kann, bergen die Masken gesundheitliche Gefahren, wenn sie nicht richtig oder zu häufig getragen werden.
Zum einen sind die Masken mit einem Preis von 3 bis 5 € recht teuer. Daher versuchen viele aufgrund der Maskenpflicht jetzt Geld zu sparen und die Masken so oft wie möglich wieder zu tragen. Es gibt Wege, die FFP2 Maske zu desinfizieren. Doch dann bietet sie irgendwann nicht mehr denn 100%igen Schutz.
Zum anderen muss die Maske korrekt aufbewahrt und sehr eng und dicht auf das Gesicht aufgesetzt werden. Wenn dies nicht geschieht, wie z.B. bei Männern mit Bart, kann die Maske den Träger und die Umgebung nicht mehr vor der Virenlast schützen.
Beim korrekten Einsatz von FFP2-Masken besteht ein erhöhter Atemwiderstand, der die Atmung erschwert. Deswegen sollte vor dem Tragen eine arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung angeboten werden, um Risiken für den Anwender individuell medizinisch zu bewerten. Gemäß den Vorgaben des Arbeitsschutzes ist die durchgehende Tragedauer von FFP2-Masken bei gesunden Menschen begrenzt (siehe Herstellerinformationen, in der Regel 75 Minuten mit folgender 30-minütiger Pause).
Robert-Koch-Institut
Warum vor allem ältere Menschen vorsichtig sein sollten
Da die medizinische Maske sehr eng sitzt und die Atmung erschwert, kann das laut Robert-Koch-Institut zu Problemen führen. Vor allem Menschen mit eingeschränkter Lungenfunktion und ältere Personen seien davon betroffen. Obwohl sie sich einerseits aktuell durch eine solche Maske ja umso mehr schützen sollten, weil sie zur Coronarisikogruppe gehören, kann die Maske eben auch zu Gesundheitsproblemen führen.
Daher sollten sich Ältere das richtige Tragen unbedingt von einem Arzt oder einer Ärztin zeigen lassen und die Maske am Stück nicht länger als 30 Minuten tragen. Die maximale Tragezeit sollte 8 Stunden nicht überschreiten.
Hinweis: Bei Kauf einer FFP2-Maske solltet ihr außerdem immer auf die Zertifizierung achten und danach schauen, ob die Maske auch echt ist. Sie sollte unbedingt nach EU-Norm geprüft sein, denn sonst können auch dadurch gesundheitliche Probleme entstehen.
Quelle: Ruhr24, Robert-Koch-Institut
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