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Für euch geschaut

"Sieger sein" im Kino: Wenn ihr eurem Kind zeigen wollt, wie hart Schule & das Leben sein können

"Sieger sein": Deutscher Trailer

Puh, beim Schauen von "Sieger sein" mit meinem 8-jährigen Kind musste ich mehrfach nachfragen, ob er sich wohl fühlt diesen Film zu schauen. Denn der Film über ein syrisches Flüchtlingsmädchen und seine Klassenkamerad*innen an einer Schule im Wedding in Berlin ist für Kinder ganz schön harte Kost – zumindest, wenn sie in einer eher heile Welt-Bubble leben.

"Sieger sein" läuft ab dem 11. April 2024 in den deutschen Kinos.

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Worum gehts im Film?

Die 11-jährige Mona musste mit ihrer Familie vor dem Krieg in Syrien fliehen. Sie vermisst ihr altes unbeschwertes Leben in ihrer Heimat und ihre Tante, die dort im Kampf gegen Assad gefallen ist. In Berlin im Stadtteil Wedding hingegen ist sie einem ganz anderen Krieg ausgesetzt, dem an einer Brennpunktschule, mit mobbenden Mitschüler*innen, die auf Schule, Lehrer und netten Umgang miteinander absolut schei***. Es gibt jedoch eine Sache, die die Mädchen und Mona gemeinsam haben – sie spielen alle gerne Fußball. Nur leider eher gegeneinander als im Team miteinander. Eine schlechte Voraussetzung für das anstehende große Berlin-Fußballturnier. Reicht es "Sieger sein"* zu wollen, um zu gewinnen?

Ihr müsst übrigens definitiv keine Fußball-Fans sein, um den Film gut zu finden.

* Eigentlich müsste der Film "Siegerinnen sein" heißen. Schade, dass auf die weibliche Endung verzichtet wurde.

Unser Rating für den Film

Der Film behandelt ein wichtiges Thema, aber irgendwie bin ich nicht so richtig warm geworden mit der Story und den Charakteren. Und ich halte FSK 6 für deutlich zu niedrig. Auch das 8-jährige Filmkritik-Kind würde den Film seinen gleichaltrigen Freund*innen nicht weiterempfehlen. Daher haben wir uns zusammen für folgende Punktzahl entschieden:

6/10
Film-Review "Sieger sein": Film-Plakat
"Sieger sein" Film-Plakat (© DCM)

Ab welchem Alter ist der Film geeignet?

"Sieger sein" hat einen FSK (Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft) von 6 und puh, damit bin ich tatsächlich mal nicht einverstanden. Und zwar so gar nicht. Das Kritikerkind ist 8 Jahre und selbst hier war ich mir den ganzen Film über nicht sicher, ob ich es gut finde, dass es den Film schon schaut. Aber wie immer gilt am Ende: Euer Kind, eure Entscheidung. Mein Rat von Eltern zu Eltern: Wenn euer Kind nicht selbst an eine Brennpunktschule geht und diese harte Realität kennt, dann haltet euch lieber an unseren FSK (Familie.de Schützt eure Kinder vor der Filmwirtschaft) von 10 Jahren.

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So finden wir und unsere Kinder den Film

Charoline Bauer

Echt hart ...

... fand ich vieles im Film "Sieger sein": das Schicksal von Mona, der Umgang der Kinder miteinander, die Arbeit der Lehrer*innen an der Brennpunktschule, die Ursachen für das Verhalten der Schüler*innen und im gesamten Film die Wortwahl und der Umgang miteinander.

Mein Kind (8 Jahre und in der 2. Klasse) schüttelte mehrfach den Kopf und fragt und sagte hilflos "Warum machen die sowas?" und "Bin ich froh, dass meine Schule und Mitschüler*innen nicht so sind!".

Der Film "Sieger sein" stellt Mobbing und den Schulalltag an einer Schule in einem Bezirk mit erhöhter Armut und Migration sehr explizit und deutlich dar und dabei bin ich mir sicher, dass die Realität eigentlich noch viel schlimmer ist – da gehen die Kinder nach 2 Stunden nämlich nicht als Sieger*innen raus!

Ich habe mein Kind während des Films genau beobachtet, mehrfach gefragt, ob es den Film wirklich weiter schauen mag und habe viele Szenen direkt mit ihm besprochen. Auch danach haben wir über "Sieger sein" geredet, über die Ursachen für das Verhalten der Kinder und darüber, was daran so unschön ist, was die Kinder im Lauf des Film lernen und was man als Zuschauer*in lernt.

Mein Kind wollte den Film schauen, aber es meinte, dass das absolut kein entspannter, lustiger Kino-Abend war und es würde den Film seinen Freunden lieber nicht weiter empfehlen – und jüngeren Kinder schon gar nicht.

Ich teile diese Einschätzung voll. Auch wenn ich den Film "Sieger sein" gut fand und er ein wichtiges Problem unserer Gesellschaft deutlich macht. Ob das Kinder sehen müssen? Vielleicht. Erwachsene und besonders unsere (Bildungs-)Politiker*innen auf jeden Fall. Und danach bitte auch nochmal das echte Leben anschauen, liebe Politik, das ist nämlich leider nicht besser als die Fiktion. Im Gegenteil, Happy Ends gibt es da noch viel seltener!

Und ja, mich stört das fehlende "in" im Filmtitel. Es geht um eine Mädchen-Fußballmannschaft und die wollen "Siegerinnen sein" und nicht mitgemeinte Sieger!

Charoline Bauer

Für Fans von ...

Die Stars in "Sieger sein"

  • Dileyla Agirman spielt Mona
  • Sherine Ciara Merai ist ihre Gegenspielerin Jasmin
  • Der Lehrer und Fußballtrainer Herr Chepovich wird von Andreas Döhler dargestellt
  • Halima Ilter ist Monas Mama
  • Regisseurin des Film ist Soleen Yusef

Wer diese 15 Fußball-Quizfragen beantworten kann, ist ein echter Experte

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