Es ist wichtig, dass eure Kinder wissen, wie sehr ihr sie liebt. Doch muss das nicht immer mit Worten geschehen. Im Gegenteil: Sie werden euch viel ernster nehmen und eure Gefühle besser verstehen, wenn ihr ihnen eure Zuneigung durch Gesten und Taten zeigt. Dabei reden wir hier nicht von großen materiellen Geschenken, sondern von der Art und Weise, wie ihr mit ihnen umgehen könnt. Das gilt für Kleinkinder genau wie Jugendliche in der Pubertät.
Und es wird ihnen viel mehr bedeuten als die Worte “Ich liebe dich”, die zu oft gesagt kaum noch Bedeutung haben. Kinder verstehen Gesten und Handlungen sehr gut und haben meist ein gutes Gefühl dafür, wer es gut mit ihnen meint. Die folgenden kleinen Tricks und Verhaltenstipps klingen so banal, doch erinnern uns daran, was wichtig ist.
Hört ihnen zu!
Kinder wollen ernst genommen werden und haben auch das Recht darauf, dass wir sie ernst nehmen. Betrachtet eure Kinder als kleine Erwachsene und hört ihnen wirklich zu, wenn sie euch etwas erzählen. Selbst wenn es auch noch so nebensächlich scheint. Wenn sie merken, dass sie eure ganze Aufmerksamkeit haben, werden sie daran wachsen und auch euch ernst nehmen und besser zuhören.
Ermutigt sie, von ihren Gefühlen zu erzählen!
Wenn ihr ihnen zuhört, dann fragt sie doch auch einmal, wie sie sich fühlen? Natürlich können das kleine Kinder noch nicht benennen oder einordnen. Dann werden sie euch eher berichten, was sie gerade gut finden oder was sie gespielt haben. Dadurch werdet ihr erfahren, wie sie sich fühlen. Ältere Kinder könnt ihr mit direkten Fragen zum Erzählen animieren oder ihr schaut euch gemeinsam ein Buch an, das dazu anregt, über Gefühle zu sprechen.
Schaut ihnen in die Augen!
Schaut euren Kleinen unbedingt in die Augen, wenn ihr ihnen zuhört und mit ihnen redet. Es geht nicht darum, einander nieder zu starren, sondern den anderen wirklich wahr- und ernst zu nehmen. Dazu gehört ein Blick in die Augen und die Kommunikation auf Augenhöhe – im wahrsten Sinne des Wortes.
Umarmt sie!
Die wohl leichteste Übung für Eltern kleiner Kinder ist, sie zu knuddeln und zu umarmen. Kleinkinder und Kindergartenkinder verlangen ihre Kuscheleinheiten oft von selbst. Doch auch wenn eure Kinder gerade in der beginnenden Teenagerphase sind, ist es noch wichtig, sie zu umarmen. Natürlich solltet ihr akzeptieren, wenn sie jetzt körperlichen Abstand wollen, doch durch kleine Berührungen oder ein Streicheln über Kopf oder Hand könnt ihr ihnen zeigen, dass ihr ihnen nah seid.
Macht etwas Besonderes aus dem Zubettgehritual!
Dieser Tipp ist natürlich eher ein Hinweis für Kleinkindeltern. Größere Kinder brauchen natürlich kein Insbettgehritual mehr. Für kleine Kinder ist es jedoch sehr wichtig, dass ihr gemeinsam den Tag beendet und dabei die immer gleichen Abläufe durchgeht. Dann setzt ihr euch nochmal gemeinsam hin oder zu ihnen ans Bett und lest eine Geschichte oder macht ihnen ihr Hörspiel an. Egal, was euer Abschlussritual ist, wichtig ist, dass ihr euch Zeit dafür nehmt, auch wenn ihr sehr müde und gestresst seid. Nutzt es, um am Ende des Tages herunterzukommen.
Lasst sie aus einem Fehler lernen!
Erwachsene machen Fehler und Kinder ebenso, denn sie lernen ja die Welt und das richtige Verhalten darin erst kennen. Wenn sie merken, dass sie etwas nicht so gemacht haben, wie ihr es von ihnen erwartet, dann ist es wichtig, ihnen zuzuhören und nicht sofort darauf hinzuweisen, dass das jetzt falsch war. Stichwort Positive Parenting: Lasst sie gemeinsam mit euch herausfinden, wie man es richtig macht. Und vor allem: Lasst sie es das nächste Mal wieder selbst versuchen, ohne gleich Hinweise zu geben.
Macht ihnen ein Kompliment!
Niemand will, dass ihr kleine Narzissten erzieht, die Dinge nur dann gut machen, wenn sie dafür gelobt werden. Doch wenn euer Kind sich bei etwas wirklich Mühe gegeben hat, was ihm sonst schwer fällt, ist ein positives Signal von euch sehr wichtig. Dabei geht es nicht darum, inflationär einfach jedes Bild zu loben, das es malt. Lobt auch dann, wenn es euch hilft, den Abendbrottisch zu decken oder euch etwas gibt, nach dem ihr gerade sucht. Die kleinen Dinge zählen.
Bedankt euch bei Ihnen!
Kinder lernen Höflichkeit nicht, wenn man ihnen täglich sagt: Sag bitte und danke! Sie ahmen unser Verhalten nach und merken sich, wie ihr mit ihnen und miteinander umgeht. Wenn ihr euch bei ihnen bedankt, dann werden sie sich auch das nächste Mal bei euch bedanken. Zudem solltet ihr euren Dank wirklich ehrlich meinen!
Nehmt euch täglich Zeit für eure Kinder!
Gemeinsame Zeit ist das Allerwichtigste im Familienleben. In unserem stressigen Alltag ist das gar nicht so leicht. Euer Kind wird eher Verständnis dafür haben, dass ihr mal keine Zeit für es habt, wenn ihr feste Zeiten einführt, wo ihr voll und ganz für ihn oder sie da seid. Das kann in einer Familie mit mehreren Kindern oder bei Patchwork-Familien und Alleinerziehenden eine Herausforderung sein. Verbindet die gemeinsame Zeit dann doch mit etwas Nützlichem und macht spielerisch das Abendessen zusammen oder den Abwasch. Dabei kann eure Tochter oder euer Sohn vom Tag erzählen.
Macht etwas Kreatives gemeinsam!
Die schönste gemeinsame Beschäftigung mit Kindern ist es, kreativ zu werden. Ob ihr gemeinsam bastelt, malt oder einfach nur kritzelt. Ob ihr etwas kocht, mit Knete formt oder Glitzer überall verteilt. Ob ihr etwas Neues aus Legosteinen baut oder mit Fingerfarben verziert. Gemeinsam kreativ sein, stärkt eure Bindung und vermittelt Glücksgefühle!
Lernt gemeinsam etwas Neues!
Nichts motiviert euer Kind mehr, als wenn ihr zusammen etwas Neues lernt und zeigt, dass auch ihr nicht alles könnt. Das kann ein neues Spiel sein oder ein neues Kuchenrezept, das kann eine neue Sprache sein oder eine Sportart. Egal was es ist, gemeinsam macht es einfach viel mehr Spaß!
Macht etwas total Ungewöhnliches und Albernes!
Kinder genießen es, wenn Mama oder Papa mit ihnen herumblödeln und herrlich herumalbern. Manchen Eltern fällt dies leichter und anderen schwerer. Ihr müsst ja nicht in der Öffentlichkeit albern sein, doch euer Kind wird euch dafür feiern, wenn ihr über euren Schatten springt und selber euer inneres Kind wieder entdeckt.
Euer kleiner Weltentdecker liebt Kostüme? Verkleidet euch gemeinsam!
Seid neugierig auf sie!
Wenn eure Kinder schon etwas älter sind, glaubt ihr, sie schon gut zu kennen. Versucht sie jedoch einmal mit den Augen eines Fremden zu sehen. Dann entdeckt ihr noch Eigenschaften an ihnen, die ihr bisher gar nicht vermutet habt. Bleibt immer offen und neugierig und nehmt die kleinen Wesen mit allen Sinnen wahr.
Macht ein Spiel zusammen!
Im Spiel lernen Kinder die Welt kennen und verstehen. Daher ist spielen für kleine Kinder so wichtig, aber auch für Ältere. Ein gemeinsames Spiel stärkt den Familienzusammenhalt und ihr könnt alle voneinander lernen. Wir haben tolle Ideen für Gesellschaftsspiele, Spiele für den Garten und Beschäftigungsideen für drinnen und draußen.
Entwickelt gemeinsam Rituale!
Nichts verinnerlichen Kinder schneller als gemeinsame Rituale. Die Wiederholung gibt ihnen Struktur und Sicherheit. Das können morgendliche Aufsteh-Abläufe, das gemeinsame Frühstück, der Ablauf beim und nach dem Abendessen, ein gemeinsames Beauty-Ritual nach dem Baden, ein kleines Snack-Ritual nach der Kita oder eben das Zubettbring-Ritual sein. Kinder lernen dann, sich auf euch zu verlassen und zu vertrauen.
Video: Auch gemeinsame Erlebnisse verbinden Eltern & ihre Kinder
Mit diesen Tipps, könnt ihr bei Familienausflügen Geld sparen. Und wer lieber zuhause bleibt: Vielleicht habt ihr spontan Lust, euch zusammen die Fingernägel anzupinseln?