Regelmäßiges Lüften ist wichtig, immerhin halten wir uns durchschnittlich mehr in geschlossenen Räumen als an der frischen Luft auf. CO2-Messgeräte helfen uns dabei, zu entscheiden, wann es mal wieder Zeit ist, die Fenster aufzureißen. Damit wir auch zum richtigen Produkt greifen, hat Stiftung Warentest im großen CO2-Messgeräte-Test insgesamt 26 Modelle genauer untersucht. Diese schnitten besonders gut ab.
- 1.CO2-Messgeräte-Test: Die Testsieger im Überblick
- 2.CO2-Messgeräte-Test: So ist Stiftung Warentest vorgegangen
- 3.CO2-Messgeräte-Test: Das sind die Testsieger im Detail
- 3.1.Der Testsieger: "Air" von Caru
- 3.2.Luftqualitätsmessgerät "Safe" von Hama
- 3.3."AirCO2ntrol 5000" von TFA Dostmann
- 3.4."AeroMio" von AddAid
- 3.5."View Plus" von Airthings
- 4.CO2-Messgeräte-Test: Alles, was ihr zum Thema wissen müsst
- 4.1.Was ist Kohlendioxid?
- 4.2.Warum sollte man häufig lüften?
- 4.3.Was genau zeigen CO2-Messgeräte und -Ampeln an?
- 4.4.Kann ein CO2-Messgerät auch Coronaviren erkennen?
- 4.5.Wie hoch darf der CO2-Gehalt im Raum sein?
- 4.6.Brauche ich ein CO2-Messgerät?
CO2-Messgeräte-Test: Die Testsieger im Überblick
Der Großteil der Messgeräte hat zufriedenstellend abgeschnitten: 18 Geräte erhielten die Note "Gut" und drei bekamen ein "befriedigend". Drei Messgeräte wurden allerdings auch "mangelhaft" bewertet. Alle der vorgestellten Geräte verfügen über eine Ampelfarbenanzeige, die entweder über ein Display oder eine App angezeigt wird. Diese fünf Produkte haben im CO2-Messgeräte-Test am besten abgeschnitten:
CO2-Messgeräte-Test: So ist Stiftung Warentest vorgegangen
Stiftung Warentest hat für ihren CO2-Messgeräte-Test insgesamt 26 Modelle untersucht, darunter CO2-Ampeln und smarte Geräte, die mit App funktionieren. Überprüft wurden dabei Kohlendioxidmessungen (40 %), Handhabung (40%), Stromverbrauch (10 %) sowie Verarbeitung und Standsicherheit (10 %). Grundlage für den Test waren die Empfehlungen des Umweltbundesamtes (UBA) zum CO2-Gehalt der Raumluft.
CO2-Messgeräte-Test: Das sind die Testsieger im Detail
Der Testsieger: "Air" von Caru
Das Modell "Air" von Caru erhielt die Gesamtnote 1,6 und wurde somit zum Testsieger gekürt. Es verfügt über eine dreistufige Ampel für die CO2-Konzentration. Wenn der umlaufende Ring grün leuchtet, liegt der Wert unter 1.000 ppm, bei Gelb zwischen 1.000 und 1.400 ppm. Rot leuchtet er auf, wenn der Wert über 1.400 ppm liegt.
Den Tester*innen zufolge hält das Gerät die vom Anbieter genannten Schwellen gut ein. Der umlaufende Leuchtring ist aus allen Richtungen gut zu erkennen. Er leuchtet nicht besonders hell, was nachts durchaus von Vorteil sein kann. Kleine Abzüge gab es dafür, dass keine genaueren Einstellungen möglich sind und auch die Schwellenwerte sind nicht änderbar. Einen akustischen Alarm gibt es hier ebenfalls nicht.
Vorteile | Nachteile |
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Das minimalistische schweizerische Ampelgerät ist sehr einfach bedienbar und verbraucht nur wenig Strom. Der Testsieger ist aktuell für 249 € bei Amazon zu kaufen.
Luftqualitätsmessgerät "Safe" von Hama
Das Luftqualitätsmessgerät "Safe" von Hama erhielt die Gesamnote 1,8 und landete damit auf dem zweiten Platz. Stiftung Warentest bezeichnet es als Preis-Leistungs-Schlager, d.h. ein gutes Messgerät für wenig Geld.
Das Produkt verfügt nicht nur über eine Anzeige für die CO2-Konzentration, sondern informiert die Nutzer*innen auch über die aktuelle Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit. Den CO2-Gehalt der Raumluft signalisiert das Gerät zusätzlich in Ampelfarben. Die grün unterlegte Anzeige des englischen Wortes "GOOD" bezeichnet einen CO2-Gehalt von bis 700 ppm, ein gelb unterlegtes "NORMAL" steht für 701 bis 1.000 ppm und ein rot gefärbtes "POOR" warnt vor einem Wert über 1.000 ppm.
Kleines Manko: Das rote Signal erschien im Test etwas später als vom Anbieter angegeben, nämlich erst bei 1.100 oder 1.200 ppm CO2-Gehalt. Ansonsten misst das Gerät den Tester*innen zufolge aber sehr zuverlässig. Bei einer Überschreitung von 1.000 ppm erklingt ein kurzer akustischer Alarm, ab einer Überschreitung von 2.000 ppm wird dieser noch intensiver. Sollte einem der Ton zu sehr auf die Nerven gehen, lässt er sich ohne Weiteres abschalten.
Vorteile | Nachteile |
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Wenn ihr das Gerät zum ersten Mal verwendet oder es länger nicht in Benutzung war, solltet ihr es zunächst manuell kalibrieren, indem ihr es für etwa 20 Minuten im Freien stehen lasst. Aktuell erhaltet ihr das "Safe" von Hama für 54,52 € bei Büroshop24.
"AirCO2ntrol 5000" von TFA Dostmann
Der "AirCO2ntrol 5000" von TFA Dostmann erhielt die Gesamtnote 1,8 und damit ebenfalls ein gutes Urteil. Das Gerät hat einen Datenlogger, ein Display, das die Messwerte für CO2, Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit anzeigt, und eine Speicherfunktion.
Zusätzlich erscheint die CO2-Konzentration in den drei Ampelfarben. Grün steht für eine Konzentration unter 800 ppm, Gelb für einen Wert von 800 bis 1.200 ppm und Rot für eine Konzentration über 1.200 ppm. Die entsprechende Messung wurde von den Expert*innen als zuverlässig eingestuft. Außerdem lassen sich die Schwellenwerte einstellen und die Überschreitung wird von einem Warnsignal begleitet.
Vorteile | Nachteile |
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Das Display ist leider unbeleuchtet und bringt daher im Dämmerlicht nicht besonders viel. Auch die Ampel lässt sich nur direkt von vorne gut ablesen. Insgesamt ist das Gerät von TFA Dostmann aber durchaus empfehlenswert und verhältnismäßig günstig. Aktuell erhaltet ihr es für 109 € bei Amazon.
"AeroMio" von AddAid
Das "AeroMio" von AddAid erhielt mit einer Gesamtnote von 1,8 ebenfalls ein "Gut". Dabei handelt es sich um eine dreistufige Ampel für die CO2-Konzentration. Der umlaufende Ring leuchtet grün wenn sich der Wer unter 800 ppm befindet, gelb bei einer Konzentration von 800 bis 1.200 ppm, rot bei einem Wert von über 1.200 ppm und rot pulsierend, wenn 1.250 ppm erreicht werden.
Die vom Anbieter genannten Schwellen werden laut Stiftung Warentest gut eingehalten. Allerdings lassen sich keine weiteren Einstellungen anpassen. Einzige Zusatzfunktion: Laut Anbieter verfügt die AeroMio über einen Feuchtesensor und mehrere Temperatursensoren. Demnach soll ein blau pulsierendes Licht erscheinen, falls eine höhere Wahrscheinlichkeit für Schimmelbildung besteht.
Vorteile | Nachteile |
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Die stylische Ampel im Holzgehäuse zielt offensichtlich auf Naturliebhaber*innen ab. Der Anbieter wirbt auf seiner Webseite mit "nachhaltiger und CO2-neutraler Produktion". Inwiefern das der Wahrheit entspricht, hat Stiftung Warentest leider nicht geprüft. Aktuell erhaltet ihr das "AeroMio" von AddAid für 136,60 € bei Amazon.
"View Plus" von Airthings
Das Modell "View Plus" von Airthings erhielt mit der Gesamtnote 1,9 ebenfalls eine gute Bewertung. Das smarte Messgerät hat eine Netzwerkfunktiion, kann jedoch nur via App vor Wertüberschreitungen warnen. Auf dem recht kleinen Display können ein bis zwei Werte angezeigt werden, die die Anwender*innen selbst bestimmten können. Gewählt werden kann zwischen CO2, Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, Radon, Feinstaub (Partikel der Größenklasse: PM2.5), flüchtige organische Verbindungen (VOC) und Luftdruck.
Anders als bei den anderen vorgestellten Modellen gibt es beim "View Plus" keine permanente Ampelanzeige. Durch Winken vor dem Gerät wird jedoch eine einzelne LED aktiviert, die durch Erstrahlen der drei Ampelfarben die allgemeine Luftqualität signalisiert. Insgesamt ist die Darstellung in der App laut Stiftung Warentest sehr komfortabel und übersichtlich.
Vorteile | Nachteile |
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Zusätzlich liefert die App für jede Messgröße einen eigenen Bildschirm mit Verlaufsdiagrammen für verschiedene Zeiträume, einem Mittelwert und eine Ampeldarstellung. Die verschiedenen Schwellen werden im Test sehr gut eingehalten. Allerdings gibt es hier keine akustische CO2-Warnung, es lässt sich aber eine Vibrations-Meldung einstellen. Aktuell ist das smarte Luftgüte-Messgerät für 291,04 € bei Amazon erhältlich.
CO2-Messgeräte-Test: Alles, was ihr zum Thema wissen müsst
Was ist Kohlendioxid?
Kohlendioxid ist ein farb- und geruchsloses Gas. Und das macht es so tückisch. Denn ohne technisches Hilfsmittel lässt es sich in der Luft kaum nachweisen. Eine geringe Konzentration in der Luft ist zwar nicht schädlich, aber wir können uns zum Beispiel schlechter konzentrieren. Ist der CO2-Anteil stark erhöht, kann dies zu Kopfschmerzen, Husten oder Übelkeit führen und im schlimmsten Fall sogar zu Bewusstlosigkeit.
Warum sollte man häufig lüften?
Sind viele Menschen in einem Raum, wird auch viel ein- und ausgeatmet. Das bedeutet, dass viele Aerosole in der Luft sind, über die sich Viren gut übertragen. Lüften kann vor viralen Infektionskrankheiten schützen. Aber es kommt auch auf das richtige Lüften an. Experten empfehlen das Stoßlüften in regelmäßigen Abständen. In Räumen mit vielen Menschen wie in Großraumbüros, Kitas oder Klassenräumen natürlich häufiger, als wenn wir zu Hause alleine sind.
Was genau zeigen CO2-Messgeräte und -Ampeln an?
Gerade in stressigen Zeiten vergessen wir das Lüften hin und wieder. CO2-Messgeräte oder -Ampeln erinnern uns daran. Sie ermitteln den Kohlenstoffdioxid-Anteil in der Raumlauft und sagen uns, wann es wieder soweit ist, gut durchzulüften. Dabei zeigen die Messgeräte genaue Werte an. Sogenannte CO2-Ampeln haben eine Farbanzeige – meist leuchtet es Grün, Gelb oder Rot. Und Rot heißt dann zum Beispiel: dringend lüften!
Kann ein CO2-Messgerät auch Coronaviren erkennen?
Nein, kann es nicht. So ein Gerät misst lediglich den CO2-Gehalt in der Luft, also wieviel Kohlendioxid sich angesammelt hat. Und genau das kann uns helfen Infektionen vorzubeugen. Denn je höher der CO2-Gehalt in der Luft, desto abgestandener ist die Raumluft. Und diese verbrauchte Luft begünstigt eine Ansteckung mit vielen verschiedenen viralen Infektionskrankheiten. Sorgen wir rechtzeitig für frische Luft, können wir die Ausbreitung eindämmen.
Wie hoch darf der CO2-Gehalt im Raum sein?
Der CO2-Gehalt in der Luft wird in parts per million (Anteile pro Million), kurz ppm, gemessen. Das Umweltbundesamt hat diese Werte für die Luftqualität in Innenräumen festgelegt:
CO2-Gehalt in ppm | Luftqualität |
Weniger als 800 | Hoch |
800 - 1.000 | Mittel |
1.000 - 1.400 | Mäßig |
Mehr als 1.400 | Niedrig |
Brauche ich ein CO2-Messgerät?
CO2-Messgeräte sind natürlich in Büros und Schulen sehr sinnvoll, wenn viele Menschen länger auf engem Raum zusammen sind und sich größere Mengen CO2 ansammeln. Aber auch in privaten Haushalten machen die Geräte Sinn.
Quelle: Stiftung Warentest, Umweltbundesamt
Bildquelle: Getty Images / Zabavna