Bei vielen Kindern steht Wurst immer noch häufig auf dem Speiseplan. Die Wursthersteller setzen daher auf Kinder als Zielgruppe mit Bärchenwurst und Co. Stiftung Wartentest hat jetzt 19 Wurstprodukte und Kinderwurst unter die Lupe genommen. Das erschreckende Ergebnis: Vor allem in beliebten Marken für Kinderwurst fand man zu viele Keime. Welche Wurst empfiehlt das Verbrauchermagazin?
Rügenwalder ist der Testsieger
Von neun empfehlenswerten Wurstwaren schneidet die bekannte Rügenwalder Schinken Spicker am besten ab. In Sachen Geschmacksprüfung bekommt sie ein "Sehr gut". Sie enthält weder Keime noch Bakterien und schmecke "aromatisch und würzig nach Muskat, Nelke und Piment". Die neun Produkte mit guter Bewertung haben laut Stiftung Warentest eine gute Fleischqualität. Keines der getesteten Wurstprodukte überzeugt insgesamt mit "sehr guter" Bewertung.
Gutfried hat mindere Fleischqualität
Bei der genaueren Untersuchung der Fleischqualität fielen zwei sehr bekannte Marken negativ auf. Eine davon ist die Gutfried Geflügel-Fleischwurst, die auch bei Familien gern aufs Brot kommt. Dort fand man unterm Mikroskop Knochen- und Knorpelbestandteile, die auf sogenanntes Separatorenfleisch schließen lassen. Das ist Fleisch minderer Qualität, das maschinell vom Knochen gelöst wird und eine "hackfleischähnliche zähe" Konsistenz habe.
Die gute Nachricht: Auf Geschmacksverstärker wird größtenteils verzichtet. Nur bei einer Marke von Lyoner wurde Mononatriumglutamat gefunden.
Ferdi Fuchs und Sandmännchen fallen durch
Bei der extra für Kinder ausgelobten Wurst fielen Ferdi Fuchs und Sandmännchen negativ auf: Hier wurden Verderbniskeime entdeckt, die da nicht hingehören, denn vor allem Kindermägen sind empfindlich. Außerdem werbe Sandmännchen mit der Aussage "bekömmlich", die laut dem Verbrauchermagazin in der EU unzulässig sei.
Stiftung Warentest empfiehlt Eltern: Guckt genau hin beim Wurstkauf. Der spezielle Kinderaufschnitt ist nicht gesünder oder besser, im Gegenteil: Leider enthalten einige Marken viel Salz, was problematisch ist, wenn Kinder täglich mehrere Scheiben davon zu sich nehmen. Auf sogenannte Bärchenwurst sollte man auch verzichten, weil die dunkle Optik aus "Kontrastbrät" besteht und nur eingefärbt ist. Weitere Details zum Test und den einzelnen Bewertungen könnt ihr bei der Stiftung Warentest nachlesen.
Alle Marken enthalten Zusatzstoffe und Konservierungsstoffe
Was der Wurstvergleich auch zeigt: Ohne Zusatzstoffe kommt keine Marke aus. Alle konventionellen Würste enthalten z.B. Diphosphate, die die Wurst schnittfest und saftig machen sollen. Doch bei einem übermäßigem Verzehr kann das den Nieren schaden.
"Alle Produkte im Test geben den Konservierungsstoff Natriumnitrit an. Aus dem Nitritbestandteil können sich aber unter Hitze Nitrosamine bilden, die womöglich krebserregend sind."
Quellen: Stiftung Warentest 23.09.2023