Ein Minijob kann für Teilzeitkräfte eine attraktive Möglichkeit sein, das Einkommen zu erhöhen. Allerdings sollte jede*r individuell prüfen, ob sich der zusätzliche Aufwand finanziell und persönlich lohnt.
- 1.Teilzeit und Minijob: Was da eigentlich genau der Unterschied ist
- 2.Teilzeit und Minijob: Finanzielle Aspekte und finanzielle Auswirkungen
- 3.Teilzeit und Minijob: Vor- bzw. Nachteile in Sachen Sozialversicherung
- 4.Teilzeit und Minijob: Die zeitliche Belastung kann (zu) hoch sein
- 5.Teilzeit und Minijob: Lohnt sich das nun?
Teilzeit und Minijob: Was da eigentlich genau der Unterschied ist
Als Teilzeit wird ein Arbeitsverhältnis bezeichnet, bei dem die wöchentliche Arbeitszeit unter der eines Vollzeitjobs liegt. Wie viel Stunden die Teilzeit genau umfasst, das ist oft mit dem Arbeitgebenden individuell geregelt und kann flexibel gestaltet werden. Typischerweise handelt es sich aber um zwischen 15 und 30 Stunden pro Woche. Teilzeitkräfte sind nicht nur voll sozialversicherungspflichtig, sondern erhalten auch anteilige Leistungen wie Urlaub oder Gehalt entsprechend ihrer Arbeitszeit.
Ein Minijob ist eine geringfügige Beschäftigungsform, bei der der monatliche Verdienst 538 Euro nicht überschreiten darf (Stand 2024). 2025 wird die Verdienstgrenze auf 556 Euro pro Monat angehoben. Er ist für Arbeitnehmende steuer- und sozialversicherungsfrei. Es bestehen aber eingeschränkte Ansprüche auf Sozialleistungen, wie etwa auf Rentenbeiträge, die auf Wunsch aufgestockt werden können.
Teilzeit und Minijob: Finanzielle Aspekte und finanzielle Auswirkungen
Wie bereits erwähnt ist der Minijob bis zu einer Verdienstgrenze von 538 Euro im Monat steuer- und sozialversicherungsfrei für den Arbeitnehmenden. Jeder verdiente Euro landet also direkt und netto im eigenen Portemonnaie. Anders sieht es bei der Teilzeitarbeit aus: Sie muss regulär besteuert werden. Aber: Natürlich erhöht sich durch den zusätzlichen Minijob das Gesamtbudget.
Gut zu wissen: Das Minijob-Einkommen wird in der Regel nicht auf das zu versteuernde Einkommen angerechnet. Der Steuersatz für die Teilzeitarbeit bleibt also unverändert. Ausnahme: Werden Teilzeitarbeit und Minijob bei demselben Arbeitgebenden geleistet, werden beide Einkommen gemeinsam betrachtet. Und das kann zu steuerlichen Nachteilen führen.
Teilzeit und Minijob: Vor- bzw. Nachteile in Sachen Sozialversicherung
Arbeitnehmende in Teilzeit sind sozialversicherungspflichtig. Sie zahlen in Kranken-, Renten- und Pflegeversicherung ein und haben dadurch auch Vorteile in Sachen Rentenansprüche und Krankenversicherungsschutz.
Beitragsfrei dagegen ist der Minijob. Lediglich ein kleiner, optionaler Rentenbeitrag kann fällig werden. Das erhöht zwar den Nettoverdienst, jedoch verzichtet man auf zusätzliche Sozialleistungen.
Teilzeit und Minijob: Die zeitliche Belastung kann (zu) hoch sein
Wie hoch die zeitliche Belastung bei einer Kombination aus Teilzeit und Minijob ist, das hängt natürlich von den individuellen Arbeitszeiten ab. Aber:
- Beschäftigte in Teilzeit arbeiten oft zwischen 15 und 30 Stunden pro Woche.
- Ein Minijob, mit dem man höchstens 538 € pro Monat verdienen kann, bedeutet in der Regel acht bis zwölf Arbeitsstunden pro Woche.
- Damit kommt man auf eine Gesamtarbeitszeit zwischen 23 und 42 Stunden pro Woche. Im oberen Stundenbereich entspricht das also der Belastung eines Vollzeitjobs.
Die Vorteile eines einheitlichen Arbeitsplatzes, wie bei einer "normalen" Vollzeitstelle hat man aber nicht:
- Es entsteht Zeitaufwand für den Wechsel zwischen den beiden Jobs, insbesondere natürlich bei räumlich getrennten Arbeitsplätzen.
- Unterschiedliche Arbeitszeiten, Verpflichtungen und Anforderungen machen eine Menge Koordinationsaufwand nötig.
Teilzeit und Minijob: Lohnt sich das nun?
Eines ist klar: Wer Teilzeit und Minijob kombiniert, der hat zwar mehr Geld zur Verfügung. Die zeitliche und koordinatorische Belastung erfordert aber eine gute Organisation und kann langfristig die Work-Life-Balance beeinträchtigen. Das gilt insbesondere dann, wenn man Familie hat oder andere persönliche Verpflichtungen dazukommen. Eine hohe Belastbarkeit und Flexibilität ist Grundvoraussetzung dafür.
Die Kombination aus Teilzeit und Minijob kann sich nur dann lohnen, wenn:
- der Minijob das Einkommen wesentlich erhöht, ohne jedoch die zeitliche Belastung zu groß werden zu lassen.
- der Minijob steuerfrei bleibt und die Sozialversicherungsleistungen nicht negativ beeinflusst.
Weniger sinnvoll ist die Kombi, wenn:
- Gesundheit und/oder Lebensqualität durch die Doppelbelastung auf Dauer leiden.
- Teilzeit und Minijob beim selben Arbeitgebenden in Sachen Steuer Nachteile bedeutet.
Ihr seid euch nicht sicher, ob sich die Kombination aus Teilzeit und Minijob für euch lohnt? Um die persönliche Situation besser einschätzen zu können, kann ein/e Steuerberater*in oder eine Beratung bei der Agentur für Arbeit helfen.
Quellen: jurarat.de, hermoney.de
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