Ein Film der Kinder ernst nimmt, sie in eine eher unbekannte Welt entführt und auch das Schmerzhafte nicht ausspart. Das ist "Thabo - Das Nashorn-Abenteuer" den ihr ab sofort im Kino schauen könnt. So fanden wir den Film.
Worum gehts im Film?
Thabo (Litlhonolofatso Litlhakanyane) langeweilt sich ein wenig in Hlatikulu. Denn in dem kleinen Ort in Swasiland gibt es für den kleinen Detektiv wenig zu tun. Natürlich hilft er seinem Onkel, dem Ranger Vusi (Nhlakanipho Manqele) dabei, Tourist*innen aus aller Welt durch das Reservat zu fahren. Und auch Mrs. Agatha (Andrea Sawatzki) braucht immer mal wieder seine Hilfe. Vor allem mit ihrer Nichte Emma (Ava Skuratowski), die über die Ferien zu Besuch im Reservat ist.
Auf einer Safari sehen sie schließlich nicht nur Giraffen und Löwen, sondern auch ein Nashorn-Waisenbaby. Wilderer sind ins Reservat eingedrungen und haben die Mutter wegen ihres Horns getötet. Thabo beginnt zu ermitteln, schon allein weil sein Onkel plötzlich der Hauptverdächtige ist. Gemeinsam mit Emma und seinem Freund Sifiso (Kumkani Pilonti), dem besten Fährtenleser in Hlatikulu wollen sie den Wilderern auf die Spur kommen und Onkel Vusis Unschuld beweisen.
"Thabo - Das Nashorn-Abenteuer" könnt ihr ab sofort im Kino anschauen.
Ab welchem Alter ist der Film geeignet?
Die öffizielle FSK- Empfehlung für "Thabo - Das Nashorn-Abenteuer" liegt bei 6 Jahren. Wir empfinden das ein bisschen zu früh, auch wenn nichts Gruseliges passiert. Es gibt mehrere recht spannende Momente und auch einige traurige. Warum wir den Film erst für Kinder ab acht, besser noch zehn Jahren passend finden, liegt an den Themen, die hier angesprochen werden. Wir finden es richtig, auch über HIV-Infektionen, Armut und Wilderei in Kinderfilmen aufmerksam zu machen. Aber Kinder ab sechs Jahren können das nicht unbedingt verstehen oder hatten schon Kontakt zu solchen Themen. Im Zweifelsfall müsstet ihr im Vorfeld, während des Films oder im Anschluss also einige Fragen beantworten, wenn eure Kinder noch recht jung sind,.
So finden wir und unsere Kinder den Film
Wichtige Themen, aber ein bisschen viel auf einmal
Mir hat an "Thabo - Das Nashorn-Abenteuer" nicht nur sehr gut gefallen, dass es Kinder und ihre Ideen und Empfindungen in den Mittelpunkt rückt, sondern auch die eher langsame Erzählweise. Ich empfinde es als angenehm, wenn es nicht ständig knallt und zischt, sondern Geschichten auch Zeit haben, sich zu entwickeln.
Ich finde es richtig und wichtig, wenn unsere Kinder mit verschiedenen Lebenswelten in Kontakt kommen. Dazu gehört, dass sie auch damit bekannt gemacht werden, dass es Kinder gibt, die ohne Eltern aufwachsen. Aber besonders das Leben von Thabos Freund Sifiso könnte bei Kindern Fragen aufwerfen. Denn Sifiso und seine Geschwister wachsen ohne Eltern auf, die sind am HI-Virus gestorben. Auch Thabo wird ohne Eltern groß und auch wenn das Leben als kleiner Detektiv natürlich für Kinder aufregend wirkt, die Traurigkeit, was es bedeutet, ohne Eltern großzuwerden, die werden eure Kinder vielleicht besprechen wollen.
Nicht alles im Film fand ich nachvollziehbar: Die Ankunft von Emma, die von Müdigkeit erzählt um dann sofort auf Safari zu gehen, die Ananas, die Sifiso ständig mit sich herumträgt, die Geschichte rund um die Wilderer und Onkel Vusi, nicht alles war da so glaubwürdig. Manche Figuren wurden nur sehr kurz vorgestellt, spielten dafür dann am Ende aber eine große Rolle und so blieben bei mir ein paar Fragezeichen.
Meine Empfehlung daher: Lernt Thabo besser kennen. Der Film basiert auf der sehr lesenswerten Buchreihe von Kirsten Boie und die solltet ihr euch nicht entgehen lassen.
Viele Denkanstöße für Eltern & Kinder
Ich wurde von meinem 7-jährigens Kind in die Pressevorführung begleitet und wir fanden den Film beide gut. Es war, wie immer sehr spannend zu sehen, welche unterschiedlichen Dinge uns beim Schauen aufgefallen und in Erinnerung geblieben sind. Während ich mich wirklich sehr über die dauerhafte Anwesenheit der Ananas gewundert habe, ist meinen Kind das überhaupt nicht aufgefallen.
Das Thema HIV und elternloses Aufwachsen hat uns auch nach dem Film noch beschäftigt, wenn es auch während des Films nicht zur Sprache kam, da der allgemeine Spannungsbogen beim Kind kein paralleles Nachdenken zugelassen hat.
Insgesamt sind wir beide zufrieden aus dem Film gegangen. Das Kind fand es richtig gut, dass so ein böses Thema wie Wilderei in einem Kinofilm vorkommt, damit noch mehr Kinder darauf aufmerksam gemacht werden, wie schlimm das ist. Und ich empfand, wie meine Kollegin Andrea, die ruhige und unknallige Erzählweise des Films als extrem erfrischend und gut zum Ansehen für mich und das Kind.
Für Fans von ...
- Ella und der schwarze Jaguar
- Die Schule der magischen Tiere
- Die Chaosschwestern und Pinguin Paul
- Kiriku und die wilden Tiere
- Die drei ??? - Das Erbe des Drachen
- Khumba – Das Zebra ohne Streifen am Popo
- ... den Kinder- und Jugendbücher der Autorin Kirsten Boie
Habt ihr schon den neuen Marvel-Film "The Marvels" gesehen? Wir verraten euch, ob er schon für Teenager geeignet ist und warum wir uns einen Drink gewünscht haben: