Eine Beziehung soll uns ein Gefühl von Nähe und Vertrautheit vermitteln und in guten und in schlechten Zeiten unser Anker sein – das wünschen wir uns. Doch manchmal, egal ob nach kurzer oder langer Partnerschaft, wird die Liebe weniger und manchmal steht die Beziehung sogar vor dem Aus. Dass ihr eine unglückliche Beziehung führt, erkennt ihr an bestimmten Anzeichen.
#1 Das Gefühl von Einsamkeit
In einer Beziehung ist man füreinander da, geht gemeinsam durch dick und dünn und meistert schwierige Zeiten nicht alleine. Wenn beide Partner*innen einander unterstützen, ist das ein Zeichen für gegenseitige Wertschätzung und Liebe. Doch was, wenn das Vertrauen fehlt und jede*r mit seinen /ihren Problemen alleine ist? Wenn ihr einen Streit mit der Familie allein aushalten müsst oder Geldprobleme nicht mehr bei der anderen Hälfte angesprochen werden? Der Mensch ist nicht für Einsamkeit gemacht und wenn genau diese in einer Partnerschaft Einzug hält, dann ist das für euch ein erstes Zeichen für eine unglückliche Beziehung.
Das gilt auch für Eltern! Wenn ihr Kinder habt und das Gefühl verspürt, euch um alles alleine kümmern zu müssen, kann das nicht nur eure Beziehung sondern auch den Zusammenhalt in eurer Familie gefährden.
#2 Alles andere ist wichtiger
Eine Beziehung lebt auch von gemeinsamen Erlebnissen. Ein Restaurantbesuch oder Urlaub, aber auch mal entspannte Abende vor dem Fernseher gehören dazu. Doch in einer Partnerschaft, die immer unglücklicher wird, lassen diese Momente nach – ganz einfach, weil ihr anderen Dingen mehr Bedeutung beimesst. Dein Partner oder deine Partnerin bittet dich um einen gemeinsamen Ausflug, aber du hast plötzlich etwas anderes vor, weil du einfach keine Lust hast, mit deiner besseren Hälfte etwas zu unternehmen? Auch, wenn du es dabei nicht böse meinst, dein Gegenüber wird spüren, dass du ihn/sie hinten anstellst, vor allem dann, wenn das nicht nur einmal passiert. Damit schleicht sich ein weiteres Merkmal für eine schwindende Liebe ein.
#3 Weniger Streitereien
Streit gibt es in jeder Beziehung. Es bedeutet, dass man sich um einander sorgt und sich Gedanken über das Verhalten des Gegenüber macht, weil man das Zusammenleben erleichtern möchte. Zu viel Streit ist natürlich ebenso ungesund wie zu wenig. Ersteres steht eher für eine toxische Beziehung, doch Letzteres zeigt ein schwindendes Interesse an dem oder der Anderen. Macht ihr euch keine Gedanken um den Partner oder die Partnerin, stört ihr euch auch nicht mehr an "nervigen" Verhaltensweisen der Person oder auch anderen Themen, die früher in der Partnerschaft für Probleme gesorgt haben.
#4 Gedanken ans Single-Dasein
Wer sich für eine Beziehung entscheidet, entscheidet sich für den/die Partner*in. Je nach Beziehungsmodell spielt dann keine andere Person eine Rolle mehr und auch der Gedanke an das Single-Dasein rückt in den Hintergrund. Ohne die Liebe zu sein mit der man sich gerade ein gemeinsames Leben aufbaut, ist beinahe unvorstellbar. Doch in einer bröckelnden Partnerschaft rückt der Gedanke an das Single-Dasein wieder voran. Wäre man alleine nicht glücklicher? Müsste man dann nicht weniger Kompromisse machen und könnte das Leben dann nicht viel mehr auskosten? Wenn ihr von diesen Vorstellungen zu sehr übermannt werdet, kann das die Beziehung auf eine harte Probe stellen.
Auch, wer bereits eine Familie gegründet hat, ist nicht davor geschützt, sich nach einem Leben als Alleinstehende*r zu sehnen. Denn Kinder, so wunderbar sie auch sind, sind für eine Familie eine große Umstellung und bedeuten eine große Herausforderung, denn ihr habt deutlich weniger Zeit für euch selbst. Auch das kann euch natürlich in der Beziehung beeinflussen.
#5 Kaum noch Verabredungen
Eine glückliche Partnerschaft lebt von Liebesbeweisen, kleinen Aufmerksamkeiten und natürlich auch ein paar Dates. Denn eine Beziehung bedeutet nicht automatisch, dass man sich keine Mühe mehr geben muss, die Liebe zu erhalten. Sich also mal gegenseitig zu Verabredungen zu "entführen" kann euch beide immer wieder daran erinnern, wie besonders eure Beziehung eigentlich ist. Fehlen Verabredungen und gemeinsame Unternehmungen, dann ist die Partnerschaft sehr schnell nur noch vom Alltag dominiert und darin kann eine Beziehung auch mal untergehen.
Habt ihr Kinder ist es viel schwieriger, Zeit als Paar zu finden. Da gehört viel Organisationstalent zu, sich diese Zeit zu schaffen.
#6 Die körperliche Nähe fehlt
Eine unglückliche Beziehung zeigt sich oft dadurch, dass Annäherungen wie Umarmungen, Küsse und auch Sex immer weniger werden. Denn neben der seelischen Nähe, dem Vertrauen und der Liebe zwischen zwei Menschen, hat auch der Körperkontakt in den meisten Beziehungen einen riesig großen Stellenwert. Sich gegenseitig nicht mehr näherkommen zu wollen, bedeutet oft eine große Distanz zwischen beiden Personen und manchmal geht das auch damit einher, sich gegenseitig nicht mehr so attraktiv zu finden. Auch das kann eine Beziehung herausfordern.
#7 Die Schuld liegt immer bei dem/der Anderen
Ist man in einer Beziehung, muss man Kompromisse eingehen und gemeinsame Entscheidungen treffen. Das kann manchmal zu Streit führen. Doch genau das lehrt euch, euch gegenseitig auch mal zu entschuldigen. Die Schuld liegt häufig auch bei einem selbst, auch, wenn es schwer ist, das zuzugeben. Fängt die Partnerschaft an zu bröckeln oder steht gar vor dem Aus, ist es einem nicht mehr wichtig, sich zu entschuldigen. Warum sollte man der anderen Person entgegenkommen und die eigenen Fehler eingestehen, wenn es so viel einfacher ist, den oder die Andere*n für alles verantwortlich zu machen? Diese mangelnde Wertschätzung des Gegenüber kann eine ungesunde Beziehung hervorrufen.
Was kann man gegen eine unglückliche Beziehung tun?
Natürlich könntet ihr eine Beziehung auch einfach beenden, wenn es nicht mehr so richtig funktioniert. Lassen die Gefühle nach oder andere Probleme schleichen sich ein, solltet ihr jedoch erst daran arbeiten, um die wertvolle Liebe nicht zu verlieren. Es ist nämlich nicht immer gut, direkt den einfachen Weg zu gehen. Um die Beziehung zu kämpfen, kann am Ende helfen, die Liebe zwischen wieder aufzubauen - besonders dann, wenn ihr auch Kinder habt. Denkt dran: "Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft, hat schon verloren." Was kann man tun, wenn man in der Beziehung nicht mehr glücklich ist?
- Darüber sprechen! Ihr seid ein Paar und solltet euch so weit vertrauen, dass ihr eure Sorgen und Probleme ansprechen könnt. Erst wenn ihr beide wisst woran ihr seid, könnt ihr wirklich an diesen Problemen arbeiten.
- Eure Beziehung ist einzigartig: Es ist wichtig, dass ihr wieder spürt, was eure Beziehung so besonders macht. Habt ihr den gleichen Humor? Dann besucht doch eine Comedy-Sendung. Habt ihr das gleiche Hobby? Na dann los und macht es gemeinsam. Liebt ihr es, gemeinsam zu kochen? Dann lasst es euch schmecken.
- Erinnert euch, was ihr schon alles erlebt habt: Schlimme Schicksalsschläge, einzigartige Reiseabenteuer oder Meilensteine in eurer Beziehung sind genau das, was euch bisher immer hat zusammenhalten lassen. Ihr wart dabei glücklich und habt euch gegenseitig unterstützt, oder? Dann ist das nur ein weiterer Grund dafür, um eure Partnerschaft zu kämpfen.
- Macht euch kleine Aufmerksamkeiten: Um einer unglücklichen Beziehung zu entkommen, solltet ihr euch mit romantischen Gesten hin und wieder auch mal eure Liebe beweisen. Es tut nämlich sehr gut zu wissen, dass der oder die Andere euch noch immer sehr schätzt.
- Manchmal hilft auch eine Therapie: Ja, es ist für viele eine unangenehme Sache vor anderen zuzugeben, dass es in der Beziehung hapert. Und trotzdem kann eine Paartherapie ein guter Schritt sein, eure Liebe zu retten.
Beziehungen werden manchmal schneller beendet als eine Ehe, weil letzteres einfach mehr Aufwand bedeutet. Aber auch in einer unglücklichen Ehe muss man nicht ausharren. Woran man erkennt, ob die Ehe noch zu retten ist und wie man das angehen kann.
Wenn ihr euch gegenseitig wieder mehr eure Liebe zeigen möchtet, sind kleine Liebesbeweise etwas ganz Besonderes und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, dem oder der Anderen eine Freude zu bereiten.
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