Veganes Hackfleisch ist nicht nur bei Veganer*innen richtig im Trend. Auf dem Markt gibt es inzwischen eine Vielzahl an fleischlosen Hackalternativen. Doch sind diese alle gesund? Öko-Test und Stiftung Warentest haben zahlreiche Produkte verglichen und die sie Sieger im Veggie-Hack-Test gekürt.
- 1.Veggie-Hack-Test bei Stiftung Warentest: Die Sieger im Überblick
- 2.Veggie-Hack-Test bei Stiftung Warentest: So wurde geprüft
- 3.Veggie-Hack-Test bei Stiftung Warentest: Die Sieger im Detail
- 3.1.Veganes Mühlen Hack von Rügenwalder
- 3.2.Hick-Hack-Hurra Veganes Hack von The Vegetarian Butcher
- 3.3.Veganes Hack (Bio) von Alnatura
- 4.Veggie-Hack-Test bei Öko-Test: Das sind die Sieger
- 5.Veggie-Hack-Test bei Öko-Test: So wurde geprüft
- 6.Veggie-Hack-Test bei Öko-Test: Diese Marke vom Discounter ist durchgefallen
- 7.Veggie-Hack? Besser selber machen
Veggie-Hack-Test bei Stiftung Warentest: Die Sieger im Überblick
Stiftung Warentest hat im Juli 2024 acht Kühl- und sieben Trockenprodukte getestet. Das Ergebnis: Sieben Marken konnten gute Noten abräumen, acht erhielten immerhin ein "Befriedigend". Insgesamt schnitten die gekühlten Veggie-Hack-Sorten etwas besser ab als die trockenen Pendants. Das sind die Testsieger aus beiden Kategorien.
Veggie-Hack-Test bei Stiftung Warentest: So wurde geprüft
Die veganen Hack-Produkte wurden in insgesamt sechs Disziplinen geprüft, die jeweils unterschiedlich gewichtet wurden. Am wichtigsten waren den Tester*innen die sensorischen Merkmale (40 %), worunter sowohl Aussehen, Geruch und Geschmack als auch das Mundgefühl nach der Zubereitung fielen.
Auch die ernährungsphysiologische Qualität (20 %) machte einen großen Teil der Gesamtnote aus. Hierfür wurden die Grundnährstoffe, Salz, Eisen und – falls deklariert – auch der Vitamin-B12-Gehalt analysiert, und bewertet, ob jodiertes Speisesalz verwendet wurde. Abschließend wurden der Brennwert und der Beitrag einer 120-Gramm-Portion für die Ernährung eines Erwachsenen berechnet.
Um den potenziellen Schadstoffgehalt (15 %) zu bestimmen, wurden die Produkte unter anderem auf Quecksilber, Blei, Pestizide, Glyphosat, 3-MCPD-Ester und Mineralölkohlenwasserstoffe untersucht. Und auch auf Keime und Krankheitserreger wurde das Veggie-Hack untersucht. Das Ergebnis dieser Analyse ging in die Note der mikrobiologischen Qualität (5 %) ein. Abschließend wurde noch die Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung (5 %) bewertet.
Veggie-Hack-Test bei Stiftung Warentest: Die Sieger im Detail
Veganes Mühlen Hack von Rügenwalder
Veggie-Hack-Testsieger wurde mit der Gesamtnote 1,7 das Vegane Mühlen Hack von Rügenwalder. Das ist vor allem auf das sehr gute sensorische Urteil (1,0) zurückzuführen. Demnach sieht die Soja-Masse unzubereitet aus wie rohes gewolftes Hack und schmeckt deutlich nach Fleisch und leicht nach Hülsenfrucht. Weiterhin nahmen die Expert*innen eine deutliche würzige Bratnote nach Röstzwiebeln und Brühe wahr. Der Geschmack wird zudem als leicht salzig und leicht mild-säuerlich beschrieben. Im Mund fühle sich das Veggie-Hack leicht saftig, sehr leicht fettig und sehr leicht elastisch an.
Gute Noten konnte das Rügenwalder Hack in den Disziplinen Deklaration (1,8), Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung (1,9) und Schadstoffe (2,2) abräumen. Schlusslicht der Bewertung ist die ernährungsphysiologische Qualität (2,7), die leider nur ein "Befriedigend" erhielt. Der Grund: Rügenwalder verwendet unter anderem Zutaten aus Nordamerika, wo gentechnisch verändertes Soja angebaut wird.
Hick-Hack-Hurra Veganes Hack von The Vegetarian Butcher
Auf Platz 2 im Veggie-Hackfleisch-Test landete das Hick-Hack-Hurra Veganes Hack von The Vegetarian Butcher mit der Gesamtnote 1,7. Sehr gut fielen die mikrobiologische Qualität (1,0) und das sensorische Urteil (1,5) aus. So sehe das Hack laut Stiftung Warentest im unzubereiteten Zustand aus wie vorgegart und schmecke nach der Zubereitung leicht nach Fleisch und Hülsenfrucht. Außerdem nahmen die Tester*innen eine deutliche würzig-salzige Bratnote wahr. Im Mund sei das Veggie-Hack zudem leicht saftig, sehr leicht fettig, leicht mürbe, leicht faserig und leicht elastisch.
Durchweg gute Noten gab es für die ernährungsphysiologische Qualität (1,6), die Schadstofffreiheit (2,0), die Deklaration (2,0) und die Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung (2.5).
Veganes Hack (Bio) von Alnatura
Das beste Trockenprodukt im Test ist das Vegane Hack (Bio) von Alnatura mit der Gesamtnote 2,5. Die mikrobiologische Qualität (1,0) fiel hier sogar sehr gut aus. Gute Noten gab es für die ernährungsphysiologische Qualität (2,0), die Deklaration (2,2) und die Schafstofffreiheit (2,4).
Abzüge gab es leider beim sensorischen Urteil (3,0). Dies ist darauf zurückzuführen, dass das Veggie-Hack wenig mit Hackfleisch gemein hat. Demnach schmecke es nach Hülsenfrucht mit einer sehr leichten Bratnote. Im Mund fühle es sich nach der Zubereitung sehr leicht saftig und danach weich an.
Veggie-Hack-Test bei Öko-Test: Das sind die Sieger
Unter den vier Produkten, die in der Öko-Test-Bewertung ein "Gut" erhalten konnten, war u.a. das Quality Bio-Tofu-Hack von Real. Mit 2,21 € ist der Preis im mittleren Feld und die Inhaltsstoffe wurden insgesamt als "gut" bewertet. Die Sensorik sei "sehr gut" und es wurden insgesamt keine deutlichen Mängel oder weitergehenden umstrittene Inhaltsstoffe gefunden. Lediglich Spuren von Mineralöl waren auch hier enthalten.
Ebenfalls gut schnitt das Premium Seitan Veggie Hack von Bartyn ab, allerdings wurden auch hier Spuren von Mineralöl festgestellt. Komplett mineralölfrei sind dafür die anderen beiden Öko-Test-Sieger: das Like Hack aus Soja von Like Meat und das Tofu Hack von Lord of Tofu.
Veggie-Hack-Test bei Öko-Test: So wurde geprüft
Fleischloses Hackfleisch ist eine super tierschonende Alternative und eignet sich gut für Pasta- und Pfannengerichte oder Burger. Doch ist es auch gesund? Das Verbrauchermagazin Öko-Test ist dem auf den Grund gegangen und hat 19 vegane und ein vegetarisches Hackfleisch ins Labor geschickt. Untersucht wurde es auf den natürlichen Geschmack, Nährwerte und Inhaltsstoffe.
Im Ergebnis hält Öko-Test nur vier von den 20 verglichenen Veggie-Hackfleischsorten für empfehlenswert und vergibt die Note "Gut". Bestnote erhält leider gar keines der Produkte. Das ist ernüchternd für alle, die aus Liebe zum Tier auf die vegane oder vegetarische Fleischvariante umgestiegen sind. Doch woran liegt es?
Getestet wurde das vegane Hackfleisch im Labor auf Belastungen mit Mineralölen oder dem Pestizid Glyphosat. Zudem wurden auch Fett- und Salzgehalte und das Vorhandensein unnötiger Inhaltsstoffe wie Konservierungsstoffe oder gentechnisch veränderte Organismen untersucht. 16 von 20 getesteten Produkten seien vor allem hinsichtlich dem Vorkommen von Mineralöl bedenklich. Zudem wurde bei fast der Hälfte ein deutlich zu hoher Salzgehalt festgestellt. Leider steckten in manchen auch unnötige künstliche Aromen und in einem ein Verdickungsmittel, das ein unnötiges Gesundheitsrisiko darstellt.
Veggie-Hack-Test bei Öko-Test: Diese Marke vom Discounter ist durchgefallen
Im Test mit "Ungenügend" also dem schlechtesten Ergebnis wurden u.a. das Wonder Hack von Aldi Nord und Süd bewertet. Der fleischlose Hackersatz von Aldi wirbt mit den Slogans "100% Genuss " und "Reich an Proteinen". Die Sensorik und der Geschmack schlagen sich im Test gut, doch bemängelt werden vor allem die unnötigen Inhaltsstoffe: Das Aldi-Produkt sei stark mit Mineralöl verunreinigt. Diese können sich im menschlichen Fettgewebe anreichern und Teile dieser Mineralölkohlenwasserstoffe können auch aus krebserregenden Verbindungen bestehen.
Aldi reagierte auf die Öko-Test-Bewertung mit dem Hinweis, das enthaltene Kokosöl sei eine Eintragsquelle für das Mineralöl. Es würde "mit Hochdruck an einer Rezepturoptimierung gearbeitet". Doch nicht nur das beliebte und preisgünstige Aldiprodukt ist hier betroffen. Mineralöl ist laut Ökotest in allen Veggie-Hack-Packungen ein Problem.
Hinweis: Ihr könnt euch den gesamten Test und alle Bewertungen der Marken bei Ökotest ansehen bzw. erwerben.
Veggie-Hack? Besser selber machen
Öko-Test empfiehlt insgesamt, dass man das gewünschte fleischlose Produkt lieber selber herstellt oder auf die fertigen Varianten zurückzugreifen. Dann ist man auf der sichersten Seite. Mit Tofu, Hafer- oder Dinkelflocken und Brühe kann man leicht ein Hackfleischersatz selbst herstellen, dass man auch noch so würzen kann, wie es der persönliche Geschmack möchte. Zusammen mit klein gewürfeltem Gemüse ergibt dies eine super gesunde Pastasoße, die ohne Zusatzstoffe auskommt.
Diese vegetarischen und veganen Gerichte solltet ihr unbedingt mal nachkochen: