Ihr seid noch auf der Suche nach guten Vorsätzen mit denen ihr das neue Jahr beginnen könnt und die euch inspirieren? Wie wäre es damit, mal den Veganuary auszuprobieren? Hierbei versucht ihr im Januar 30 Tage lang ohne Milch, Käse, Fleisch und Eier auszukommen. Bei der Vegan-Challenge zum Jahresanfang haben 2023 über 700.000 Menschen aus fast allen Ländern und Regionen (nur Nordkorea und Vatikanstadt) mitgemacht. Probiert es dieses Jahr doch einen Monat mal aus. Wieso sich der Veganuary auch für Familien lohnt und wie ihr einsteigen könnt.
Wer auf Milch, Eier, Fleisch und weitere tierische Produkte verzichtete, wurde vor ein paar Jahren noch ziemlich schräg angesehen. Oft galten Veganer*innen als missionarisch, Öko-Hippies oder Spielverderber*innen. Inzwischen ist vegan aber eine Ernährungsform die sich immer größerer Beliebtheit erfreut, es gibt zahlreicher Vegan-Kochbücher, vegan lebenden Influencer*inen und Promis. Damit das ganze aber keine gefühlte Wahrheit ist, hat sich die Ernährungswissenschaft auch mit dem Thema beschäftigt und kommt zu dem Schluss: vegan essen kann super vielfältig und gesund sein, wenn die richtigen Lebensmittel auf dem Ernährungsplan stehen.
Wie funktioniert der Veganuary?
Veganuary ist eine gemeinnützige Organisation und Kampagne die es seit 2014 gibt. Weltweit inspiriert sie jedes Jahr aufs neue viele tausende Menschen, im Januar eine rein pflanzliche Ernährung auszuprobieren. Da das für viele eine enorme Umstellung ist, steht die Organisation mit praktische Tipps und Infos, beispielsweise einem gratis Kochbuch für alle Teilenehmenden zur Seite, um den Monat so angenehm und simpel wie möglich zu gestalten.
Veganuary als Familie ausprobieren
Gerade wenn ihr als Familie in den veganen Probemonat starten wollt, solltet ihr euch keinen Stress machen. Es geht vor allem darum herauszufinden, wo überall Inhalte tierischen Ursprungs verwendet werden, welche Alternativen es gibt und den Kindern zu erklären, warum eine pflanzliche Ernährung gut für die Umwelt sein kann. Bietet euren Kindern verschiedene Produkte möglichst natürlichen Ursprungs an, aber achtet auch auf ihre Signale. Bevor ein Streit darüber entbrennt, ob die veganen Würstchen im Hinblick auf die Inhaltsstoffe nun wirklich so viel gesünder sind als die Fleischwürstchen, probiert sie einfach aus.
Es geht beim Veganuary für Familien vor allem darum sich mit unterschiedlichen Ernährungsformen zu beschäftigen, zu schauen wie ihr euch vegan ernähren könnt. Es gibt keine Checkliste die unbedingt durchgearbeitet werden muss und auch keine Verpflichtung der Kinder alles mitzumachen. Bleibt offen und neugierig, probiert Milchersatzprodukte aus, vegane Schokolade oder was eure Kinder sonst so gern mögen. Und schaut dann welche tierischen Produkte ihr vielleicht langfristig ersetzen möchtet. Ohne jeden Druck auf Perfektion. Der Veganuary dient dazu auszuprobieren, wie gut die vegane Ernährungsweise zu euch passt und um aufzuzeigen, dass nicht für jedes Lebensmittel tierische Inhaltsstoffe nötig sind.
Vegetarisch, nicht vegan
Wir leben als Familie vegetarisch, ich mache seit Jahren beim Veganuary mit und mache jedes Mal neue Erfahrungen. Dieses Jahr sind meine Kinder daran sehr interessiert, vor allem weil sie im Alltag ja oft mit veganen Lebensmitteln in Berührung kommen. Denn sie sind inzwischen sehr darauf bedacht im Supermarkt nach Produkten mit der Vegan oder Vegetarisch-Blume oder einem anderen Siegel Ausschau zu halten.
Es passiert leider öfter als mir lieb ist, dass ich z.b. bei Joghurts die wir seit Jahren kaufen, nicht immer neu die Zutatenliste studiere und dann feststellen muss: Jetzt ist da plötzlich Gelatine drin. Um sowas zu vermeiden, schauen die Kinder auf die Siegel, weil sie eine erste Orientierung bieten. Auf diese Weise landen öfter vegane Lebensmittel im Einkaufswagen und während des Veganuary schauen wir, welche vegetarischen Produkte wir besonders leicht für die ganze Familie ersetzen können. Aber zugegeben, die Hürde ist für uns als vegetarisch lebende Familie vielleicht auch leichter als für andere.
Lesetipp: Das könnt ihr tun, wenn euer Kind vegetarisch leben will
Veganer Start ins Jahr
Laut Veganuary haben sich seit dem Start der Kampagne insgesamt mehr als eine Million Menschen über die Website registriert und probierten einen veganen Start ins neue Jahr aus. Auch Unternehmen nehmen mit Angeboten und Aktionen rund um die rein pflanzliche Ernährung teil. In verschiedenen Discountern und Drogerien, aber auch Restaurants wird es Aktionen und Angebote rund um das Thema vegan leben geben. Es gibt Hersteller veganer Produkte, die euch den Übergang ganz leicht machen, weil ihre Produktpalette alles, was ihr aus einer fleischhaltigen Ernährung kennt, in vegane Alternativen überträgt. Ob Burger, Bratwurst oder Cevapicici, ihr werdet garantiert fündig.
Zahlreiche Promis wie beispielsweise Dr. Eckhard von Hirschhausen, die Schauspieler*innen Hannes Jaenicke und Anne Menden, der ehemalige Nationaltorhüter Timo Hildebrand oder einer der bekanntesten Musiker der Welt, Paul McCartney, unterstützen den Veganuary.
So nehmt ihr am Veganuary teil
Mitmachen ist ganz einfach. Wenn ihr euch mit dem Thema vielleicht sowieso schon seit längerem beschäftigt, dann legt einfach los und verzichtet auf Produkte tierischen Ursprungs. Ist das alles noch Neuland für euch und ihr wünscht euch Unterstützung und ein Gemeinschaftsgefühl, dann könnt ihr euch auf der Veganuary-Website kostenlos registrieren und erhaltet das Veganuary-Promi-Kochbuch kostenlos als Download. Zudem gibt es täglich eine Mail mit Tipps, die euch die Umstellung auf die rein pflanzliche Ernährung erleichtern sollen.
Auch bei uns findet ihr viele Artikel, Ratgeber und Rezepte rund um das Thema vegane Ernährung.
- Diese 200 Produkte aus dem Supermarkt sind vegan
- Was ist eigentlich der Unterschied zwischen vegan essen und vegan leben?
- Lohnen sich vegane Boxen?
- Vegane Schokolade im Test
Was bringt der Veganuary?
Eine Million Menschen, die einen Monat lang auf tierische Produkte verzichten, könnten laut der Organisation u. a. folgendes bewirken:
- Einsparung von 103.840 Tonnen CO2. Das entspricht fast 15.000 Umrundungen der Erde mit dem Auto.
- 6,2 Millionen Liter Wasser werden eingespart. Das entspricht einer halben Million Toilettenspülungen.
- Das Leben von 3,4 Millionen Tieren wird verschont.
Außerdem tut ihr euch selbst etwas Gutes. Denn eine ausgewogene vegane Ernährung kann u. a. dabei helfen, Übergewicht zu reduzieren. Veganer*innen, die sich ausgewogen und nährstoffreich (!) ernähren, haben häufig ein geringeres Risiko, an Volkskrankheiten wie beispielsweise Typ-2-Diabetes oder Herzerkrankungen zu erkranken.
Vegane Themen interessieren euch? Zum Glück haben wir da viele Artikel auf unserer Seite. Wisst ihr z.B. was der Unterschied zwischen vegan leben und vegan essen ist? Und darf man Kinder vegan ernähren? Wie kann man vegane Fertigprodukte in gesund selbst nachkochen? Was ist veganes Leder? Und ist vegan in der Schwangerschaft ein Problem? Und wie findet man als Veganer*innen ein passendes veganes Hotel für den Urlaub? Wir haben die Antworten!
Quellen: Veganuary, Albert Schweitzer Stiftung
Im Video bekommt ihr Tipps für drei einfache, vegane Snacks: