Das Herz schlägt schnell und der Verstand ist erstmal ausgeschaltet. Alles fokussiert sich nur auf diese eine Person? Verliebt sein ist einer der schönsten menschlichen Emotionszustände, aber auch gleichzeitig einer der kompliziertesten. Der Versuch, etwas zu erklären, was man mit Worten nur ganz schwer erklären kann.
- 1.Verliebt sein: Ein emotionaler Ausnahmezustand
- 1.1.Verliebt sein: Typische Symptome
- 2.Verliebt sein ist eine Form von Liebe
- 3.Verliebt in den besten Freund/die beste Freundin: Und jetzt?
- 4.Erst kommt das Verliebt sein, und dann die Liebe?
- 4.1.Der Unterschied zwischen verliebt sein und lieben
- 4.2.Wie zeige ich jemandem, dass ich ihn liebe oder in ihn verliebt bin?
- 5.Die Liebe ist ein seltsames Spiel ...
Verliebt sein: Ein emotionaler Ausnahmezustand
Das Englische "Falling in love" beschreibt eigentlich am besten, was mit dem Zustand des "Verliebt seins" gemeint ist: Denn verliebt sein kommt tatsächlich häufig sehr plötzlich und unvermittelt und es kann sich anfühlen, als wäre man da so hineingefallen in ein Gefühl oder einen Zustand. Dazu muss man sagen, dass es natürlich für jede Person nochmal ganz individuell anders ist.
Bist du gerade frisch verliebt bist oder fragst dich, ob du es bist, weil dir diese Person nicht mehr aus dem Kopf geht? Ich erinnere mich noch gut, wie dieser Zustand sich anfühlt, obwohl das bei mir viele Jahre her ist. Wenn man in einer Langzeitbeziehung ist, dann fühlt sich alles natürlich ganz anders an. Doch ich erinnere mich an dieses erste verliebt sein als Teenager mit Schaudern, weil es einen wirklich so stark packt und das eine emotionale Achterbahnfahrt sein kann.
Ich stecke natürlich nicht in dir drin und kann nicht sagen, wie du fühlst, doch es gibt so gewisse Symptome der Verliebtheit, die man auch psychologisch anführt. Denn dieses Gefühl entsteht im Gehirn und versetzt den Körper in einen Ausnahmezustand. Manche können dann sogar weder essen noch schlafen, weil diese Anziehung zu dieser Person so stark sein kann, dass sich plötzlich alles im Alltag darauf fokussiert.
Hier folgen nur einige typische Symptome bei Männern und auch Frauen, die dir bekannt vorkommen könnten. Symptome klingt so nach Krankheit und tatsächlich fühlt es sich auch manchmal an als wäre man krank. Daher gibt es auch diesen Ausdruck "krank vor Liebe" oder "liebeskrank". Aber das ist schon eher die extreme Version. Viele beschreiben dabei folgende körperlichen und psychischen Symptome, wenn sie an die Person denken, in sie sie verliebt sind oder diese Person in ihrer Nähe ist.
Verliebt sein: Typische Symptome
- Das Herz schlägt schneller.
- Die Hände werden feucht.
- Die Wangen sind stärker durchblutet und gerötet.
- Alles fokussiert sich auf diese Person.
- Du möchtest dieser Person körperlich nah sein.
- Du möchtest alles von dieser Person wissen und ihre Geheimnisse kennen.
- Du kannst an fast gar nichts anderes mehr denken.
- Alles andere wird unwichtig.
- Du hast weniger Appetit oder Lust auf Dinge, die dir eigentlich wichtig sind.
- Der Kopf kreist immer nur um diesen einzigen Gedanken.
- Du bist durcheinander und handelst irrational.
- Du erkennst dich selbst nicht wieder.
Verliebt sein ist eine Form von Liebe
Das Verliebt sein an sich ist nur eine Form der Liebe. Sie kann sich auf eine andere Person beziehen oder auch auf sich selbst. Daneben gibt es viele weitere Arten von Liebe:
- die Selbstliebe
- romantische Liebe in einer Beziehung
- leidenschaftliche Liebe
- sexuelles Begehren
- Elternliebe zu den Kindern
- Liebe innerhalb der Familie
- Liebe gegenüber den Eltern
- platonische Liebe zu einem Freund oder einer Freundin
Es gibt sogar Personen, die verlieben sich in Gegenstände oder Dinge und manche fühlen sich davon sogar sexuell erregt. Dies nennt man in der Extremform dann Objektophilie. Denn die meisten Liebesformen beziehen sich auf ein Subjekt, und in dem Fall aber auf eine Sache, also ein Objekt.
Die menschliche Liebe ist vielseitig und vielschichtig und lässt sich schwer in Schubladen stecken. Es ist nicht festgelegt, in wen du dich verlieben darfst oder "musst". Das kann wirklich jede*r sein. Auch wenn das natürlich historisch gesehen bisher nicht so galt. Heutzutage gibt es in Sachen gleichgeschlechtliche Liebe zwar noch gesellschaftliche Vorbehalte und nicht in jedem Land wird diese auch öffentlich anerkannt, doch wir sind deutlich weiter als noch vor 100 oder 50 Jahren.
Es gibt einen gewissen Streit darüber, ob die sexuelle Orientierung (also von welchem Geschlecht ich mich sexuell angezogen fühle) angeboren ist oder frei wählbar. Das hat auch viel mit gesellschaftlichen Konventionen zu tun. Im Prinzip musst du wissen: Verliebt sein hat erstmal nichts mit dem Geschlecht zu tun, denn man verliebt sich in die andere Person. Man kann auch in jemanden verknallt sein und stellt später fest, dass man ihn sexuell doch nicht attraktiv findet, wenn man sich körperlich näher kommt. Auch das kann es geben, denn das sexuelle Begehren geht häufig aber eben nicht immer mit Verliebtheit einher. Mehr zum Thema der sexuellen Orientierung kannst du hier nachlesen:
Ist verliebt sein immer okay?
Du kannst dich verlieben, in wen du möchtest. Das kann eine Frau sein oder ein Mann oder völlig unabhängig vom Geschlecht. Verliebt sein ist nur deine eigene Empfindung und dein eigenes Gefühl kann dir niemand nehmen oder es anzweifeln, nur du selbst. Es kann auch sein, dass man sich in jemand deutlich jüngeren verliebt oder der- oder diejenige deutlich älter ist als man selbst. Manchmal kann das dann etwas beängstigend sein, weil das vielleicht für Außenstehende seltsam erscheint oder es gesellschaftlich nicht angemessen sein könnte. Doch deine Gefühle sind wichtig und diese solltest du dir von niemandem absprechen lassen.
Du darfst dein Verliebtsein für dich behalten und musst es dem oder der anderen (noch) nicht sagen. Man kann verliebt sein, ohne dass der andere das weiß und daraus etwas entsteht. Wenn du dir nicht sicher bist, muss er oder sie es auch niemals erfahren, das bleibt ganz allein deine Entscheidung. Nur weil man in jemanden verliebt ist, heißt das nicht, dass der oder die andere das auch gleich erwidert. Das ist eine andere Geschichte. Manchmal ist man auch in jemanden verliebt, ohne mit dieser Person zusammen sein zu wollen. Es muss nichts aus dieser Verliebtheit resultieren. Oder man kann aus bestimmten Gründen nicht mit dieser Person zusammen sein (weil sie z.B. viel älter oder jünger ist, gar nicht im persönlichen Umfeld lebt oder bereits vergeben).
Es erfordert viel Mut, einer Person aus dem Umfeld seine Verliebtheit zu gestehen. Es ist ein großer Schritt, diese Gefühle erstmal vor sich selber anzuerkennen und sie dann dieser Person zu offenbaren. Du solltest dir bewusst sein, dass es sein kann, dass sie nicht so empfindet wie du und anders reagiert als du dir erhoffst. Aber letztlich ist es nie verkehrt zu den eigenen Gefühlen zu stehen und diese zu zeigen, wenn diese echt sind.
Das Gefühl der Verliebtheit an sich hängt auch nicht davon ab, ob man den anderen oder die andere gut kennt oder gar nicht. Es ist einfach plötzlich da. Es kann sich auf eine Person in deinem Umfeld beziehen, aber auch auf eine Person, die du nur von Ferne kennst von Instagram, TV oder Videos. Im Englischen gibt es für das Verliebt sein in einen Start die schöne Bezeichnung "Crush". Jede*r von uns hatte einen Teenager-Crush, manchmal bleibt dieser sogar ein Leben lang bestehen.
Verliebt in den besten Freund/die beste Freundin: Und jetzt?
Es kann vorkommen, dass man sich schon lange kennt, aber plötzlich sieht man diese Person in völlig anderem Licht. Auf einmal bemerkt man einige der oben erwähnten Symptome und ist verwirrt. Das kommt durchaus vor, und gar nicht so selten. Natürlich gibt es auch den anderen Fall, dass man erst verliebt ist, aber dann fehlt die sexuelle Anziehungskraft und man merkt, dass man eigentlich nur beste Freunde ist. Dann ist es meist kurzeitig enttäuschend, aber dann gewinnt man vielleicht im besten Falle einen Freund oder Freundin. Wenn Freundschaft jedoch in Verliebt sein über geht, besteht die Gefahr die Freundschaft zu verlieren.
Wenn du das Gefühlt hast, du bist verliebt in deinen Freund oder deine Freundin, gibt es zwei Möglichkeiten: Du traust dich es ihm zu gestehen oder du behältst es für dich. Es kann sein, dass diese Person es erwidert, aber vielleicht fühlt sie nicht so. Auf jeden Fall kann es dich zermürben, deine Gefühle für dich zu behalten. Denn du weißt ja nicht, ob der oder die andere auch so fühlt. Vielleicht schon seit Jahren? Manchmal traut man sich nicht es sich einzugestehen. Auch wenn die andere Person in einer Beziehung ist, kann es gut tun, ihm zu sagen, dass sich deine Gefühle verändert haben.
Natürlich darfst du nicht erwarten, dass er das erwidert. Aber es wäre auch eine vertane Chance, wenn er oder sie tatsächlich mehr für dich empfindet und ihr füreinander perfekt sein könntet. Es gibt darauf nie eine eindeutige Antwort. Leider ist das meist kompliziert, aber manchmal auch ganz einfach. Auf jeden Fall ist Ehrlichkeit und Fairness für alle Beteiligten immer am Ende das Wichtigste.
Erst kommt das Verliebt sein, und dann die Liebe?
Wenn man noch jung ist, kann man leicht dieses Gefühl des Verliebt seins mit Liebe verwechseln. Im Grunde genommen gibt es auch keine wissenschaftlich fundierte Trennung. Doch gemeinhin wird Verliebtheit als erste Stufe zur Liebe hin beschrieben. Daraus kann sich dann Liebe entwickeln, muss es aber nicht. Die romantische Liebe entsteht dann meist, wenn man diese Person viel um sich hat, vieles von ihr weiß, einander besser kennt und sich vertraut. Liebe kommt durch gemeinsame Erlebnisse, die einen verbinden, das können gute aber auch negative Erlebnisse sein, die zeigen, dass der oder die andere wirklich für einen da ist.
Es gibt endlos viele Definitionen und Sätze kluger Leute, was Liebe ist oder sein kann. Ich würde als langjährig verheiratete Person sagen, dass Liebe dann kommt, wenn man einen Menschen gut kennt, miteinander vertraut ist, denselben Humor hat und sich im Alltag ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann. Denn das Verliebt sein verfliegt im Alltag schnell und erst dann zeigt sich, ob man wirklich mit allen herausfordernden Seiten dieser Person gut zusammen sein kann.
Der Unterschied zwischen verliebt sein und lieben
Ich würde sagen, der Unterschied zwischen beiden emotionalen Zuständen ist die Nähe und Vertrautheit, die man zueinander aufbaut. Wenn du das sexuelle Begehren und das anfängliche Kribbeln im Bauch mal weglässt und dich nur mit der Persönlichkeit des anderen beschäftigst: Hast du das Gefühl, du möchtest für ihn oder sie da sein, für ihn sorgen, all das Gute und Blöde teilen und dein Herz offenbaren? Und bist du bereit auch all das für diese Person zu sein und ihn mit all seinen Schwächen anzuerkennen?
Wenn du darüber nachdenkst, und ihr schon einige Zeit miteinander verbrangt habt und positive Erlebnisse habt, dann kann man irgendwann von Liebe reden. Aber auch das läuft ja nie nach Schema F, sondern ist sehr individuell. Bei manchen dauert es länger als bei anderen.
Wie zeige ich jemandem, dass ich ihn liebe oder in ihn verliebt bin?
Dafür gibt es so viele unterschiedliche Wege und nicht alle sind vielleicht für dich passend. Meiner Meinung nach ist es oft ein wenig leichter zu zeigen, dass man verliebt ist als seine Liebe zu gestehen. Die großen drei Worte "Ich liebe dich" sind schon sehr stark und man sollte sie nur sagen oder zeigen, wenn man sich dessen sehr sicher ist. Dass du in diese Person verliebt bist, kannst du z.B. in einer WhatsApp-Nachricht sagen, natürlich ist es viel schöner dies persönlich zu sagen. Oder du könntest es mit einer Geste wie einem kleinen Geschenk zeigen, doch solche Gesten könnten auch missverstanden werden.
Wenn du in jemanden verliebt bist und auch mit ihm zusammen sein möchtest, dann solltest du das direkt aussprechen oder aufschreiben, damit deine Wünsche klar sind. Dann weiß jeder von euch direkt, woran ihr seid und es gibt weniger Herzschmerz. Vielleicht gefallen euch ein paar unserer Liebesbeweisideen oder inspirieren euch zu ganz neuen eigenen Worten oder Gesten:
Die Liebe ist ein seltsames Spiel ...
Hat dir dieser Text geholfen oder dich nur noch ratloser zurückgelassen? Es gibt leider keine Anleitung zum richtigen Verliebt sein, denn bei Gefühlen gibt es kein richtig oder falsch. Jetzt kann ich dir nur noch den kitschigen Hinweis geben Hör auf dein Herz. Aber ich weiß, dass das leichter geschrieben ist als getan, wenn man in einer bestimmten Situation steckt.
Es hilft auch oft, sich jemandem anzuvertrauen, der dich gut kennt, wenn du sehr unsicher bist. Auf jeden Fall solltest du dieses Gefühl nicht nur allein mit dir herumtragen, weil es dich sonst auffressen kann. Verliebt zu sein ist wunderschön und schrecklich zugleich und ich wünsche jedem, dass er dieses Gefühl mindestens einmal in seinem Leben kennen lernen darf.
Der folgende Test bezieht sich auf alle, die sich ihre Verliebtheit schon gestanden haben und soll helfen, sich ein wenig besser einzuschätzen. Doch wie überall gilt auch hier: Es ist nichts in Stein gemeißelt und gibt lediglich eine Orientierung. Ein Hoch auf die Liebe!