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Böser Mythos

Warum wir Enten auf keinen Fall mit Brot füttern sollten

Enten nicht mit Brot füttern

Zum Bild einer glücklichen Kindheit gehört für mich, Enten mit Brot füttern am Fluss oder See. Leider haben wir das damals vor mehr als 30 Jahren aus Unwissenheit oft gemacht. Jetzt weiß ich, dass das nicht nur für die Enten, sondern für die gesamte Wasserwelt schädlich ist. Was ihr stattdessen füttern könnt, hat jeder von euch zu Hause.

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"Entenbrot ist Ententot"

Meine Kollegin Andrea musste bei dem Thema sofort an ihren kleinen Sohn denken: Wenn er beobachtet, das Brot an Enten verfüttert wird, ruft er laut: "Entenbrot ist Ententot!" Damit weist der Zweijährige zu Recht auf eine schlechte Gewohnheit hin, die immer noch sehr verbreitet ist. Denn Eltern und Kinder lieben es, Tiere, besonders Enten zu füttern. Häufig wird dafür Brot in allen Farben ins Wasser geworfen, dass dann so richtig schön aufweicht. Doch das ist aus vielen Gründen überhaupt nicht gut für Tier und Umwelt.

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Enten Brot zu füttern, ist Tierquälerei

Jetzt werden einige Eltern anmerken: Waaas? Aber die Vögel fressen immer so gern das Brot, das wir ihnen hinwerfen. Ja klar! Denn es ist für die Enten super bequem, zu fressen, was ihnen vor den Schnabel fällt. Doch in dem Brotteig sind sehr viele Inhaltsstoffe, die Enten nicht gut vertragen. Neben Farb- und Konservierungsstoffen sind das auch Aromen, Zucker und Salz, das Enten in diesen Mengen nicht benötigen. Außerdem quellt das Brot im Tiermagen auf und verdaut sich schlechter.

Die Wasserqualität leidet und Fische können sterben

Die gut gemeinte Brotfütterung hat jedoch nicht nur Auswirkungen auf die Vögel: Das Brot, das nicht gefressen wird, sinkt auf den Boden und trägt zu einer Überdüngung des Wassers bei. Darauf hin bilden sich deutlich mehr Algen, andere Pflanzen wiederum sterben ab und vermodern. Noch dazu gelangen die Brotreste über den Kot der Enten ins Wasser und das Gewässer droht dann zu "kippen". Die Bakterien, die den Kot und die Algen zersetzen, entziehen dem Wasser noch mehr Sauerstoff und die Wasserqualität ist nicht mehr dieselbe. Das kann sich wiederum negativ auf den Fischbestand auswirken.

Enten füttern oder nicht füttern?

Der Naturschutzbund spricht sich eher dafür aus, Wasservögel gar nicht zu füttern. Und auch ihr könnt euren Kindern erklären, dass Tiere und Natur dadurch geschädigt werden. Das verstehen auch unter Dreijährige, wie der Sohn meiner Kollegin Andrea beweist.

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Wenn eure Kleinen den Enten aber unbedingt etwas geben möchten, haben wir eine Brotalternative: klein geschnittene Obststücke, Spinatblätter oder Salat. Doch bitte immer in Maßen und nichts davon ins Wasser schmeißen. Denkt immer daran: Die Tiere finden unter normalen Umständen genug Nahrung im Wasser und sind nicht auf den Menschen angewiesen. Letztlich sollte es nur ein Entensnack sein. Denn ihr möchtet doch auch nicht dazu beitragen, dass die Enten sterben und das Wasser schlechter wird!

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Katja Nauck

Sagt es weiter!

Wenn ich das nächste Mal an einem See bin und Enten sehe, höre ich jetzt innerlich immer Andreas kleinen Sohn wütend rufen: "Entenbrot ist Ententot" Ich finde das großartig und rufe euch dazu auf, dieses Wissen ruhig zu verbreiten und die Leute darauf hinzuweisen. Wenn ihr seht, dass jemand Brot ins Wasser wirft, dann sprecht ihn ruhig freundlich an und erläutert die Konsequenzen für die Tiere. Das ist nicht übergriffig, das ist eine wichtige Information!

Wenn ich daran zurückdenke, wie oft ich in meiner Kindheit den Vögeln Brot gefüttert habe mit meiner Mutter, dann dreht sich mir der Magen um. Die armen Enten! Meine Eltern wussten es damals halt nicht besser bzw. die Information war noch nicht so weit verbreitet. Ich hoffe, ich konnte einen Teil dazu beitragen, dass jetzt weniger Leute diesen fatalen Fehler begehen.

Katja Nauck

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Bildquelle: Getty Images/romrodinka

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