Es gibt viele Dinge, die nicht ganz so cool sind am Elternsein: übergelaufene Windeln wechseln, streitende Geschwister entknoten oder der gefürchtete Tritt auf den Legostein, zum Beispiel. Doch das alles lässt mich als Zweifach-Mama nicht mal mit der Wimper zucken. Es gibt allerdings Alltagsszenarien, in denen ich am liebsten meinen Mama-Job kündigen würde, und zwar fristlos. Das sind die 5 Dinge, die ich am allermeisten am Mamasein hasse!
Grundsätzlich finde ich das Mutterdasein echt ziemlich gut. Ich gehöre nicht zu den Frauen der Regretting-Motherhood-Bewegung, die ihre Mutterschaft in irgendeiner Weise bereuen. Im Gegenteil: Ich liebe am Familienleben z. B., dass ich immer jemanden mit sehr weicher Haut zum Knuddeln da habe, den Kids beim Spielen zugucken und dass immer Leben in der Bude ist, gutes Leben. Meistens. Auf der anderen Seite sind da diese gewissen Alltagssituationen mit Kindern, für die Hass wirklich kein übertriebenes Wort ist.
#1 Im Stau stehen mit Kindern
Im Stau stehen, zum Beispiel, ist mit Kindern echt next level. Seit ich Mama bin habe ich es ständig eilig: schnell noch was Einkaufen, zum Arzt- oder Therapietermin hetzen. Eigentlich bin ich der Typ Mensch „immer fünf Minuten früher da“, ich schätze Pünktlichkeit sehr. Deshalb macht es mich richtig nervös, mit meinen Kindern im Stau zu stehen. Bei meinem Sohn reicht schon eine rote Ampel, um mir 100 Fragen zu stellen, die ihn (und mich!) nervös machen: „Mama, warum bleiben wir stehen? Warum dauert das so lange? Wann geht es endlich weiter? Kommen wir jetzt zu spät?“ Argh …
Auf der Autobahn ist es besonders schlimm. Wenn dann noch das Baby im Maxicosi schreit oder das Kleinkind ganz plötzlich dringend Kacka muss… spätestens dann schreit und hämmert in meinem Kopf permanent eine panische Stimme (wenn es nicht die Stimme meines Sohnes ist): Wo ist hier bitte die nächste Ausfahrt??? Ich hasse es!
#2 Magen-Darm-Infekte mit Kindern
Magen-Darm ist der Endgegner aller Eltern
Mindestens genauso verhasst sind mir die Wintermonate mit den gefühlt 300 Infekten, die die Kids aus Kita und Schule anschleppen. Grippaler Infekt, Halsweh, Blasenentzündung… das ist alles richtig doof und anstrengend. Absoluter ultra-Horror ist allerdings der Magen-Darm-Infekt. Denn während ich mich noch liebevoll und aufopfernd um meine kotzenden Kinder kümmere (nein, ich hatte keine Zeit, mir Gummihandschuhe anzuziehen), wähne ich mich bereits in der leisen Vorahnung, dass es mich demnächst erwischt. Und spätestens, wenn ich dann selbst über der Schüssel hänge, wird mir wieder einmal klar: Magen-Darm ist echt der Endgegner unter den Infekten. Kann ich bitte jetzt sofort auf einen keimfreien Planeten auswandern?
#3 Bei Hundekot seh ich Rot!
Wo wir gerade bei den ekligen Themen sind: Auch bei Hundekot sehe ich Rot! Wir wohnen direkt am Feldrand, was nicht immer nur schöne Aussicht bedeutet, sondern vor allem alle drei Meter einen Hundehaufen auf dem Boden. Wir kennen sie in allen Formen und Farben und alle paar Tage bin ich diejenige aus der Familie, die die Hundesch… dann von den Kinderschuhen kratzen darf. (Warum macht der Mann das nie???) Kinderschuhe haben leider ein sehr feines Profil und tausende Rillen unter der Sohle, ihr kennt das sicher. Das ist noch so ein Eltern-Job, auf den ich absolut verzichten könnte.
#4 Im Wartezimmer der Kinderärztin sitzen
Ständig Kranksein bedeutet zur Ärztin gehen. Und im Wartezimmer warten… das war prä Kids eigentlich ganz ok: einfach Kopfhörer mit Musik drauf, ein Buch lesen, voll entspannt. Im Wartezimmer der Kinderärztin allerdings wird das Warten zur krassen Geduldszerreißprobe. Da kann niemand was dafür, die Arztpraxen sind voll, viele Kinder ständig krank. So wie meine: Wir sind also nicht nur Dauergäste im Wartezimmer, wo die Kinder vor Langeweile durchdrehen, dauerquengeln, aber bloß nicht das Spielzeug anfassen dürfen. Sondern wir fangen uns dort wahrscheinlich auch trotz aller Vorsicht und Hygienemaßnahmen schon wieder den nächsten Keim ein – es ist ein ewiger Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen gibt. Hilfeeee!
#5 Schlaflose Nächte mit Kindern
Dass viele Kinder vor allem schlaflose Nächte bedeuten, ist kein Geheimnis. Darauf werden wir Eltern ja schon während der SSW von Freunden mit Kindern vorbereitet. Aber wie sehr eine (fast) schlaflose Nacht mich schlaucht, davon wurde ich dann doch überrascht. Meine Kinder sind jetzt 5 und 7 und trotzdem sind schlaflose Nächte noch längst nicht passé! Das Schlimmste daran ist, dass ich am nächsten Tag wieder ganz normal funktionieren muss – nichts wird aus Chillen oder Ausschlafen am Wochenende.
Zumindest meine Kinder stehen jeden Tag um sechs Uhr morgens auf der Matte und dann geht der Tag halt los. Echt ätzend, wieviel Schlaf wir durch die Kinder tatsächlich verlieren (hättet ihr es gewusst?). Und das hat direkte Auswirkungen auf unsere Nerven, Belastbarkeit und das psychische Wohlbefinden. Ich bin ehrlich, und an manch müdem Tag so unfassbar neidisch auf meine kinderlosen Freund*innen…
Hilft ja alles nix, oder doch?
Leider müssen wir Eltern alle durch diese alltäglichen Horrorszenarien durch. Um dabei nicht die Nerven zu verlieren, übe ich mich täglich in Gelassenheit. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Kleine mentale Übungen können helfen, um das Positive im stressigen Alltag nicht aus den Augen zu verlieren. Und was mir noch ungemein hilft, ist der Austausch am Montagmorgen mit meinen lieben Kolleginnen. Wenn ich weiß, ich bin nicht die einzige, deren Kinder gefühlt dauerkrank sind, gibt das Trost und ein paar gute Ratschläge noch obendrauf.
Während ich manchmal das Mamasein hasse und niemals eine Toniebox kaufen würde, rät Kollegin Natalie vom Hausbettkauf ab, Redakteurin Charoline nervt es, dass sie wegen ihrer Kinder immer zu spät kommt und sie hasst das Kinderbuch "Das Neinhorn". Und Katja Nauck würde beim nächsten Kind die Finger von jeglichen Schnullern lassen.
Welche Dinge hasst ihr am meisten am Mama- und Papasein? Schreibt mir gerne an gesine@familie.de und wir erweitern diese Liste gemeinsam (sie lässt sich bestimmt endlos erweitern, oder?) oder spenden uns gegenseitig Trost! Und falls es mal wieder ganz schlimm wird, konzentrieren wir uns einfach auf die Situationen, die wir super meistern können: