Sie stehlen Klamotten, blockieren das Badezimmer und machen glücklich: Eine neue Studie hat herausgefunden, dass Menschen, die eine Schwester haben, glücklicher sind. Für Brüder gilt das Gegenteil …
Eine Studie der De Montfort University und der Ulster University ist zu dem Ergebnis gekommen, dass Schwestern glücklich und optimistisch machen.
Die Forscher befragten 571 Menschen zwischen 17 und 25 Jahren über ihr Leben und ließen sie psychologische Fragebögen über ihre psychische Gesundheit ausfüllen.
Schwestern fördern offene Kommunikation
Das Ergebnis: Menschen mit mindestens einer Schwester scheinen ein ausgeglicheneres Leben zu führen. Schwestern sollen die Familie zusammenhalten und alle Familienmitglieder dazu ermuntern, offener zu sein und über ihre Gefühle zu sprechen, was sich positiv auf die psychische Gesundheit auswirkt. Wächst man mit einer Schwester auf, lernt man so, besser mit Problemen und schwierigen Situationen umzugehen. Prof. Tony Cassidy von der University of Ulster erklärt in einem Gespräch mit dem Telegraph: "Schwestern scheinen eine offenere Kommunikation und einen besseren Zusammenhalt in Familien zu fördern. Brüder scheinen jedoch den gegenteiligen Effekt zu haben. Seine Gefühle zu äußern ist ein wichtiges Fundament für eine gute psychische Gesundheit, und Schwestern fördern dies in Familien. Es könnte sein, dass Jungen eine natürliche Tendenz dazu haben, nicht über Probleme und Gefühle zu reden."
In der Studie haben Männer, die nur Brüder hatten den niedrigsten Wert erreicht, während Frauen mit Schwestern den höchsten erreichten.
Der Effekt sei besonders auffällig bei Befragten, die in einer schwierigen Familiensituation aufgewachsen sind.
Studienteilnehmer ohne Geschwister schnitten in der Studie in Sachen Zufriedenheit und Optimismus ungefähr im Mittelfeld ab. Liz Wrifght, Co-Autorin der Studie, erklärt: "Bei Einzelkindern stellten wir fest, dass sie außerhalb der Familie viele Möglichkeiten zum Austausch hatten. Es scheint, dass Einzelkinder so genauso viel soziale Unterstützung bekommen wie Kinder, die Geschwister haben, nur kommt diese Unterstützung in diesen Fällen nicht aus der Familie."
Bei dem Ergebnis dieser Studie geht es also gar nicht wirklich um Brüder und Schwestern, sondern etwas viel Elementareres: Wir alle sollten versuchen, offener über unsere Gefühle zu sprechen – egal, ob mit den Geschwistern oder mit den Freunden.
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