Obwohl IKEA bereits 1943 gegründet wurde, waren die 50er-Jahre prägend für die Marke. Denn in diesem Jahrzehnt entstand das Konzept von IKEA, das wir bis heute kennen: der Verkauf von erschwinglichen, funktionalen Möbeln, die sich die Menschen leisten und die sie selbst montieren können.
1950 erschien der erste IKEA-Katalog, der von nun an jährlich herausgebracht wurde. Hier kommt ein Einblick in die Kataloge der 50er-Jahre und eine kleine Zeitreise, durch die wir erahnen können, wie die Menschen damals gelebt haben.
Die Anfänge: Waren des täglichen Bedarfs
Im Alter von 17 Jahren hatte Ingvar Kamprad in der schwedischen Provinz Småland IKEA gegründet: damals verkaufte er noch Stifte, Pfeifen, Brieftaschen und andere Artikel für den täglichen Gebrauch in einem kleinen Warenhaus. Auch im ersten Katalog von 1950 ist dieses Konzept noch erkennbar.
Die Neuheit: Möbel selbst montieren
Zusätzlich konnten bereits Sitzmöbel, Tische und Kommoden erworben werden. Die Innovation dahinter: IKEA begann in den 50ern, Möbelstücke zerlegt zu liefern und dafür flache Packstücke zu verwenden. So konnten Transportkosten gespart und Beschädigungen an den Möbeln verringert werden.
Frühe 50er: Skizzen statt Fotos
In den Katalogen von 1950 bis 1952 befinden sich ausschließlich Bleistiftzeichnungen der Produkte und Skizzierungen von Einrichtungsideen. Damals noch typisch: schwer wirkende Massivholzmöbel oder Polstermöbel mit blumigen Mustern, wie sie in vergangenen Jahrzehnten beliebt waren.
Wirtschaftsboom
Ab 1951 konzentrierte sich IKEA voll und ganz auf den Verkauf von Möbeln, Wohn- und Küchenaccessoires. Durch den Wirtschaftsaufschwung nach dem Krieg konnten und wollten sich die Menschen in Schweden vermehrt schöne Dinge leisten und ihr Zuhause nach und nach modernisieren.
Erste Farbfotos
Nachdem es 1953 die ersten Schwarz-Weiß-Fotos in den IKEA-Katalog schafften, begann 1956 die Farb-Ära mit vereinzelten farbigen Bildern im Heft.
"Exklusiv – modern – praktisch"
Mitte der 50er-Jahre wurde IKEAs Stil langsam klarer, leichter und verspielter. "Exklusiv – modern – praktisch" war einer der damaligen Slogans im Katalog.
Mid-Century-Style
Im Schweden der 50er-Jahre war der Einfluss der amerikanischen Kultur deutlich spürbar, auch im aufkommenden modernen Einrichtungsstil. Heute erscheint uns ein Look wie dieser typisch Mid-Century.
Zwischen alt und modern
Gleichzeitig fanden sich allerdings immer noch etwas schwerere und opulentere Massivholzmöbelstücke zwischen dem leichteren und zeitgemäßeren Mobiliar in den IKEA-Katalogen, doch mit den Jahren wurden es immer weniger.
Mehr als nur Möbel
1957 war bereits jede zweite Seite im Katalog farbig gestaltet und auch Teppiche gehörten schon lange zum Angebot von IKEA.
IKEAs Standleuchten
Ebenso erweiterte der schwedische Konzern immer mehr sein Angebot an Leuchten. Hier sehen wir noch ein paar klassischere Exemplare, während andere bereits im trendigeren Look erscheinen.
IKEAs Hängeleuchten
Und auch bei den Hängeleuchten wurden viele neue und auffällige Designs und Formen entworfen. Die Lampenschirme in der Mitte erinnern sogar schon an moderne IKEA-Klassiker.
Einmal auf dem Q 56 sitzen
Immer beliebter wurden Sessel von IKEA. Schon damals trugen die Sitzmöbel tolle Namen wie "Benno", "Bumerang" oder "Ägget".
Die Schreibtisch-Looks
Auch Schreibtische gehörten zum Sortiment, hier mit den typischen Möbelbeinen der 50er-Jahre, die heute wieder angesagt sind. Nur Schreibtischstühle mit Rollen suchte man damals noch vergeblich.
Kommoden, die wieder modern sind
Und auch diese Kommoden würden sich viele Menschen heute genau so in ihr Zuhause stellen. Mid-Century-Modern liegt seit Jahren schwer im Trend, damals war der Stil völlig neu.
Die lieben Pflänzchen
Und auch an die Pflanzenliebhaber wurde in den 50ern gedacht: Schicke Pflanzenständer und Rankhilfen konnten ebenfalls bei IKEA erworben werden.
Im Kinderzimmer wird's bunt
Kinderzimmer wurden in den 50ern ebenfalls neu durchdacht. Praktisch sollten die Möbelstücke sein, gleichzeitig aber auch farbenfroh und verspielt.
Der erste richtige IKEA-Store
1958 war ein wichtiges Jahr für IKEA: Das erste große Einrichtungshaus in Älmhult wurde eröffnet, damals mit vielen Politikern und Journalisten vor Ort. Die Möbelausstellung umfasste alle Produkte des damaligen Sortiments, wie auch diese Regale.
Das TV-Zeitalter beginnt
Im Jahr 1959 gab es einen weiteren kleinen Meilenstein: IKEA präsentierte erstmalig TV-Möbel, damals noch als kleine Konsolentische. Immer mehr Menschen konnten sich in Schweden einen Fernseher leisten, also brauchten sie dafür auch einen Aufstellort.
Fernsehabend mit der Family
Im letzten IKEA-Katalog des Jahrzehnts finden sich Bespiele, wie der Fernseher im Wohnzimmer integriert werden kann, sodass die ganze Familie das Programm genießen kann.
Praktische Betten
Gleichzeitig verfestigte sich langsam das Konzept von IKEA: praktisch denken. Aus wenig Platz konnte dank dieser Schrank-, Etagen- und Auszieh-Betten viel herausgeholt werden.
Einmal ausklappen, bitte
Neben ausklappbaren Betten und Sofas waren auch Klapptische eine beliebte Produktgruppe für den Alltag. Und eben dieses funktionelle Design zum erschwinglichen Preis ist es, was IKEA noch heute weltweit für so viele Menschen zu einer attraktiven und beliebten Marke macht.