Jede Sprache hat so ihre Macken, dazu gehören auch Wörter, die sich kaum übersetzen lassen. Im Deutschen haben wir jedoch auch einige Begriffe, die wirklich vollkommen abgefahren sind – und trotzdem im Duden stehen! Diese 15 Wörter sind absolut verrückt, existieren aber wirklich, versprochen!
#1 Flitzpiepe
"Flitzpiepe" ist im Prinzip nichts weiter als ein Synonym für "Dummkopf", "Trottel" oder "Idiot". Es ist zwar abwertend, aber auch irgendwie liebevoll gemeint, also keine wirklich schwere Beleidigung. Besonders häufig wird sie laut Duden im Berlinerischen verwendet, für Personen, "die man nicht ernst nimmt und über die man sich ärgert".
#2 Fracksausen
Wer "Fracksausen" hat, fürchtet sich. So einfach ist das. Ob das Wort häufig auf See verwendet wurde, wo Schiffe untergingen und am Meeresboden zu einem Frack verrotteten?
#3 radotieren
"Kannst du mal aufhören, immer so viel zu radotieren?!"
Wenn ihr euren Freundinnen und Freunden klarmachen wollt, dass sie zu viel schwätzen, weißt sie doch einfach so darauf hin. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie es verstehen ist eher gering, und damit auch das Risiko, dass sie sauer auf euch werden.
#4 schnabulieren
Wer "schnabuliert", der "verzehrt genüsslich und in Ruhe". Ich finde, wir alle sollten uns weniger vom Alltag stressen lassen und mehr schnabulieren.
#5 schlampampen
"Schlampampen" kann man dann wohl als Gegenteil durchgehen lassen, denn es bedeutet so viel wie "etwas ungehemmt in sich rein stopfen", "schlemmen" oder auch "spachteln". Wir Deutschen haben recht viele lustige Wörter für "Nahrung aufnehmen", fällt mir auf.
#6 Plempe
Eine "Plempe" wird hoffentlich weder schnabuliert noch schlampampt, denn dabei handelt es sich um ein fades, geschmackloses Getränk, das, alles in einem, eher ungenießbar ist. Wer sein Blubberwasser (noch ein kurioses Wort, das es tatsächlich in den Duden geschafft hat) zu viel schüttelt, erhält eine Plempe.
#7 quinkelieren
Die Vögel "quinkelieren" jeden Morgen und Menschen, die dauernd Ausflüchte machen, die quinkelieren auch. Das ist höchst interessant, denn einem alten Volksglauben nach, dachten Menschen früher, Vögel ließen sich im Gehirn nieder und erzeugen so Geisteskrankheiten oder "Verrücktheit". Eine Erklärung für den Ausdruck "den Vogel zeigen" ist das allemal.
#8 kujonieren
Wer sich von seinem Boss oder seiner Chefin ungerecht behandelt und schikaniert fühlt, der könnte es mal mit "Sie kujonieren mich!" versuchen. Eine Garantie fürs Nicht-Gefeuert-werden ist das aber nicht.
#9 verkasematuckeln
"Verkasematuckeln" klingt (in meinen Ohren) eindeutig nach einem Aprilscherz. Tatsächlich ist es aber ein offizielles deutsches Wort und bedeutet "etwas in kurzer Zeit konsumieren" oder auch "etwas detailliert erklären". Kann mir also jemand bitte "verkasematuckeln" verkasematuckeln?
#10 Dachtel
Nicht zu verwechseln mit der Dattel ist die "Dachtel". Ein simples Synonym für "Ohrfeige". Ich denke jetzt irgendwie bei beiden Begriffen an Früchte.
#11 Herzensbrast
Wer an einem "Herzensbrast" leidet, durchlebt gerade eine Trennung, einen schweren Verlust oder Ähnliches. Herzensbrast meint einen "großen, seelischen Schmerz", hin und wieder wird er auch direkt mit "Liebeskummer" assoziiert.
#12 Schurrmurr
Habt ihr auch so eine Ecke in der Wohnung, in der das reinste Chaos herrscht? Einen Platz, an dem ihr einfach alles abstellt, von dem ihr nicht wisst, wo es sonst hin soll? Herzlichen Glückwunsch: Eure Ecke hat jetzt einen Namen: Als "Schurrmurr" wird laut Duden ein "Gerümpel" oder "Durcheinander" bezeichnet – etwas direkter auch einfach "altes Zeug".
#13 bierselig
Wer "bierselig" ist, ist selig – aber eben mit einer Menge Bier intus. Der Duden schlägt hier folgende Übersetzung vor: "vom Bier leicht berauscht und in guter Stimmung". Na, besser bierselig als bierernst.
Man merke, welch hohen Stellenwert das Bier in der deutschen Sprache tatsächlich hat.
#14 versaubeuteln
Eine leeeise Erinnerung in meinem Kopf sagt mir, dass ich diesen Ausdruck tatsächlich schon einmal von meiner Oma gehört habe. Wer etwas "versaubeutelt" macht es entweder durch unachtsame Behandlung kaputt oder verliert etwas und findet es nicht wieder. Besonders letzteres klingt sehr nach mir.
#15 Wolkenkuckucksheim
Und auch hier assoziieren wir Spinnerei wieder mit Vögeln, denn wer in einem "Wolkenkuckkucksheim" lebt, hat sich in einer absolut realitätsfernen Fantasie verloren.
Übrigens: Mit echten Spinnen, also den achtbeinigen, ekligen Nicht-Insekten, hat Verrücktheit (auch in der Theorie) nichts zu tun. Der Ausdruck "Spinnerei" stammt von Matrosen, die sich beim Taue zerfasern klar erfundene und deutlich übertriebene Geschichten erzählten. Dazu sagen wir noch heute "Seemannsgarn spinnen".
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