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Krasser Job: Hebammen in Myanmar. Eine Doku von Snow Hnin Ei Hlaing

Die beiden Hebammen Hla und Nyo Nyo sind zwei starke, aber auch streitbare Frauen
© jip film & verleih

Seit dem 26. Januar 2023 läuft in den deutschen Kinos der Dokumentarfilm "Midwives" und wer ihn noch nicht gesehen hat, bekommt ihn an dieser Stelle von uns empfohlen. Ein bewegender Film über zwei Frauen, eine Muslima und eine Buddhistin, die im aufgewühlten Myanmar um die Gesundheit von Frauen aller Religionen kämpfen – und mit ihren eigenen Lebensumständen.

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Filmkritik Midwives

Trigger-Warnung: Der Film zeigte eine explizite und dramatische Geburtsszene

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Der Film beginnt wunderschönen stimmungsvollen Luftaufnahmen von Myanmar, nur um den Zuschauenden dann mit einer recht dramatischen Geburtsszene zurück in die Realität zu holen. Denn genau das ist die Realität der Menschen, besonders der Frauen, im von Kämpfen und Verfolgung belasteten Myanmar. Oh boy, dachte ich. Das geht ja gut los, denn auf Szenen, zumal reale, mit hilflosen Babys reagiere ich als Mama mittlerweile sehr emotional. Ich spoilere an dieser Stelle, damit sich von der Beschreibung niemand vom Film abhalten lässt (was wirklich sehr schade wäre): Es geht alles gut aus!

Der Dokumentarfilm "Midwives" startet mit traumhaften Bildern. (© jip film & verleih)

Worum geht es in Midwives?

Hier die kurze Beschreibung des Filmverleihs, mit der ich in den Film eingestiegen bin:

Das Langfilmdebüt der Regisseurin Snow Hnin Ei Hlaing begleitet zwei Hebammen, eine Buddhistin und eine Muslima, die ungeachtet ihrer ethnischen Zugehörigkeit in einer improvisierten Klinik im Westen Myanmars zusammenarbeiten. Dort leisten sie den muslimischen Rohingya – laut Vereinter Nationen die „am stärksten verfolgte Minderheit der Welt“ medizinische Hilfe. Die beiden Hebammen trotzen den widrigen Umständen, Chaos und Gewalt und setzen sich zusätzlich für die Bildung der muslimischen Kinder ein, die von dem staatlichen Schulsystem ausgeschlossen werden. MIDWIVES wurde auf dem diesjährigen Sundance Film Festival mit dem World Cinema Documentary Special Jury Awardausgezeichnet und gerade von der Evangelischen Filmjury zum Film des Monats Januar gekürt.
Filmpresse Meuser
Filmempfehlung Midwives
Der Dokumentarfilm "Midwives" spielt im Bundesstaat Rakhine, indem die Rohingya leben bzw. lebten. (© jip film & verleih)

Und darum geht es wirklich

Die Kurzbeschreibung hat mich von diesem über sechs Jahre hinweg gedrehten Dokumentarfilm etwas anderes erwarten lassen – irgendwie mehr Geburten, mehr Babys, mehr Hebammentätigkeit. Und wenn all dies auch tatsächlich im Film vorkommt, liegt der Fokus meinem Gefühl nach dennoch woanders. Für mich hat der Film viel mehr die Wünsche und Träume von zwei Frauen in Myanmar erzählt, die nicht glücklich sind mit den Lebensumständen – wie könnten sie auch? Die davon träumen auszubrechen und dennoch in ihrem System feststecken, weil sich private, gesellschaftliche wie auch politische Umstände nun mal nicht so einfach ändern lassen.

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Ich habe großen Anteil am Schicksal der buddhistischen Hebamme Hla und ihrer muslimischen Schülerin Nyo Nyo genommen, hab mit ihnen gefühlt und gelitten. Aber ich war auch erstaunt, von manch harten Worten und dem Umgang bzw. dem Umgangston, der herrschte. Ich habe viel gelernt und gefühlt in den 90 Minuten.

Die beiden Hebammen Hla und Nyo Nyo sind zwei starke, aber auch streitbare Frauen
Die beiden Hebammen Hla und Nyo Nyo sind zwei starke, aber auch streitbare Frauen (© jip film & verleih)

Bekommt Midwives von uns eine Filmempfehlung?

Ein deutliches JA, auch wenn es wichtig ist die Trigger-Warnung zu beachten. Ich habe den Film zusammen mit meinem Partner gesehen und auch er würde ihn seinen Freunden weiterempfehlen. Wer Dokumentarfilme mag – übrigens finde ich, dass sich auch für dieses Filmgenre ein Kinobesuch lohnt – der bekommt mit der Doku von Regisseurin Snow Hnin Ei Hlaing eine wirklich wunderbare Einsicht in die Lebensumstände im fernen Myanmar, von dem wir sonst immer nur nüchtern und faktenbasiert aus den Nachrichten hören. Der Film lässt euch das Leben in Myanmar erleben und fühlen, auch wenn es nicht immer nur schöne Gefühle sind, die dabei hoch kommen.

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Der Film Midwives hat einen FSK 12, aber ich würde ihn mit meinem zwölfjährigen Kind noch nicht anschauen. Dafür finde ich ihn emotional zu aufwühlend, nicht nur was die Kriegsszenen angeht, sondern eben auch die Stimmungen, die transportiert werden. Und während ich kein Problem damit habe meinem Kind eine explizite Geburt zu zeigen, finde ich die dramatischen Umstände, die die im Film gezeigte Geburt begleiten, zu heftig für ein Kind.

Alle Infos zum Dokumentarfilm "Midwives"

Ein Dokumentarfilm von SNOW HNIN EI HLAING
Laufzeit: 91 Minuten
Myanmar, Kanada, Deutschland 2022
Sprachen: Rakhine/Arakanesisch, Rohingya, Burmesisch
Untertitel: Deutsch
FSK 12
Startdatum Deutschland: 26. Januar 2023

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Bildquelle: jip film & verleih

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