Zugegeben, die Serie Black-ish ist nicht total aktuell, sie läuft bereits seit 2014. Aber das Gute an älteren Serien: Ihr könnt sie in einem Rutsch von Anfang bis Ende durchsuchten. Stimmt bei Black-ish nicht ganz, denn es gibt (hier fröhliche Musik einsetzen) inzwischen neue Folgen! Also nehmt euch die Zeit fürs Schauen, denn diese Serie will mehr als nur unterhalten.
Wir reden über Black Lives Matter, über Alltagsrassismus und möchten, dass unsere Kinder möglichst vorurteilsfrei aufwachsen. Aber wenn es um Serien geht, dann sind die Sehgewohnheiten der meisten Menschen eindeutig weiß. Denn da gibt es leider nach wie vor das größte Angebot. Die Serien, die sich um Diversität bemühen, die muss man suchen. Aber es lohnt sich fast immer.
"Black-ish": Ein Must-see für alle!
"Black-ish", die Comedyserie die von Kenya Barris entwickelt wurde, dreht sich um Familie Johnson, denen es finanziell ziemlich gut geht. Andre "Dre" Johnson (gespielt von Anthony Anderson) arbeitet in einer Werbeagentur als Chef der "Urban Devision", seine Frau Rainbow (gespielt von Tracee Ellis Ross) ist Ärztin. Zusammen haben sie erst vier, dann fünf Kinder. Oma Ruby (gespielt von Jenifer Lewis) und Opa Earl (gespielt von Laurence Fishburn) bereichern die Familie ebenfalls auf ganz unterschiedliche Weise. Aber natürlich haben die Johnsons so ihre Probleme.
Die sind oft ähnlich denen, die weiße Menschen haben. Es geht um das Aufwachsen in ärmlichen Verhältnissen und wie Dre das in Einklang mit seinem aktuelle Leben bringt, es geht um arbeitende Mütter, die mit dem Alltag hardern, um heranwachsene Kinder und Babysorgen. All das kennen die meisten von uns, weil die Sorgen und Nöte universell sind.
"Black-ish" geht tiefer als viele andere Serien
Doch "Black-ish" geht tiefer. Es geht oft und viel um Rassismus, den die meisten von uns nicht kennen, es geht um afroamerikanische Geschichte, mit der sich vermutlich auch nur wenige Menschen beschäftigen. Es geht um Haare, um Namen und Lebensherausforderungen.
Die Serie ist sehr politisch und gleichzeitig nie langweilig. Sie erklärt, statt zu erwarten, dass alle Zuschauende alles wissen. Wisst ihr, wer Harriet Tubman war? Oder wann der Black History Month gefeiert wird? Was wisst ihr über Sklaverei und können people of colur eigentlich auch rassistisch sein? Wieso sind Haare ein wichtiges Thema und was gibt es bei der Namensauswahl fürs Baby zu beachten? All diesen Fragen geht Black-ish nach und bildet euch quasi nebenbei weiter.
Kritik an "Black-ish"
Horizonte öffnen ist doch immer eine gute Idee, oder? Und wenn es auf so unterhaltsame Weise geschieht, gleich noch viel mehr. Denn das, was ihr erfahrt, wird nie von oben herab vermittelt, sondern unterhaltsam und augenöffnend. Die Serie sorgt dafür, dass jeder von uns noch mal darüber nachdenken kann, wie viel er oder sie eigentlich nicht weiß.
Das wirklich einzige, was ich an "Black-ish" kritisiere, ist die Art, wie Kindern immer wieder mit Gewalt gedroht wird. Wenn die jüngeren Kinder der Familie Fehler begehen, dann wird immer wieder angemerkt, dass sie eine Tracht Prügel dafür kassieren werden. Das wird nie gezeigt, aber allein dass Gewalt gegen Kinder so verharmlosend Teil einer Serie ist, hat mich schockiert.
Übrigens, noch ein Tipp: Wenn euch "Black-ish" gefällt, kann könnt ihr auch gleich noch "#BlackAF" auf Netflix anschauen. In der Serie spielt Black-ish Erfinder Kenya Barris sich irgendwie selbst und auch hier geht es viel um Alltagsrassismus und Wissenslücken bei weißen Menschen.
Die meisten von uns wissen zu wenig über Rassismus, mit "Black-ish" könnt ihr da genauer hinschauen und euch selbst hinterfragen. In diesem Video lernt ihr mehr über Feminismus, auch ein wichtiges Thema.
Bildquelle: Disney