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Müde & traurig?

Winterblues: Das könnt ihr dagegen tun

Winterblues

Sonnenaufgang um 8 Uhr, Sonnenuntergang um 16 Uhr: Während der Wintermonate bekommen wir das Tageslicht oft viel zu selten zu Gesicht. Die Folge: Winterblues. Wie wir der ständigen Müdigkeit, schlechten Laune und Antriebslosigkeit vorbeugen können.

Graue Wolken verdunkeln den Himmel, der Regen prasselt gegen die Fensterscheiben und der Sturm pfeift durch undichte Türritzen: Die beginnende Wintersaison kann ganz schön aufs Gemüt schlagen. Vor allem die Monate November bis Februar sind bei uns die düstersten Monate des Jahres. Die Sonne blickt nur selten durch die dunkle Wolkendecke hindurch. Regen, Kälte und Sturm zwingen uns häufig drinnen zu bleiben. Was eine Zeit lang gemütlich sein kann, kann aber genauso dazu führen, dass wir in ein Stimmungstief rutschen. Für Kinder bedeutet die wetterbedingte Isolation irgendwann große Langeweile, Jugendliche und Erwachsene kann diese Zeit sogar in ein tiefes Stimmungsloch ziehen, das wir auch unter dem Begriff “Winterblues” kennen.

Wer vom Winterblues betroffen ist, der fühlt sich ab November müde, unmotiviert, schlecht gelaunt oder antriebslos. Man möchte mehr schlafen, hat morgens Schwierigkeiten aus dem Bett zu kommen und hat immer wieder Heißhunger auf Süßes oder Kohlenhydrate. Der Winterblues wirkt sich aber auch stark auf unsere Stimmung aus: Es macht sich eine tiefe Melancholie breit, die uns an trüben Tagen immer wieder an die Vergänglichkeit des Lebens erinnert.

Winterblues vs. Winterdepression

Der Winterblues ist aber im Grunde normal, etwa jeder Vierte in Deutschland ist davon betroffen. Er ist auch nicht weiter schlimm, da es sich nur um eine vorübergehende Antriebslosigkeit handelt, die mit ein paar Tricks auch bekämpft werden kann.
Laut Wissenschaft ist der Winterblues die harmlose Variante der saisonal abhängigen Depression (SAD), von der er ganz klar unterschieden werden muss: Bei einer Winterdepression wird die negative Gemütslage immer schlimmer, dazu treten meist Energielosigkeit und Erschöpfung sowie Angstzustände und eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit auf. SAD kann man laut Stiftung Deutsche Depressionshilfe durch zwei Punkte von einer gewöhnlichen Depressionserkrankung unterscheiden: Im Gegensatz zur Depression führt die SAD nicht zu Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit. Aufklärung kann ein Sebsttest der Stiftung geben.

Woher kommt der Winterblues?

Die Erklärung, wie der Winterblues zustande kommt, ist ganz leicht: Uns fehlt das Tageslicht. Licht erzeugt im Körper das Hormon Serotonin, das uns glücklich macht. Im Herbst und Winter gibt es aber viel weniger Licht als im Sommer. Der Körper reagiert darauf, indem er vermehrt Melatonin ausschüttet. Melatonin ist auch als das “Schlafhormon” bekannt, das eigentlich nur nachts im Dunklen ausgeschüttet wird. Das hat zur Folge, dass unsere innere Uhr aus dem Rhythmus gerät. Dadurch fühlen wir uns selbst nach einer Nacht, in der wir gut und lange geschlafen haben, matt und träge, sind energielos und haben gar keine Lust, etwas zu unternehmen geschweige denn fröhhlich mit unseren viel zu munteren Kindern zu toben oder das Haus zu verlassen. Dass uns dann irgendwann die Decke auf den Kopf fällt und sich schlechte Laune breitmacht, ist die logische Konsequenz.

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Das hilft bei Winterblues

Damit es im Winter gar nicht erst dazu kommt, dass der Winterblues euch gefangen hält, könnt ihr ein paar Dinge unternehmen:

  • Geht raus: Expertinnen empfehlen, jeden Tag für mindestens eine halbe Stunde an die frische Luft zu gehen. Ihr müsst schließlich so viel Licht wie möglich sammeln, um euren Serotoninspiegel aufrechtzuerhalten. Selbst, wenn der Himmel grau und bewölkt ist, ist das natürliche Tageslicht noch etwa viermal so intensiv wie eine Zimmerlampe.
  • Bewegung: Wenn ihr draußen seid, bewegt euch am besten viel. Ein langer Spaziergang, gemeinsam auf dem Spielplatz toben, eine Fahrradtour oder eine Joggingrunde sind ideal. So wird nicht nur euer Kreislauf in Schwung gebracht, ihr kurbelt auch euren Stoffwechsel an. Sport weckt die müden Geister in uns und macht uns glücklich, da der Körper Hormone wie Endorphin, Serotonin und Dopamin ausschüttet.
  • Lachen: Lachen macht glücklich! Also startet eure Lieblingskomödie im Fernsehen, lest gemeinsam ein lustiges Buch (meine ganze Familie hat der Kinderbuchklassiker “Frosch und Kröte” immer zum Lachen gebracht), ladet Freunde ein, geht ins Theater oder macht zuhause eine große Familien-Kitzel-Schlacht!
  • Ab in den Süden: Okay, für die meisten von uns ist es leider nicht möglich, im Winter mal eben Richtung Süden zu reisen und sommerliches Flair zu tanken. Das müsst ihr aber auch gar nicht: Unternehmt einen Ausflug in einen botanischen Garten einen Zoo, in dem es Tropenhäuser gibt oder ein Spaßbad. Die Wärme, das feuchte Klima und das viele Grünzeug sorgen für Entspannung und ein besseres Wohlbefinden. Das wird der ganzen Familie gut tun.
  • Verwöhnt euch: Gerade an kalten, verregneten Tagen sinkt die Stimmung besonders schnell. Tut euch daher einfach mal was Gutes und organisiert euch einen Babysitter (oder wechselt euch mit eurem Partner oder Partnerin ab): Ein Tag in der Sauna oder Therme, ein Kinobesuch oder ein kleiner Einkaufstrip im Shoppingcenter kann manchmal schon wahre Wunder bewirken.
  • Tageslichtlampe gegen Depression: Hilfreich kann auch ein Lichttherapiegerät sein. Damit holt ihr euch Tageslicht direkt in eure vier Wände: Kaufen könnt ihr die Geräte in verschiedenen Luxstärken zwischen 4000 und 10.000 Lux. Mediziner raten zu einer möglichst hohen Luxzahl. Bei 10.000 Lux reicht es aus, sich täglich etwa 30 Minuten bestrahlen zu lassen. Wir empfehlen euch die Hommie Tageslichtlampe, die 10.000 Lux schafft, aber auch noch andere, wärmere Lichtstufen hat (über Amazon, ca. 40 €*).

Winterblues: Dann wird es ernst

Bemerkt ihr, dass eure Aktionen gegen den WInterblues nicht helfen und setzen sich düstere Gedanken immer weiter fest, solltet ihr am besten einen Arzt aufsuchen. Die Winter-Depression kann ein Indiz für eine tiefer liegende Depression sein. Und die ist bei den meisten Patienten sehr gut behandelbar. Beim Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe könnt ihr euch vorab unter 0800 / 33 44 533 beraten lassen und über eure Sorgen sprechen.

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