"Mir ist ganz blümerant!" – dieser altmodisch klingende Ausruf entlockt heute vielen Menschen nur noch ein Schmunzeln. Dabei hat dieses charmante Wort aus Großmutters Zeiten eindeutig ein Comeback verdient. Die Geschichte dieses kuriosen Ausdrucks führt uns dabei nach Frankreich. Wir erklären, was der lustige Begriff wirklich bedeutet.
Die Bedeutung heute
Wer sich "blümerant" fühlt, dem ist übel oder schwindelig. Das Wort beschreibt einen Zustand körperlichen Unwohlseins, bei dem einem regelrecht "schwarz vor Augen" werden kann. Oft wird es auch verwendet, wenn jemandem eine Situation unangenehm ist oder er sich überfordert fühlt. Der Begriff hat dabei einen leicht scherzhaften, nostalgischen Unterton. In der modernen Alltagssprache taucht er vor allem bei der älteren Generation auf.
Von Frankreich nach Deutschland
Das Wort "blümerant" stammt vom französischen "bleu mourant" ab, was wörtlich übersetzt "sterbendes Blau" bedeutet. Im Frankreich des 18. Jahrhunderts bezeichnete dieser Ausdruck ursprünglich eine sehr helle, matte Blaufarbe. Diese Bezeichnung wurde zunächst in der deutschen Färbersprache übernommen und beschrieb dort ebenfalls einen blassen, verwaschenen Blauton.
Der Bedeutungswandel
Im Laufe der Zeit wandelte sich die Bedeutung des Wortes. Vom verwaschenen Blauton wurde "blümerant" zur Beschreibung der Gesichtsfarbe eines Menschen, dem übel war – also ebenfalls blass oder fahl. Nach und nach erweiterte sich die Bedeutung auf das allgemeine Unwohlsein. Die lautliche Angleichung an das Deutsche machte aus "bleu mourant" schließlich das heute bekannte "blümerant".