Der Begriff "Gabelfrühstück" ist in unserer Alltagssprache mehr oder weniger verschwunden. Schade eigentlich, denn er klingt ziemlich lustig. Wir erklären, was es damit auf sich hat und wie wir die spezielle Mahlzeit heute bezeichnen.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff?
Ein Gabelfrühstück war eine warme Mahlzeit, die zwischen dem eigentlichen Frühstück und dem Mittagessen eingenommen wurde. Es handelte sich dabei um ein reichhaltiges Buffet mit warmen und kalten Speisen, das meist zwischen 10 und 12 Uhr serviert wurde. Besonders beliebt waren dabei herzhafte Gerichte wie Würste, Aufschnitt, Räucherfisch oder kleine warme Speisen. Was früher als Gabelfrühstück bekannt war, kennen wir heute unter dem englischen Begriff "Brunch" – eine Kombination aus "breakfast" (Frühstück) und "lunch" (Mittagessen).
Die sprachliche Herkunft
Das deutsche Wort "Gabelfrühstück" ist eine direkte Übersetzung des französischen "déjeuner à la fourchette". Diese Bezeichnung war im 19. Jahrhundert in Frankreich üblich und beschrieb eine Mahlzeit, die mit der Gabel eingenommen wurde – im Gegensatz zum klassischen Frühstück, das meist aus Brot und Getränken bestand. Die deutsche Sprache übernahm diesen Begriff als sogenannte Lehnübersetzung.
Die Tradition heute
Die Tradition des Gabelfrühstücks lebt im modernen Brunch weiter. Auch heute noch schätzen Menschen diese entspannte Form der Mahlzeit, bei der verschiedenste Speisen in geselliger Runde genossen werden. Der Begriff "Brunch" hat sich seit den 1980er-Jahren im deutschsprachigen Raum durchgesetzt und das alte "Gabelfrühstück" weitgehend ersetzt. Das Konzept ist jedoch dasselbe geblieben: Eine ausgiebige Mahlzeit zwischen Frühstück und Mittagessen. Ich persönlich lasse letzteres dann meistens ausfallen.