"Ein Paravent wäre die perfekte Lösung!", ruft die Mutter begeistert, als sie zum dritten Mal über die Legosteine im Wohnzimmer stolpert. Schließlich soll das kreative Chaos der Kinder nicht das erste sein, was Besuchende sehen. Diese elegante Art der Raumteilung hat eine lange Geschichte – und einen französischen Ursprung, der mehr verrät, als man zunächst vermuten würde.
Was ist ein Paravent?
Ein Paravent ist ein mehrteiliger, faltbarer Wandschirm zur flexiblen Raumteilung. Er besteht meist aus mehreren verbundenen Elementen, die sich wie ein Akkordeon zusammenfalten lassen. Diese praktischen Raumteiler gibt es in verschiedensten Ausführungen und Materialien. Sie dienen sowohl als dekoratives Element als auch als funktionaler Sichtschutz. Die Höhe und Breite variiert je nach Verwendungszweck.
Vom Wind und seinen Schirmen
Der Begriff "Paravent" stammt aus dem Französischen und setzt sich aus "parer" (abhalten) und "vent" (Wind) zusammen. Ursprünglich dienten diese Stellwände tatsächlich als Windschutz in zugigen Schlössern und Herrenhäusern. In den großen, schwer zu beheizenden Räumen wurden sie vor allem im Winter aufgestellt. Sie schützten die Menschen vor kalten Luftzügen durch Türen und Fenster.
Die kulturelle Reise
Die Geschichte des Paravents beginnt eigentlich im alten China, wo er bereits vor über 2000 Jahren verwendet wurde. Über die Seidenstraße gelangte er nach Europa, wo er im 17. Jahrhundert zunächst in Frankreich große Popularität erlangte. Von dort aus eroberte er die europäischen Adelshäuser und später auch das Bürgertum. Heute erlebt der Paravent als vielseitiges Einrichtungselement eine regelrechte Renaissance.