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Wort des Tages "Sisyphusarbeit": Was das wirklich ist und warum sie ein Zeichen von Größe ist

Sisyphusarbeit
© familie.de via Canva.com

Wenn der Nachwuchs sein frisch aufgeräumtes Zimmer binnen Minuten wieder in ein Schlachtfeld verwandelt oder der Wäschekorb trotz täglichen Waschens nie leer wird, kennen viele Eltern dieses Gefühl: Es ist wie verhext – kaum ist eine Aufgabe scheinbar erledigt, beginnt sie von vorne. In solchen Momenten fühlt man sich wie in einer endlosen Schleife gefangen. Genau für diese Art von frustrierender, sich ständig wiederholender Arbeit gibt es einen treffenden Begriff: die Sisyphusarbeit. Die Geschichte dahinter ist faszinierender als man denkt.

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Die Bedeutung heute

Eine Sisyphusarbeit beschreibt eine mühsame Tätigkeit, die trotz größter Anstrengung nie zu einem dauerhaften Ergebnis führt. Der Begriff wird häufig im Zusammenhang mit sich wiederholenden, scheinbar aussichtslosen Aufgaben verwendet. In der modernen Arbeitswelt taucht der Begriff beispielsweise bei endlosen Bürokratieprozessen oder sich ständig ändernden Projektanforderungen auf. Manchmal bezeichnet er auch alltägliche Aufgaben wie das tägliche Aufräumen oder das nie endende Beantworten (oder Löschen) von Mails. Das Besondere an einer Sisyphusarbeit ist ihre Vergeblichkeit trotz großen Einsatzes.

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Der mythologische Ursprung

Die Bezeichnung geht auf die griechische Mythologie zurück, genauer auf König Sisyphos von Korinth. Dieser hatte sich den Zorn der Götter zugezogen, weil er mehrfach deren Geheimnisse verraten und sogar den Tod überlistet hatte. Als Strafe wurde er dazu verdammt, einen schweren Felsbrocken einen steilen Berg hinaufzurollen. Jedes Mal, wenn er den Gipfel fast erreicht hatte, entglitt ihm der Stein und rollte wieder ins Tal hinab. Diese Strafe sollte ewig andauern, ohne Aussicht auf Erlösung oder ein Ende seiner Qual. Die Geschichte wurde zum Sinnbild für vergebliche Mühen.

Die philosophische Dimension

Der französische Philosoph Albert Camus griff den Mythos des Sisyphos im 20. Jahrhundert auf und deutete ihn neu. In seinem Essay "Der Mythos des Sisyphos" sieht er in der endlosen Aufgabe nicht nur eine Qual, sondern auch einen Akt der Rebellion und Würde. Trotz der Aussichtslosigkeit gibt Sisyphos nicht auf und erfüllt seine Aufgabe. Diese Interpretation hat dazu beigetragen, dass der Begriff heute nicht nur negativ gesehen wird. Manchmal steckt in einer Sisyphusarbeit auch eine gewisse Größe – etwa wenn Menschen trotz widrigster Umstände nicht aufgeben und immer weitermachen.

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