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Wort des Tages "Treppenwitz": Was das ist und warum wir ihn alle fürchten

Treppenwitz
© familie.de via Canva.com

Kennt ihr das auch? Ihr seid gerade auf dem Nachhauseweg, steht bereits auf der Treppe und kramt in der Jackentasche nach dem Haustürschlüssel – plötzlich fällt euch die perfekte Antwort ein, zu einem intensiven Gespräch, das ihr vorhin geführt habt. Was uns da heimsucht, ist ein klassischer "Treppenwitz": Eine grandiose Idee, die einem leider viel zu spät einfällt. Doch woher stammt dieser kuriose Begriff eigentlich?

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Was bedeutet "Treppenwitz"?

Der Treppenwitz beschreibt den Moment, in dem jemandem die passende Erwiderung erst dann einfällt, wenn die entsprechende Situation längst vorbei ist. Meist geschieht dies auf dem Nachhauseweg oder eben sprichwörtlich auf der Treppe. Der Begriff wird heute auch übertragen verwendet, um ironische Wendungen oder absurde Zufälle zu beschreiben. In diesem Sinne steht er für eine Art verspätete Geistesblitz-Situation. Die Verzögerung zwischen Ereignis und perfekter Reaktion macht den Treppenwitz zu einem sehr menschlichen Phänomen, das wir alle kennen.

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Ein französischer Ursprung

Die Geschichte des Wortes "Treppenwitz" führt uns ins 19. Jahrhundert zurück. Der Begriff ist eine direkte Übersetzung des französischen "l'esprit de l'escalier", geprägt vom Philosophen Denis Diderot. In seinen Schriften beschrieb er genau dieses Phänomen der verzögerten Schlagfertigkeit. Der französische Ausdruck wurde im deutschen Sprachraum aufgegriffen und wörtlich übersetzt. Das Wort etablierte sich schnell, da es eine alltägliche Erfahrung so treffend beschrieb.

Vom Salon auf die Treppe

Im aristokratischen Frankreich des 18. Jahrhunderts fanden wichtige Gespräche in den Salons statt. Beim Verlassen dieser Gesellschaften über die große Freitreppe kam manchem Gast erst dann der passende Konter in den Sinn. Die räumliche Distanz zum eigentlichen Geschehen wurde somit zum Symbol für die zeitliche Verzögerung der geistreichen Antwort. Heute ist der Treppenwitz fest in unserem Sprachgebrauch verankert und erinnert uns daran, dass selbst die brillantesten Gedanken manchmal ihren eigenen Zeitplan haben.

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