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Wort des Tages "Tunichtgut": Was es bedeutet und wie es heute benutzt wird

Tunichtgut
© familie.de via Canva.com

"Du kleiner Tunichtgut!", schmunzelt die Großmutter, als ihr Enkel mit verschmitztem Grinsen und schokoladenverschmiertem Gesicht vor ihr steht. Die Keksdose auf dem Küchenschrank ist verdächtig leer, und die Stuhlkonstruktion aus Hocker und Büchern verrät den gewagten Weg zur süßen Beute. Was früher eine ernste Rüge war, ist heute meist eine liebevolle Bezeichnung für kleine Schlitzohren. Wir erklären, woher sie kommt.

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Die moderne Bedeutung

Ein Tunichtgut bezeichnet heute meist scherzhaft einen Menschen, der Unfug treibt oder sich nicht an Regeln hält. Der Begriff wird besonders häufig für Kinder verwendet, die harmlose Streiche spielen. Er hat dabei einen deutlich milderen Klang als früher. In der modernen Verwendung schwingt oft sogar Bewunderung für den kreativen Übermut mit. Überwiegend wird er mit einem Augenzwinkern ausgesprochen.

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Vom Ernst zur Verharmlosung

Das Wort ist eine Zusammensetzung aus "tun", "nicht" und "gut" – also jemand, der nichts Gutes tut. Es entstand im 16. Jahrhundert als ernsthafte moralische Verurteilung. Der Begriff wurde damals für Menschen verwendet, die sich nicht in die gesellschaftliche Ordnung einfügten. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war dies eine schwerwiegende Kritik an einer Person.

Der Wandel zur Gegenwart

Im Laufe der Jahrhunderte vollzog sich ein bemerkenswerter Bedeutungswandel. Was einst eine scharfe Verurteilung war, wurde zunehmend abgemildert. Besonders im 20. Jahrhundert entwickelte sich der "Tunichtgut" zu einem fast liebevollen Begriff. Diese Entwicklung spiegelt auch den gesellschaftlichen Wandel wider – von strenger moralischer Bewertung zu mehr Toleranz für individuelles Verhalten.

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