Ein Taufgottesdienst unterscheidet sich in seinem Ablauf nicht sehr von der Sonntagsmesse: Begrüßung durch den Priester, Lesung, Glaubensbekenntnis, Segen. Nur das Element der Taufhandlung kommt noch hinzu. An welcher Stelle in der katholischen Messe das Heilige Wasser ins Spiel kommt und was ihr selbst zur Taufe beitragen müsst.
- 1.Wie läuft eine Taufe in der katholischen Kirche ab?
- 1.1.#1 Begrüßung der Taufgemeinde
- 1.2.#2 Verkündigung des Evangeliums und Taufbefehl
- 1.3.#3 Das Glaubensbekenntnis
- 1.4.#4 Die Predigt
- 1.5.#5 Die Taufhandlung am Taufbrunnen
- 1.6.#6 Salbung und Weihe
- 1.7.#7 Die Taufkerze wird entzündet
- 1.8.#8 Fürbitten
- 1.9.#9 Am Schluss der Taufe: Segensspruch
- 2.Was muss man als Eltern bei der Taufe sagen?
- 2.1.Als Eltern
- 2.2.Als Pate oder Patin
Wie läuft eine Taufe in der katholischen Kirche ab?
Ein katholischer Taufgottesdienst ist eine bedeutsame Feier, in deren Rahmen ein Kind in die katholische Glaubensgemeinschaft aufgenommen wird. Der Ablauf der Messe wird vom Geistlichen festgelegt, die sogenannte Liturgie. Dazu zählen z. B. Bibellesungen, Gebete und Gesänge. Sie leiten die Anwesenden der Gemeinde durch die Messe. Im Zentrum stehen dabei immer die gleichen Elemente:
Die grundlegenden Elemente der Taufe
#1 Begrüßung der Taufgemeinde
Der katholische Taufgottesdienst beginnt mit einer herzlichen Begrüßung durch den Priester oder Geistlichen. Er erinnert daran, dass wir als gläubige Gemeinschaft zusammenkommen, um dieses besondere Sakrament der Taufe zu feiern. Dabei werden auch die Eltern, die Paten und das zu taufende Kind persönlich begrüßt. Ein schönes Ritual.
#2 Verkündigung des Evangeliums und Taufbefehl
Nach der Begrüßung wird das Evangelium (Markus 10, 13-16) verkündet und der Taufbefehl Jesu (Matthäus 28, 18-20) vorgelesen. Es ist ein wichtiger Moment, um die Bedeutung der Taufe im christlichen Glauben zu betonen.
#3 Das Glaubensbekenntnis
Im Anschluss werden die Eltern zu ihrem Glauben befragt: Das apostolische Glaubensbekenntnis wird von den Eltern, Pat*innen und der Gemeinde stellvertretend für das zu taufende Kind gemeinsam gesprochen. Da das Kind dies meist noch nicht kann, übernehmen die Erwachsenen symbolisch diese wichtige Aufgabe.
Die katholische Taufe ist sehr ernst
"Extra ecclesiam nulla salus est" (außerhalb der Kirche gibt es kein Heil, keine Seligkeit, kein ewiges Leben) – dieser Leitsatz wird in heutigen Tauffeiern oft gar nicht mehr erwähnt, ist aber ein wichtiger Unterschied zum Verständnis von Kirche bei den Protestanten, weil er zeigt, wie wichtig Taufe und Kirche den Katholiken sind.
#4 Die Predigt
Nach dem Glaubensbekenntnis hält der Geistliche die Predigt (eine Ansprache), in der über den ausgewählten Taufspruch gesprochen wird. Außerdem ist die Predigt der Ort, an dem auf besondere Weise auf die Familie eingegangen werden kann – die Taufe integriert den Täufling in die familia Dei, die weltumspannende Familie all derer, die christlich getauft sind und zur Kirche gehören.
#5 Die Taufhandlung am Taufbrunnen
Zur eigentlichen Taufhandlung dann steht ihr als Familie auf und geht gemeinsam mit den Paten nach vorne ans Taufbecken. Hierbei sind Wasser und das Wort von großer Bedeutung. Dem Kind, das jetzt von den Eltern oder einem Paten gehalten wird, wird vom Geistlichen vorsichtig ein wenig geweihtes Wasser aus dem Taufbecken über den Kopf geträufelt. Der Priester spricht dabei die Worte:
„[Name des Kindes], ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
#6 Salbung und Weihe
Nach der Taufhandlung folgt bei den Katholiken die Salbung mit Chrisamöl, einem speziellen geweihten Öl, das die Gabe des Heiligen Geistes und die Aufnahme des Täuflings in die Familie der Christen symbolisiert. Dabei spricht der Priester ein sogenanntes „Schutzgebet“, das die Familie von allem Bösen fernhalten soll.
#7 Die Taufkerze wird entzündet
Der Geistliche lädt nun zum Entzünden der Taufkerze ein. Findet der Taufgottesdienst an Ostern statt, wird die Taufkerze an der Osterkerze entzündet, deren Licht ein Zeichen für die Auferstehung Jesu ist.
In einigen Gemeinden wird dem Täufling in alter Tradition zusätzlich ein weißes Kleid überreicht, das symbolisch für die Verbindung zu Jesus und für die reine Seele steht.
#8 Fürbitten
Anschließend werden unter Anrufung der Heiligen die Fürbitten gelesen. Oft beteiligen sich dabei auch die Eltern, Großeltern oder Paten, weil darin ganz persönliche Anliegen vorgetragen werden dürfen. Sie münden in das gemeinsame Gebet des Vaterunsers.
#9 Am Schluss der Taufe: Segensspruch
Zum Abschluss des Taufgottesdienstes spricht der Priester einen feierlichen Segen. Dieser Segen richtet sich nicht nur an den Täufling selbst, sondern an alle Besucher*innen des Gottesdienstes. Alle ziehen dann gemeinsam aus der Kirche aus, der Priester entlässt die Taufgemeinschaft jetzt in die privaten Feierlichkeiten.
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Was muss man als Eltern bei der Taufe sagen?
Als Eltern
Manchmal ist es üblich, dass die Eltern zu Beginn einer katholischen Taufe befragt werden. Der Priester fragt dann: „Welchen Namen haben Sie Ihrem Kind gegeben?“ Und die Eltern antworten mit dem Namen. Es folgt die zweite Frage: „Was erbitten Sie von der Kirche Gottes für Ihr Kind?“ Und die Eltern antworten: „Die Taufe.“ (Oder alternativ: „Den Glauben.“, „Dass es ein Christ wird.“, „Dass es in die Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wird.“ o.ä.). Hier gibt es Spielraum für eigene Vorstellungen.
Als Pate oder Patin
Nicht selten wünschen sich die Eltern des Täuflings, dass auch Paten das Wort ergreifen und damit im wahrsten Sinne des Wortes Verantwortung für die christliche Erziehung bzw. Begleitung ihres Kindes übernehmen. Vielleicht dürfen Patentante oder Patenonkel sogar den Täufling auf dem Arm halten und mit einem lauten „Ja“ das Patenamt vor der Gemeinde bestätigen. Am besten ihr sprecht euch vorher miteinander ab, damit während der Messe keiner mit direkten Fragen überrascht wird.
Gut zu wissen: Die katholische Taufe unterscheidet sich in ihrem Ablauf nicht sehr von der evangelischen Taufe. Gerade die Taufe ist ein ökumenisches Zeichen, das über konfessionelle Unterschiede hinwegreicht. Sie wird nicht wiederholt, selbst dann nicht, wenn man z. B. die Kirchenmitgliedschaft wechselt.
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