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Es geht los!

Erstes Schuljahr: 17 Fragen und Antworten zur 1. Klasse

Erstes Schuljahr: 17 Fragen und Antworten zur 1. Klasse
© Getty Images / E+/ mihailomilovanovic

Der Schulstart ist für Kinder UND Eltern der Start in eine völlig neue Welt, in der sie sich erst zurechtfinden müssen. Vermutlich brennen euch jetzt viele Fragen unter den Nägeln: "Wie lange dürfen Hausaufgaben dauern?", "Was muss mein Kind zum Schulstart können?" und "Sollen wir gute Noten belohnen?" Hier findet ihr die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Schulstart und das erste Schuljahr.

#1 Sollen wir vor dem Schulanfang schon Rechnen und Schreiben üben?

Nein, das müsst ihr wirklich nicht! Auch wenn die beste Freundin vielleicht sogar schon lesen kann: Vorher üben ist nicht Sinn der Sache. Und kein*e Lehrer*in setzt das voraus. Ganz im Gegenteil: Wer schon zu viel Vorwissen mitbringt, läuft Gefahr, sich schnell zu langweilen, denn das Tempo ist im ersten Schuljahr ganz gemächlich.

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Wer vorher schon schreiben übt, muss sich nach dem Schulstart möglicherweise mühevoll umgewöhnen, weil er nicht die korrekte Schriftführung hat. Auf der anderen Seite solltet ihr euer Kind aber auch nicht bremsen, wenn es sich schon für Zahlen und Buchstaben interessiert. Wer mag, darf üben.

#2 Wird mein Kind ohne Vorschule Nachteile in der Schule haben?

Seid unbesorgt! In der ersten Klasse ist genug Zeit fürs Lernen. Eure Kinder kommen auch ohne extra Vorwissen aus dem Vorschulprogramm gut mit. Die Vorschule ist zudem nur ein optionales fakultatives Angebot von einigen Kindergärten.

Wichtiger als erste Zahlen und Buchstaben zu kennen, ist ohnehin das Training des Sozialverhaltens: Teilen, Konflikte lösen, Freundschaften aufbauen. Ein guter Kindergarten thematisiert das tagtäglich im Kindergarten-Alltag – und nicht in Form eines speziellen Programms.

#3 Beginnt jetzt wirklich der Ernst des Lebens?

Wenn ihr und eure Umgebung euch sämtliche Sätze und Befürchtungen bezüglich des "Ernst des Lebens" verkneift, ist das extrem hilfreich. Denn Kinder können solche Aussagen nicht einordnen – und bekommen Angst. Zwar ändert sich jetzt der Tagesablauf, die freie Zeit wird weniger, die Aufgaben anspruchsvoller – aber dafür gibt es jetzt so viel Spannendes zu lernen, neue Herausforderungen und neue Freunde warten.

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Unsere Erfahrung zeigt: Der Spaß bleibt in der Grundschule nicht auf der Strecke! Denn was ihr nicht vergessen solltet: Kindern macht es Spaß groß zu werden. Sie haben das wunderbare Talent, nach vorne zu schauen – und nicht zurück in die Kindergartenzeit. Verderbt eurem Kind die Vorfreude auf den Neustart nicht!

#4 Welchen Füller sollen wir kaufen?

Auch wenn der Platzhalter im Mäppchen den Eindruck vermittelt, eure Kinder bräuchten für den Schulstart schon einen Füller: Dem ist nicht so! In den ersten Wochen und Monaten schreiben die ABC-Schützen mit dem Bleistift, der Füller wird meist erst in der zweiten Klasse eingeführt. Wenn es dann so weit ist, solltet ihr euren Sohn oder eure Tochter auf jeden Fall zum Füllerkauf mitnehmen und ihn oder sie die speziellen Schreiblernfüller, die es für Rechts- und Linkshänder gibt, Probeschreiben lassen.

Wichtig ist, dass euer Kind mit gutem Schwung schreiben kann und die Feder dabei nicht kratzt. Eine Edelstahlfeder ist sinnvoll, denn anfangs schreiben die Kinder mit viel Druck, dem nicht jede Feder Stand hält. Auch wichtig: Eine ergonomische Griffzone mit Ausformungen für die Finger unterstützt die richtige Stifthaltung.

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#5 Worauf müssen wir bei der Stifthaltung achten?

Viele Kinder halten den Stift von allein richtig, einige tun sich allerdings lange Zeit schwer mit der korrekten Stifthaltung. Auch wenn das zu vielen Diskussionen führt: Achtet von Anfang an auf die korrekte Stifthaltung. Die Praxis im Schulalltag zeigt: Die Lehrer*innen können hier nicht bei jedem einzelnen Kind hinterher sein.

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Die korrekte Stifthaltung ist der sogenannte Dreipunktgriff: Der Stift liegt parallel zum Zeigefinger in der Hand, der Daumen liegt leicht auf und unterstützt beim Lenken und der Mittelfinger dient als Auflage. Tipp: Im Schreibwarenhandel gibt es Gummiaufsätze für Blei-, Bunt- und Farbstifte, mit denen die richtige Stifthaltung automatisch richtig gemacht wird.

#6 Was soll mein Kind zum Essen und Trinken mitnehmen?

Für Erstklässler sind das Spielen und die neuen Freunde in der Pause häufig wichtiger als das Essen. Deshalb sollt euer Schulkind nach Möglichkeit mit einem guten Frühstück im Magen das Haus verlassen. Denn nur wer gut gegessen hat, kann auch gut lernen und sich konzentrieren. Fürs Frühstück eignen sich Müsli oder ein lecker belegtes (Vollkorn-)brot. Ist euer Kind ein Frühstücksmuffel, ist der Pausensnack natürlich umso wichtiger.

Der Klassiker, das Pausenbrot, schmeckt besser, wenn es mit Gurke, Tomate oder Möhre aufgepeppt wird. Dazu noch ein paar mundgerecht geschnittene Obststücke, fertig ist die Stärkung für die Pause! Zum Trinken gebt ihr eurem Kind am besten Wasser in einer ausflaufsicheren Trinkflasche mit. Auch Tees und Saftschorlen sind okay, auf Limonaden solltet ihr verzichten.

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#7 Mein Kind ist Linkshänder – was muss ich beachten?

Egal ob links oder rechts – Schreiben lernen funktioniert mit beiden Händen. Wenn ein Kind automatisch mit links malt und schneidet, solltet ihr es nicht motivieren, die andere Hand dafür zu verwenden. Macht das Thema zu Hause nicht groß, nicht dass euer Kind das Gefühl hat, sich von den anderen zu unterscheiden.

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Entspanntes Schreiben funktioniert für Linkshänder, wenn sie das Heft oder Blatt schräg nach rechts geneigt auf den Tisch legen. Dann verkrampft die Hand nicht – und das Geschriebene wird nicht verwischt. Darauf sollten Eltern und die Lehrer*innen von Anfang an achten. Bei Schere, Spitzer, Lineal und Füller gibt es extra Produkte für Linkshänder.

#8 Wie sollen wir es pünktlich zur Schule schaffen?

Grundschuleltern merken schnell: Die Zeit verfliegt jetzt noch mehr. Morgens eilt die Zeit, die Nachmittage vergehen dank Hausaufgaben wie im Flug – und abends muss man noch mehr darauf achten, dass die Kinder rechtzeitig ins Bett kommen. Nichtsdestotrotz: Runter vom Gas!

Statt eurem Sohn oder eurer Tochter permanent zu sagen, dass er oder sie sich beeilen soll, solltet ihr realistischer planen. Auf die Uhr schauen: Zähne putzen, anziehen, Frühstücken – das braucht alles seine Zeit. Setzt euer Kind nicht unter den Druck, unter dem wir Erwachsene permanent stehen: Ständig muss alles schnell gehen und schnell erledigt sein.

Kinder lieben es, Dinge langsam zu machen, sie haben ein völlig anderes Zeitgefühl als wir Erwachsenen.

#9 Darf ich mein Kind zur Schule bringen?

Natürlich ist das erlaubt! Aber nur am Anfang… An den ersten Tagen ist es selbstverständlich, dass die Eltern noch mit zur Schule gehen. Um den Schulweg einzuüben und um dem Kind ein bisschen Halt zu bieten. Dann solltet ihr aber schnell Ausschau nach Kindern halten, die denselben Schulweg haben – und euch möglichst bald zurückziehen.

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Der Schulweg gemeinsam mit den neuen Klassenkamerad*innen macht Spaß, schweißt zusammen – und die zusätzliche Bewegung ist gesund. Wenn ihr euer Kind anfangs noch begleitet, ist für euch grundsätzlich am Tor zum Schulgelände Stopp. Dahinter haben Eltern nur in Ausnahmefällen etwas verloren.

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#10 Wann muss mein Kind ins Bett?

Da hilft nur eins: Rückwärts rechnen! Und ein bisschen experimentieren. Erstklässler brauchen zehn bis elf Stunden Schlaf. Abweichungen sind – wie meist im Leben – völlig normal. Wenn euer Kind um 6:45 Uhr aufstehen muss, sollte es um spätestens 20 Uhr schlafen.

Plant ausreichend Zeit fürs Ausziehen, Zähne putzen, eine Gute-Nacht-Geschichte – und fürs Einschlafen ein. Gerade wenn die Tage anstrengend und aufregend sind, ist es völlig normal, dass Kinder 20 Minuten brauchen, bis sie wirklich tief und fest schlummern.

#11 In welcher Arbeitsumgebung lernt es sich am leichtesten?

Ein ruhiger Platz, an dem euer Kind ungestört lernen kann, ist wichtig für die Hausaufgaben. Die beste Lösung: ein Schreibtisch im Kinderzimmer. Wenn der Platz dafür nicht reicht oder euer Nachwuchs lieber in der Nähe von Mama oder Papa seine Hausaufgaben erledigen möchte, ist natürlich auch der Küchentisch okay.

Wichtig ist aber eine ruhige Lernumgebung, alle anderen Familienmitglieder müssen Rücksicht nehmen und dürfen nicht stören.
Ein höhenverstellbarer Stuhl ist wichtig, damit das Kind die Füße auf dem Boden abstellen kann. Nicht vergessen: Gut lüften, frische Luft ist gut fürs Gehirn. Wie beim Schlafen gilt: Achtet darauf, dass es im Zimmer nicht zu warm ist.

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#12 Wann ist die beste Zeit für die Hausaufgaben?

Generell lautet die Empfehlung: 90 Minuten nach dem Essen funktioniert das Konzentrieren am besten. Aber wann für euren Nachwuchs die beste Hausaufgabenzeit ist, ist unterschiedlich. Das hängt vom individuellen Biorhythmus des Kindes ab – und natürlich vom Betreuungssystem. Kinder, die erst um 14 Uhr aus der Mittagsbetreuung kommen, machen ihre Hausaufgaben vielleicht lieber erst nach einer ausgiebigen Runde Spielen und Toben.

#13 Was tun, wenn die anfängliche Begeisterung abflaut?

"Schule ist doof!" Egal wie groß anfangs die Begeisterung ist, irgendwann wird dieser Satz fallen. Und das ist auch okay. Denn irgendwann setzt die Ernüchterung ein, dass Lernen doch ganz schön anstrengend ist. Und dass es im Kindergarten eigentlich auch ganz lustig war. Jetzt seid ihr als Eltern gefragt: Geht mit eurem Kind ins Gespräch und versucht herauszufinden, was es genau "doof" findet.

In vielen Fällen handelt es sich um Kleinigkeiten, die sich beheben lassen. Nehmt das ernst – und vereinbart auch ohne zu lange zu zögern einen Termin mit der Lehrerin. Oft hilft es schon, wenn der Lehrer weiß, dass das Kind gerade eine kleine Schulkrise durchleidet und ein bisschen mehr Aufmerksamkeit, Lob und Motivation benötigt.

Legen sich die Probleme nicht, solltet ihr mit dem oder der Schulpsycholog*in sprechen. Ihm oder ihr sind die Alltagsprobleme von Grundschüler*innen bestens vertraut. Das Angebot ist kostenlos und anonym.

#14 Dürfen Eltern bei den Hausaufgaben helfen?

Klar, aber Hausaufgaben sind für die Kinder – und nicht für die Eltern. Und auch wenn man als Eltern manchmal das Gefühl hat, dass die 20. Wiederholung nicht wirklich nötig wäre und man dem Kind gerne etwas abnehmen würde: Überlasst eurem Kind seine Hausaufgaben.

Bei Erst- und Zweitklässlern kann es helfen, dass ihr bei den Hausaufgaben in der Nähe bleibt und Fragen beantworten könnt. Umgekehrt gilt aber auch: Verlangt eurem Kind nicht zu viel ab. Wenn die Hausaufgaben mal wirklich zu viel oder zu schwer sind: Vermerkt das im Aufgabenheft für die Lehrerin oder den Lehrer. Ansonsten gilt: Durch Hausaufgaben lernen Kinder Selbständigkeit – und die ist gut fürs Selbstbewusstsein.

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#15 Sollen Eltern die Hausaufgaben verbessern?

Die Versuchung ist groß: Das Kind soll am nächsten Tag fehlerfreie Hausaufgaben in der Schule vorlegen. Da helfen manche Eltern gerne mal ordentlich nach. Der Rat von Pädagog*innen und Psycholog*innen lautet aber: Seid hier nicht zu perfektionistisch!

Gebt eurem Sohn oder eurer Tochter ruhig einen Hinweis, wenn euch ein Fehler auffällt – der muss aber nicht zwingend korrigiert werden. Die Lehrerin muss schließlich ein Gefühl dafür bekommen, wo die Kinder stehen, welche Aufgaben ihnen Probleme bereiten – und was sie schon spielend bewältigen können.

Sprecht den Lehrer beim Elternabend ruhig auf dieses Thema an – vielleicht könnt ihr eurem Kind dann beruhigt vertrauen, dass es die Hausaufgaben auch in der ersten Klasse schon selbständig schafft. Und ist das Heft unordentlich und die Schrift unleserlich, lasst das ruhigen Gewissens die Lehrer*innen mit eurem Kind klären. Das ist wirkungsvoller – und besser für die Stimmung zu Hause.

#16 Wie lange sollten Hausaufgaben in der Grundschule dauern?

Jede Lehrkraft hat hier ihre eigene Meinung, die Richtlinie der Schulministerien lautet: Für Erst- und Zweitklässler sollten es durchschnittlich nicht mehr als 30 Minuten täglich sein, in der dritten und vierten Klasse nicht mehr als 45 Minuten. Voraussetzung ist natürlich, dass das Kind konzentriert arbeitet und nicht träumend aus dem Fenster schaut. Wenn euer Nachwuchs regelmäßig deutlich länger benötigt, solltet ihr euch bei anderen Eltern umhören – und dann gegebenenfalls mit dem oder der Lehrer*in sprechen.

#17 Sollen wir gute Noten belohnen?

Ein Glück: In der ersten Klasse gibt es noch keine Noten – da stellt sich die Frage also erst, wenn es Zeugnisse gibt. Generell gilt: Belohnungen sind eine gute Sache, wenn sie nicht übertrieben ausfallen und zielgerichtet eingesetzt werden. Belohnungen nach einem bestimmten Schema (z. B. für jede 1 gibt es 50 Cent) sind im Grundschulalter völlig unangebracht.

Gegen eine kleine Belohnung zum Schuljahresende, wenn euer Nachwuchs stolz mit dem Zeugnis nach Hause kommt, spricht aber nichts. Aber besser als Geld ist hier ein schöner Ausflug, der neue Band aus der Lieblingsbuchserie oder ein großes Eis in der Eisdiele.

Am wichtigsten: Lasst euer Kind spüren, wie stolz ihr auf seine Leistungen seid – auch wenn diese nicht ganz optimal ausgefallen sind. Macht ihm aber klar, dass es für sich selbst und nicht für die Eltern, die Großeltern oder die Lehrerin lernt.

Schulkind-Quiz: Weißt du so viel, wie dein Grundschulkind?

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