Eine Hochzeit ist immer ein Fest der Freude, schließlich geben sich zwei Menschen, die sich sehr lieben, ein Versprechen. Wie die Hochzeit gefeiert wird, ist dann oft so individuell wie jedes Paar es eben ist. Diese 17 Hochzeitsbräuche, von traditionell bis unkonventionell wecken große Lust auf ein "Ja, ich will".
- 1.#1 Das Kleid bleibt geheim
- 2.#2 Die Braut trägt weiß
- 3.#3 Brautjungfern tragen ähnliche Kleider
- 4.#4 Geldsegen wünschen
- 5.#5 Vorsicht vor Spiegeln am Tag der Hochzeit
- 6.#6 Bis kurz vor der Hochzeit am Outfit nähen lassen
- 7.#7 Das Outfit von der Schneiderin
- 8.#8 Der Schleier wird abgetanzt
- 9.#9 Den Brautstrauß fangen
- 10.#10 Hochzeitsbräuche: Wer zahlt was?
- 11.#11 Vater führt die Braut zum Altar
- 12.#12 Nacht vor der Hochzeit getrennt verbringen
- 13.#13 Die Braut wird über die Schwelle getragen
- 14.Hochzeitsbräuche aus anderen Ländern
- 15.#14 Englischer Hochzeitsbrauch
- 16.#15 Polnischer Hochzeitsbrauch
- 17.#16 US-amerikanischer Hochzeitsbrauch
- 18.#17 Österreichischer Hochzeitsbrauch
#1 Das Kleid bleibt geheim
Dass das Kleid bis zum Hochzeitstag ein Geheimnis bleibt, ist wohl einer der bekanntesten Hochzeitsbräuche. Viele Bräute lassen sich beim Kleider- oder Hosenanzugskauf deswegen von ihren Freund*innen und Familienmitgliedern begleiten. Ist ja auch schön, wenn es rund um das oft extrem durchorganisierte Fest eine kleine Überraschung gibt. Übrigens: Natürlich darf auch der Hochzeitsanzug vom Bräutigam oder das Hochszeitsoutfit der zweiten Braut gern geheim bleiben. Gleiches Recht und gleiche Überraschung für alle, oder?
Zusammen einkaufen
Mein Mann und ich haben das Kleid für die Hochzeit (das auch kein typisches Hochzeitskleid war) zusammen gekauft. Für mich fühlte sich das genau richtig an, wir haben ja auch seinen Anzug zusammen ausgesucht. Wir wollten unser Outfit aufeinander abstimmen und das geht am einfachsten, wenn man sich gegenseitig beim Kauf begleitet. Uns hat das auf jeden Fall kein Unglück gebracht und ich würde das immer wieder so machen.
#2 Die Braut trägt weiß
Viele Bräute und inzwischen auch immer mehr Männer, tragen bei der Hochzeit helle Farben. Es muss aber nicht immer weiß sein, creme oder weiß in jeder möglichen Abstufung sind auch schön anzusehen. Früher hieß es auf Hochzeiten sehr streng: Weiß trägt nur die Braut! Der Grund dafür war, dass die Frau alle überstrahlen sollte. Inzwischen wird das vielerorts etwas lockerer gehandhabt, auch wenn die meisten Hochzeitsgäste weiterhin keine weiße Garderobe wählen.
#3 Brautjungfern tragen ähnliche Kleider
Habt ihr euch schon mal gefragt woher der Hochzeitsbrauch kommt, dass die Brautjungfern Kleider tragen, die dem Hochzeitskleid ähneln? Der Grund liegt in alten Zeiten. Früher glaubten die Menschen, dass die ähnlichen Kleider der Brautjungfern die bösen Geister von der Braut ablenken können. Und auch wenn die Kleider heutzutage oftmals nicht mehr dem Brautkleid ähneln, oft tragen mehrere Brautjungfern doch ähnliche Kleider.
#4 Geldsegen wünschen
Natürlich wünschen euch eure Hochzeitsgäste ein glückliches und langes Leben als Familie. Aber ein bisschen Geld hat dabei oft nicht wirklich geschadet. Wenn ihr ein bisschen abergläubig seid, dann ist der alte Hochzeitsbrauch einen Glückscent in den Brautschuh zu legen, vielleicht genau euer Ding. Angeblich soll das dafür sorgen, dass das Geld in eurer Ehe niemals ausgeht. Probiert es doch aus und wenn das zu unbequem ist, dann macht euch keine Vorwürfe. Ein Cent im Schuh wird nicht eure finanzielle Situation bestimmen. Alternativ dazu, kann auch ein Glückscent in den Saum des Kleides eingenäht werden. Das hat wohl den gleichen Effekt.
#5 Vorsicht vor Spiegeln am Tag der Hochzeit
Wie schon erwähnt, natürlich haben die meisten Hochzeitsbräuche immer auch etwas mit Aberglauben zu tun. Bei dieser alten Tradition gilt: Ihr dürft erst in einen Spiegel schauen, wenn ihr eure Hochzeitskleidung komplett angezogen habt. Schaut ihr vorher hinein, kann das Unglück bedeuten. Aber sehen wir es positiv, am Tag der Hochzeit will man im Spiegel eh das Endergebnis sehen und nicht die kleinen Zwischenschritte. Von daher ist dieses Hochzeitsritual auch recht einfach umzusetzen.
#6 Bis kurz vor der Hochzeit am Outfit nähen lassen
Ok, zugegeben, dieser Brauch ist eher unpraktisch. Denn eine alte Weisheit besagt, ihr sollt am Tag der Hochzeit noch eine Kleinigkeit an der Hochzeitsgarderobe ändern lassen. Wird das Kleid zu früh fertig, bedeutet das Unglück in der Ehe. Da viele Hochzeiten auch am Wochenende gefeiert werden, ist das vielleicht ein eher überflüssiger und nicht gerade stressfreier Brauch. Ihr könnt aber natürlich auch Freund*innen oder Verwandte darum bitten, am Hochzeitstag noch ein kleines Detail, eine Schleife oder einen Knopf an der Garderobe anzunähen.
Einfach machen
Wir haben eine "Überraschungshochzeit" gefeiert. Wir haben unsere Eltern unter falschem Vorwand zum Brunchen eingeladen und sind dann statt dahin zum Standesamt gefahren und haben geheiratet. Es gab also auch bei uns weder ein "richtiges" Hochzeitskleid noch irgendwelche Bräuche oder Spiele. Aber es war genau das, was wir wollten. Unsere spezielle Hochzeitstorte war ein Insiderwitz zwischen meinem Mann und mir und wurde von einer Konditorinnen-Freundin gebacken, die gar nicht wusste, dass es unsere Hochzeitstorte war.
#7 Das Outfit von der Schneiderin
Ganz im Ernst, die meisten Brautpaare werden ihre Kleidung heute im Brautmodengeschäft, beim Herrenausstatter oder auch online kaufen. Das war früher natürlich anders, da haben insbesondere Frauen eben ihre Kleidung auch selbst genäht. Nur für die Hochzeit galt: Das muss eine Schneiderin übernehmen. Denn der Glaube besagte: „So viele Stiche, so viele Tränen“. Und Tränen will in der eigenen Ehe ja niemand weinen müssen.
Und apropos Tränen: Es galt auch die Regel: In dem Zimmer, in dem das Hochzeitskleid genäht wird, darf niemand pfeifen. Geräusche dieser Art würden dem Ehepaar sonst Unglück bringen.
#8 Der Schleier wird abgetanzt
Der Schleier galt lange als Symbol der Jungfräulichkeit und muss eigentlich abgenommen werden, bevor sich das Paar zur Hochzeitsnacht zurückzieht. Heute hat der Schleier diese Bedeutung natürlich nicht mehr, trotzdem tragen viele ihn sehr gern. Ein Hochzeitsbrauch, den ihr damit in Verbindung bringen könnt, ist das Abtanzen des Schleiers. Heute werdet ihr dafür einen Ersatzschleier tragen, der meist aus Tüll ist. Zum Abtanzen versammeln sich am Ende der Feier alle ledigen Frauen und versuchen der Braut, die mit dem Bräutigam tanzt, ein möglichst großes Stück von ihrem Schleier zu entreißen.
Wichtiger Tipp: Da das Ganze ein eigentlich recht rabiater Brauch ist (immerhin sollen die Frauen ja irgendwie auch an den Haaren ziehen!) ist unsere Empfehlung, denn Tüllschleier im Vorfeld schon einzuschneiden. Dann muss nicht mehr so fest daran gezogen werden.
#9 Den Brautstrauß fangen
Die weniger gewaltvolle und eigentlich ganz schöne Alternative zum Schleier abtanzen ist es, den Brautstrauß in die Menge lediger Frauen zu werfen. Wer den Strauß fängt, so der Aberglaube, wird als nächstes heiraten. Auf vielen Feiern ist dieser Moment für die anwesenden Single Ladys immer etwas unangenehm, von daher fragt doch vielleicht im Vorfeld nach, welche gern den Strauß fangen wollen würde.
#10 Hochzeitsbräuche: Wer zahlt was?
Traditionell war es früher so, dass die Eltern des Bräutigams für die Kosten der Hochzeit aufkamen. Das ist aber lange kein Thema mehr, nicht nur, weil viele Brautpaare ihre Hochzeit gern nach ganz eigenen Vorstellungen umsetzen und dafür in die eigene Tasche greifen wollen, sondern auch weil es viele gleichgeschlechtliche Paare gibt, bei denen es eben zwei Bräutigame oder zwei Bräute gibt. Natürlich freuen sich alle Paare, wenn ihnen bei der Hochzeit finanziell unter die Arme gegriffen wird, aber heutzutage erwartet niemand mehr, dass die (Schwieger)eltern die Feierlichkeiten bezahlen.
#11 Vater führt die Braut zum Altar
Tatsächlich ist das einer der Hochzeitsbräuche, die in vielen Familien auch heute noch Bestand haben. Der Brautvater führt die Braut zum Altar und übergibt sie dort den Bräutigam, auf gleichgeschlechtlichen Hochzeiten kann das durchaus ein bisschen freier organisiert werden. Schaut, ob diese Übergabe für euch passt und entscheidet das auch als Paar gemeinsam.
Schwierig, so als Feministin
Tatsächlich finde ich diesen Brauch ein bisschen schwierig, auch wenn da in den einzelnen Familien ganz sicher ganz viel Liebe dabei ist. Für mich hat diese Übergabe der Tochter an den Bräutigam irgendwie so einen Moment von "Besitzübergabe". Das ist ganz sicher nicht so gemeint, aber ich kann mich von diesem Gefühl einfach auch nicht freimachen.
#12 Nacht vor der Hochzeit getrennt verbringen
In vielen Familien begehen die zukünftigen Eheleute die Nacht vor der Hochzeit getrennt. Manche feiern an diesem Abend (und in der Nacht) noch den Junggesellen / Jungesellinnenabschied, andere wollen einfach nur einen letzten ruhigen Abend verbringen und sich ihr kommendes Eheleben noch mal in den schönsten Farben ausmalen. Dafür kann auch eine Nacht in einem besonders schönen Hotel in der Heimat eine gute Idee sein. Bei Booking.com oder tui.de findet ihr sicher schöne Unterkünfte für diese besondere letzte Nacht.
#13 Die Braut wird über die Schwelle getragen
Wenn ihr euch das Ja-Wort gegeben habt, dann steht irgendwann der Moment bevor, dass ihr in eure eigenen vier Wände zurückkehrt. Und das dann das erste Mal als Ehepaar. Auch Paare die nicht viel von Hochzeitsbräuchen halten, halten an dieser Tradition, bei der der Mann die Frau über die Schwelle trägt, fest. Ihr dürft das aber auch ganz anders und moderner gestalten. Warum nicht mal umgekehrt? Traditionen sind ja auch, was ihr daraus macht.
Hochzeitsbräuche aus anderen Ländern
Inzwischen gibt es viele Hochzeitsbräuche aus anderen Ländern, die auch bei uns zu Traditionen werden. Und das ist auch gut so, denn jeder Gesellschaft steht es sehr gut zu Gesicht, sich für andere Kulturen zu öffnen. Gerade wenn ihr oder eure Vorfahren auch Wurzeln in anderen Ländern habt, ist es toll, diese auf eurer Hochzeit zu ehren.
#14 Englischer Hochzeitsbrauch
Dieser Hochzeitsbrauch aus England ist inzwischen auch bei uns sehr beliebt. Die Braut benötigt vier Dinge, die das Hochzeit-Outfit komplettieren:
- etwas Altes als Symbol für die Beständigkeit (z.B. Familienerbstücke beim Schmuck oder ein Detail des Brautkleides der Mutter)
- etwas Neues als Symbol für die Zukunft als Ehefrau (z.B. ein Schmuckstück oder eine Uhr)
- etwas Geliehenes als Symbol für die Freundschaft (z.B. eine Kette einer Freundin oder ein Geldstück)
- etwas Blaues als Symbol für die Treue (z.B. ein Strumpfband oder blaue Blumen im Brautstrauß)
#15 Polnischer Hochzeitsbrauch
Schleiertanz
Ein besonders schöner Hochzeitsbrauch aus meinem polnischen Heimatland ist der sogenannte Schleiertanz. Sobald es Mitternacht schlägt, wird die Braut zur Ehefrau und der Schleier wird feierlich abgemacht. Dabei wird im "Reise nach Jerusalem"-Prinzip zu Musik getanzt, die irgendwann spontan ausgeht. Wer in dem Moment mit Braut und Bräutigam tanzt, gewinnt das Spiel (und in der Regel eine Flasche Wodka). Der Clou an der Sache ist, dass jedes Mal, wenn der Tanzpartner wechselt, Geld in den Schleier geworfen werden muss, um den Tanz zu "kaufen". Traditionell sollte dies dazu dienen, dass das Brautpaar genug Geld für ein zukünftiges gemeinsames Leben sammelt. Solltet ihr auf eine polnische Hochzeit eingeladen sein, solltet ihr vorab also für reichlich Kleingeld sorgen :D.
#16 US-amerikanischer Hochzeitsbrauch
Bevor die Braut heiratet, laden Freund*innen sie zu einer "Bridal Shower" ein. Diese Party, die in Deutschland oft unter dem Namen Junggesellinnenabschied firmiert, ist unterschiedlich ausgestaltet, es geht im Kern darum noch einmal vor der Hochzeit miteinander Zeit zu verbringen. Oft werden auch verschiedene Geschenke überreicht, die der Braut das Eheleben erleichtern sollen. Das kann dann von Haushaltsgeräten bis Sextoys je nach Geschmack der Freund*innen wirklich alles beinhalten.
#17 Österreichischer Hochzeitsbrauch
Am Abend vor der Hochzeit wird der Braut vor dem Haus der Eltern von den weiblichen Verwandten und den Brautjungfern das Brautlied gesungen. Das soll als Abschied vom Leben bei den Eltern verstanden werden. Da viele Frauen allerdings gar nicht mehr zuhause wohnen bis sie heiraten, ist dieser Brauch auch eher symbolischen Charakters.
Jede Familie, wie sie mag
Ich finde Hochzeitsbräuche irgendwie nich so geil. Zu unserer Hochzeit haben wir zum Glück nicht viele machen "müssen", außer dieses gemeinsam eine Decke mit einem Herz ausschneiden. Das war okay, meine Freunde wussten, dass ich so Kram wie Baumstammsägen echt hasse. Ich finde es wichtig, dass man zur Hochzeit das macht, was einem selber gefällt, sonst muss man das den Gästen zu Liebe machen und fühlt sich dabei total doof. Daher mein Ratschlag an alle Freunde und Freundinnen des Paares, die etwas Lustiges organisieren möchten: Überlegt, ob das wirklich den beiden gefällt oder ihr das nur macht, weil ihr denkt, das müsse man machen. Es ist nicht schön sich als Paar auf der eigenen Hochzeit unwohl zu fühlen oder vorgeführt zu werden. Aber wenn euer Paar viel Humor hat und Traditionelles mag, dann kommen solche Bräuche wie Baumstamm zersägen sicher gut an.
Mit diesen coolen Gadgets wird das Hochzeitsfest noch unvergesslicher:
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