In der 4. Schwangerschaftswoche ist es endlich soweit – du bist richtig schwanger! Dein Baby ist in der 4. SSW zwar noch winzig klein und du kannst es nicht spüren, aber es ist da. Gewissheit darüber bringt dir ein positiver Schwangerschaftstest. Was jetzt in SSW 4 außerdem noch wichtig zu wissen ist und Antworten auf Fragen, die sich viele im frühen Stadium der Schwangerschaft stellen.
MEILENSTEINE DER 4. SSW | |
Dein Baby | Ist jetzt so groß wie ein Mohnkorn. |
Dein Bauch | Sieht noch aus wie immer. |
Vorfreude | Auf dem Ultraschall ist noch nichts zu sehen, aber das ist ganz normal. |
Mama-Tipp der Woche | Ein negativer Test muss nicht zwingend negativ bedeuten – probier es in ein oder zwei Tagen nochmal. |
Partner*innen-Tipp der Woche | Beim Test dabei sein oder überraschen lassen? Sag deiner Partnerin, wie du es dir wünschst. |
Deine 4. SSW | ... geht von 3+0 bis 3+6 (3 Wochen + 0 bis 6 Tage). Du bist jetzt Ende des 1. Monats und im ersten Trimester. |
Erfolgreiche Empfängnis? Check!
In den letzten Tagen ist in deinem Körper schon einiges passiert, von dem du vermutlich nicht viel mitbekommen hast. Die befruchtete Eizelle, sprich dein Baby, ist in der 4. SSW in deiner Gebärmutter angekommen und macht es sich dort diese Woche gemütlich. Das nennt man "erfolgreiche Empfängnis". Gratulation! Bei dieser sogenannten Einnistung in die aufgebaute Gebärmutterschleimhaut kann es auch zu einer leichten Einnistungsblutung kommen. Das ist aber kein Grund zur Sorge, sondern völlig normal.
Dein Baby in der 4. SSW: Die Zellen spezialisieren sich
Auch wenn äußerlich davon nichts zu sehen ist, die große Entwicklung von der einfachen befruchteten Eizelle zu deinem fertigen Baby hat begonnen. Jeden Tag arbeitet dein Kind ab jetzt daran, zu euch auf die Welt zu kommen.
Nun beginnt die Entwicklung der Plazenta, der Fruchtwasserhöhle und des Dottersacks, welcher später die ersten Blutzellen des Kindes produzieren wird. Die Zellen des Embryos waren bis jetzt noch pluripotent. Das heißt, dass sich aus jeder Zelle des Ungeborenen jedes Organ entwickeln konnte. Während der 4. SSW beginnen die Zellen nun, sich zu spezialisieren, damit dein Baby am Ende alles hat, was es zum Leben braucht.
In der 4. SSW bildet sich die Keimscheibe, die sich aus drei Keimblättern zusammensetzt, aus welchen später die Organe entstehen. Das innere Keimblatt wird im Laufe der Schwangerschaft zu Lunge, Leber, Darm und Bauchspeicheldrüse. Das mittlere Keimblatt bildet die Grundlage für Skelett, Muskeln, Nieren, Blutgefäße und Herz. Aus dem äußeren Keimblatt wachsen Haut, Haare, Pupillen, Zahnschmelz und das Nervensystem.
Dein Baby misst jetzt um die 0,5 mm, hat also ungefähr die Größe eines Mohnkorns. Ist die Einnistung abgeschlossen, das heißt, Embryo, Fruchtwasserhöhle, Dottersack und Plazenta sind völlig von der Gebärmutterschleimhaut bedeckt, fängt dein kleines Wunder an zu wachsen – und das in rasantem Tempo.
Dein Körper in der 4. SSW: Erste Schwangerschaftsanzeichen
Jetzt geht es los: Schon in der 4. SSW kannst du erste, frühe Schwangerschaftsanzeichen bemerken. Müdigkeit und Schlappheit sind beispielsweise weit verbreitet. Kein Wunder! Schließlich leistet dein Körper gerade Schwerstarbeit. Schuld ist übrigens vor allem das Gelbkörperhormon Progesteron, das das Baby beschützt und die Schwangerschaft aufrechterhält, aber gleichzeitig alle Prozesse in Mamas Körper etwas verlangsamt. Deswegen kann es auch sein, dass du es jetzt mit dem leidigen Thema Verstopfung zu tun bekommst. Oder dir wird öfter übel.
Viele Schwangere berichten auch von einem Ziehen im Unterleib, das sich leicht mit Menstruationsbeschwerden verwechseln lässt. Die Brüste können spannen oder sogar schon größer werden. Manche Frauen spüren in der 4. SSW aber auch noch gar keine Anzeichen dafür, dass ein kleines Wunder in ihnen heranwächst. Aber keine Sorge, auch du wirst die Existenz deines Babys bald deutlich spüren.
Müdigkeit, Schlappheit, Verstopfung, spannende und wachsende Brüste, eventuell vielleicht sogar schon Übelkeit
Rund um das Thema Schwangerschaft kursieren natürlich auch jede Menge Mythen. Hebamme Jana Friedrich von Hebammenblog klärt auf:
Deine Checkliste für die 4. SSW
- Vereinbare einen Termin bei der Frauenärztin, um deine Schwangerschaft bestätigen zu lassen. Manche Praxen vergeben zwar erst Termine ab der 8. SSW, weil dann im Ultraschall sicher etwas zu erkennen ist. Aber bei den vollen Terminkalendern der Arztpraxen, kann eine frühe Terminabsprache nicht schaden.
- Überlegt euch als Eltern gemeinsam, wann ihr wem die frohe Botschaft überbringen wollt. Nicht, dass einer losprescht und der andere hätte gerne doch lieber bis zur 12. SSW gewartet.
- Versuche auf eine gesunde Ernährung zu achten. Besonders im ersten Trimester kann es wegen der Schwangerschaftsübelkeit schwierig sein, sich wirklich gesund und ausgewogen zu ernähren. Deshalb ist es gut, in der 4. SSW schon mit der gesunden Ernährung anzufangen.
- Nimm spätestens ab jetzt Schwangerschaftsvitamine mit Folsäure ein. Deine Apotheke oder Frauenärztin berät dich, auf was du jetzt achten musst.
- Ungeplant schwanger? Suche das Gespräch mit deinem Partner*in, Freunden, deiner Frauenärztin oder einer neutralen Beratungsstelle wie profamilia, wenn du Hilfe brauchst, deine Gedanken zu deiner neuen Situation zu ordnen.
- Ungewollt schwanger? Wenn du über eine Abtreibung nachdenkst, wende dich an eine anonyme Beratungsstelle, z. B. profamilia und informiere dich über deine Möglichkeiten. Du musst da nicht alleine durch.
Die häufigsten Fragen in der 4. SSW
Während deiner Schwangerschaft hast du mit Sicherheit viele Fragen und mit jeder Schwangerschaftswoche tauchen neue Dinge auf, die du wissen willst. Hier sind Fragen, die sich viele werdenden Mamas in ihrer vierten Schwangerschaftswoche stellen:
FAQ
Kann ich schwanger sein, obwohl der Schwangerschaftstest negativ ist?
Ich habe Alkohol getrunken oder geraucht. Habe ich dem Baby geschadet?
Kann ich in der 4. SSW schon einen Bauch haben?
Ich habe Ausfluss. Ist das normal in der 4. SSW?
Kann man in der 4. SSW schon etwas im Ultraschall sehen?
Kann man in der 4. SSW schon Anzeichen haben?
Ziehen im Unterleib: Einnistung oder Anzeichen der Periode?
Kann ich schon sagen, dass ich schwanger bin?
Muss ich mir jetzt schon eine Hebamme suchen?
4. SSW: Besonderheit künstliche Befruchtung, was gilt es zu beachten?
Was soll, kann, muss ich jetzt schon kaufen?
Was ist in den ersten Schwangerschaftswochen gefährlich?
Wenn du keine Drogen nimmst, Alkohol trinkst oder rauchst – hast du schon einmal alles Gefährliche für das in dir aufkeimende Leben eliminiert. Dennoch sind die ersten zwölf Schwangerschaftswochen leider auch die, mit dem höchsten Fehlgeburtsrisiko. Aber das hat weniger mit deinem Lebenswandel zu tun, als mit dem generellen Lauf der Natur.
Im ersten Trimester beendet der Körper häufig die Schwangerschaft, wenn er bemerkt, dass es in der Entwicklung zu Fehlbildungen kam. Dies ist ein natürlicher Schutzmechanismus der Natur, aber deshalb für werdende Mamas, die sich auf ihr Kind freuen, nicht weniger schmerzhaft. Auch zu viel Stress oder schwere Infektionen können in den ersten Schwangerschaftswochen gefährlich sein.
Hast du den Wunsch, schwanger zu werden bzw. den Verdacht, schwanger zu sein, gib besonders auf dich acht. Das heißt:
- Nicht überanstrengen (Sport ist aber ok)
- Nicht zu sehr stressen
- Gesund essen
- Ausreichend trinken
- Viel schlafen
- Auf Alkohol und Zigaretten verzichten (auf Drogen sowieso)
- Möglichst entspannt bleiben (trotz der Gefühlsachterbahn)
Wichtig zu wissen: Wir recherchieren sorgfältig und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen aber natürlich keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen und Ärzte, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.
Quellen: Gynäkologische Fachliteratur; Bundesverband der Frauenärzte; Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe; Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen; Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; Gemeinsamer Bundesausschuss; pro familia; Netzwerk "Gesund ins Leben" von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE); S3 Leitlinie: Die vaginale Geburt am Termin