Als Schwangere oder Frau mit Kinderwunsch lässt man sich oft leichter von Gerüchten verunsichern. Virologin Sandra Ciesek bekräftigt nochmal, warum sich Frauen keine Sorgen machen sollten.
Der Mythos: "Die Corona-Impfung würde Frauen unfruchtbar machen"
In bestimmten Kreisen halten sich immer noch hartnäckig Vorurteile bzw. Meinungen, welche Nebenwirkungen der Corona-Impfstoff hätte. Dabei wurde auch die Information verbreitet, es gäbe begründete Annahmen, dass der Impfstoff Frauen so beeinträchtigen könne, dass sie danach unfruchtbar werden.
Das Gerücht entstand mit der Annahme, bestimmte Eiweiße im Impfstoff könnten sich gegen die Plazenta richten und diese angreifen. Gibt es dafür bisher medizinische Beweise?
Virologin Ciesek bekräftigt: Es gibt keine Hinweise dafür
Im NDR-Podcast Coronavirus-Update bestätigt die Virologin und Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie in Frankfurt, dass es keinerlei Beweise für dieses Gerücht gibt. Sie würde aktuell von vielen besorgten Frauen Mails zu diesem Thema bekommen, dabei gebe es keine Beweise dafür. Diese Fehlinformationen mache vielen Frauen Angst und sorgt für einen großen Zweifel an den Impfungen und ihrer Wirksamkeit.
"Es macht biologisch keinen Sinn und es gibt medizinisch keine Hinweise, dass dieses Gerücht wirklich stimmt und dass die Fruchtbarkeit beeinträchtigt wird durch die Impfung und die Antikörper, die gegen das Spike-Protein gebildet werden."
Sandra Ciesek, NDR
Schwangere und Stillende können sich impfen lassen
Es gibt keine begründeten Zweifel, dass Schwangere und Stillende sich nicht impfen lassen sollten. Reproduktionsmediziner*innen und Gynäkolog*innen äußersten sich bereits vor einigen Wochen dazu, dass die Impfung für diese Gruppe sogar nützlich sei. Denn eine Infektion mit dem Coronavirus sei gefährlicher für Frauen mit Kinderwunsch oder Schwangere als sich impfen zu lassen. Vor allem jenen Frauen, die zur Risikogruppe gehören, wird die Corona-Impfung empfohlen.
Bei klinischen Studien zur Impfung werden schwangere Frauen, stillende Mütter oder auch kleine Kinder lediglich zunächst aus Vorsicht ausgeschlossen. Das heißt nicht, dass sie besonders gefährdet wären. Das bestätigt auch Sandra Ciesek. Wer schwanger ist oder aktuell einen Kinderwunsch hat, der sollte seine Bedenken mit seinem behandelnden Arzt oder der Ärztin besprechen und sich dann nach deren Empfehlung richten. Es gibt jedoch keinen Grund zur Panik oder für größere Ängste.
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