Ein Ziehen oder Schmerzen im Unterleib kann ja viele Ursachen haben. Wenn wir uns aber gerade ein Baby wünschen, fragen wir uns schnell, ob wir die Einnistung spüren können. Das klappt nicht immer, aber der Einnistungsschmerz ist durchaus mehr als ein Urban Myth! Woran wir ihn erkennen können, wie er sich von der Periode unterscheiden lässt und wann er auftritt.
Wie macht sich eine beginnende Schwangerschaft eigentlich bemerkbar? Mit Kinderwunsch beobachten wir unsere Körper besonders aufmerksam und fragen uns, ob das Ziehen in der Gebärmutter vielleicht der Einnistungsschmerz (auch Nidationsschmerz) sein kann. Das ist gar nicht so abwegig. Aber was tut denn da genau weh und warum spüren wir das nicht alle?
Was ist Einnistungsschmerz?
Die Einnistung, also der Moment, in dem sich die befruchtete Eizelle ihren Platz in der Gebärmutterwand sucht, kann ganz schmerzlos ablaufen. Viele von uns bekommen diesen Augenblick daher auch gar nicht mit. Es kann aber durchaus sein, dass du die Einnistung spüren kannst. Viele Frauen stellen Symptome fest, die sich mit denen der Regelschmerzen vergleichen lassen. Für andere fühlt es sich eher so an, als würde sich eine Blasenentzündung anbahnen.
Wo spürt man den Einnistungsschmerz?
Frauen, die ihre Einnistung spüren, fühlen meist ein Ziehen im Unterleib oder auch leichte Krämpfe, die ein wenig an Blähungen erinnern. Es können auch Schmerzen im unteren Rückens dazukommen. Das klingt für viele Frauen nur allzu bekannt – und das nicht unbedingt zu Beginn einer Schwangerschaft, sondern in Verbindung mit der Periode. Dabei kann eine kleine Blutung auch ein Schwangerschaftsanzeichen sein: Die Einnistungsblutung ist sehr schwach, von kurzer Dauer und tritt nicht bei allen von uns auf. Die Nidationsblutung kann entstehen, wenn die befruchtete Eizelle an der Gebärmutterschleimhaut andockt und ein paar kleine Blutgefäße verletzt.
Ab wann kann ich bei Einnistungsschmerzen testen?
Viele von uns können den Zeitpunkt kaum abwarten, an dem wir einen Schwangerschaftstest machen können – besonders dann, wenn die Symptome so stark sind! Wenn wir den Einnistungsschmerz spüren, sind in etwa 5 Tage seit der Befruchtung vergangen.
Ab dem Zeitpunkt der Einnistung beginnt unser Körper auch mit der Produktion vom Schwangerschaftshormon HcG, das sich täglich verdoppelt und ab einem gewissen Pegel mit einem Schwangerschaftstest nachgewiesen werden kann. Schnelltests schlagen oft schon zwei Tage nach der Einnistung an. Aber bei fast der Hälfte der Mamas kommt das Positiv erst am Tag der fälligen Periode, denn der HcG-Spiegel kann in den ersten Tagen von Frau zu Frau stark variieren.
Manchmal kann es vorkommen, dass es sich um eine biochemische Schwangerschaft handelt: Wir also eine Einnistung spüren oder früh positiv testen, die Schwangerschaft aber mit der nächsten Periode wieder endet.
Einnistungsschmerz oder Regelschmerz?
Es kann passieren, dass wir ein Ziehen und leichte Schmerzen als Symptome des Einnistungsschmerz deuten, ein paar Tage später aber unsere Periode einsetzt. Tatsächlich sind Einnistungsschmerz und Regelschmerz oder PMS (Prämenstruelles Syndrom) einander so ähnlich, dass wir oft erst hinterher schlauer sind. Oder uns erst nach dem positiven Schwangerschaftstest auffällt, dass sich diesen Monat etwas anders angefühlt hat.
Unterscheiden lässt sich der Einnistungsschmerz manchmal vom Periodenschmerz nur in seinem Zeitpunkt. Denn er tritt meist einige Tage früher auf, als wir noch gar mit unserer Periode rechnen würden.
Aber ganz Egal, ob du dir sicher bist, schwanger zu sein oder eine Schwangerschaft ausschließt, weil du die Einnistung nicht gespürt hast: Es ist wichtig, einen Schwangerschaftstest am Fälligkeitstag deiner Periode zu machen, wenn du ungeschützten Verkehr hattest. Denn viele Dinge können unseren Zyklus beeinflussen, ihn verkürzen oder verlängern.
Wann tritt der Einnistungsschmerz auf?
Sollte es sich bei den Symptomen tatsächlich um den Einnistungsschmerz und nicht um gewöhnliche Regelschmerzen handeln, tritt er etwa fünf bis acht Tage nach der Befruchtung auf. Bei einem 28-Tage-Zyklus also etwa zwischen dem 19. bis 21. Tag. So lange braucht die befruchtete Eizelle, um in die Gebärmutter zu wandern und dort sicher anzudocken.
Da die Länge des Zyklus jedoch von Frau zu Frau und manchmal auch von Monat zu Monat stark variiert, verschiebt sich hier auch der Tag des Eisprungs und so auch der Zeitpunkt, an dem ein möglicher Einnistungsschmerz auftritt.
Einnistungsschmerz und Mittelschmerz
Übrigens: Wenn deine Schmerzen etwa um die Zyklushälfte herum auftreten, also um den 14. Tag, ist es normalerweise zu früh für Einnistungssschmerzen. Vielmehr kann es gut sein, dass du deinen Eisprung spürst. Viele Frauen, besonders, wenn sie schon ein Kind bekommen haben, haben dann mäßige bis stärkere Schmerzen, die auch als Mittelschmerz bezeichnet werden. So unangenehm sie sind, haben sie zumindest einen kleinen Vorteil: Wenn du versuchst schwanger zu werden und glaubst, du kannst die Einnistung spüren, geben die Mittelschmerzen eine ganz gute zeitliche Orientierung.
Noch besser kannst du deine fruchtbaren Tage und Symptome aber mit unserem Eisprungrechner, einem Zyklustracker oder einer guten Schwangerschafts-App im Auge behalten.
Wichtig: Solltest du ungewöhnliche Schmerzen oder Blutungen feststellen, die über einen längeren Zeitpunkt andauern oder die dir unerklärlich sind, wende dich immer an deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen.
Quellen: Cyclotest, Frauenärzte München,
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