Wenn bestimmte Lebensmittel nicht vertragen werden, kann neben einer Allergie auch eine Histaminintoleranz dahinterstecken. Das solltet ihr darüber wissen, wenn ihr euch ein Kind wünscht.
Eine Histaminunverträglichkeit trifft besonders häufig Frauen mittleren Alters. Ein bis zwei Prozent der Bevölkerung leiden darunter. Doch was bedeutet es, wenn man die Diagnose Histaminose erhält? Und welche Auswirkungen kann dies auf den Kinderwunsch haben?
Was ist eine Histaminunverträglichkeit?
Histamin hat eine feste Rolle in unserem Stoffwechsel und ist beispielsweise dafür zuständig, die Produktion von Magensaft anzuregen, den Blutdruck zu regulieren und die Darmtätigkeit zu stimulieren. Stress sorgt für eine erhöhte Histaminausschüttung. Auch bei unserem Schlaf- und Wachrhythmus hat Histamin ein Wörtchen mitzureden.
Es handelt sich bei einer Histaminintoleranz nicht um eine Allergie, bei der man überempfindlich auf bestimmte Stoffe oder Lebensmittel reagiert, sondern um den Mangel an körpereigenen Enzymen, um Histamin abzubauen.
Unser Körper produziert selbst Histamin, nimmt es aber auch aus Lebensmitteln auf. Der Abbau des Histamins findet im Darm statt – und hier zeigt sich eine Histaminunverträglichkeit oft zuerst. Wenn der Körper nicht in der Lage ist, das mit dem Essen aufgenommene Histamin abzubauen, dann machen sich unangenehme Symptome bemerkbar, die an eine Allergie erinnern.
Symptome der Histaminunverträglichkeit
- Müdigkeit nach dem Essen
- Bauchschmerzen und Magenkrämpfe
- starke Blähungen
- Übelkeit
- Völlegefühl und Sodbrennen
- erhöhte Stuhlfrequenz
- Brechreiz und Erbrechen
- Durchfall
- Kopfschmerz und Migräne
- rinnende oder verstopfte Nase
- plötzlich auftretender Hautausschlag im Gesicht (Flush)
- Blutdruckabfall mit Schwindel, Schweißausbrüchen und Schwächegefühl
Zusammenhang mit Kinderwunsch und Schwangerschaft
Eine Histaminunverträglichkeit kann die Empfängnis erschweren und das Risiko einer frühen Fehlgeburt erhöhen. Damit der Kinderwunsch nicht in Gefahr gerät, ist es wichtig, dass man weiß, dass man die Intoleranz hat – also sollte man entsprechende Symptome nicht ignorieren oder auf die leichte Schulter nehmen. So manches Mal ist ein unerwünschter Kinderwunsch sogar auf eine Histaminunverträglichkeit zurückzuführen.
Ernährt euch bei einer bestehenden Intoleranz histaminarm, während ihr versucht, schwanger zu werden, und in den ersten 12 Schwangerschaftswochen. Im weiteren Verlauf der Schwangerschaft ist es meist so, dass die Intoleranz sogar vorübergehend nachlässt – bis das Baby da ist. Das liegt daran, dass die mütterliche Plazenta inm Laufe der Schwangerschaft einen deutlich höheren Diamoxidase-Spiegel (DAO) hat; das heißt, es sind deutlich mehr Enzyme vorhanden, die Histamin abbauen können. Das ist ein Schutzmechanismus des Körpers, da Histamine Gebärmutterkontraktionen und somit eine Fehlgeburt auslösen können. Mit Babybauch brauchst du also eine Weile etwas weniger aufzupassen. Nach der Geburt kommt die Histaminintoleranz jedoch leider in der Regel zurück.
Wie lebt man mit einer Histaminunverträglichkeit?
Histaminhaltige Lebensmittel zu meiden ist der erste Tipp, die Einnahme von Daosin der zweite. Daosin hilft, Histamin schneller abzubauen.
Folgende Lebensmittel können unangenehme Reaktionen hervorrufen – wie du als Betroffene vielleicht schon gemerkt hast:
- Gemüse: Aubergine, Avocado, Champignons, Steinpilze, Sauerkraut, Spinat, Tomaten und essigsaures Gemüse
- Obst: Ananas, Erdbeeren, Kiwi und Zitrusfrüchte
- Alkohol: Rotwein, Süßweine und Champagner
- Fleischwaren: Innereien, gepökeltes Fleisch, Würste, Salami, Prosciutto
- Außerdem: Weinessig, Sojasauce, Maggi, Kakao, Schokolade, gereifter Käse
Wie so oft macht die Dosis das Gift – kleine Mengen werden manchmal noch toleriert. Aber am wohlsten fühlst du dich vermutlich, wenn du diese Lebensmittel konsequent meidest.