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Hormonstatus bestimmen: besser beim Frauenarzt oder durch Speicheltest zu Hause?

Hormonstatus bestimmen
© Getty Images/stefanamer

Für Frauen ist es aus vielen Gründen sinnvoll, den Hormonstatus bestimmen zu lassen. Vor allem bei Zyklusproblemen, in den Wechseljahren oder bei unerfülltem Kinderwunsch ist das ein Thema. Wie ihr über euren Frauenarzt den Hormonstatus bestimmen lasst und welche alternative Methode es noch gibt: Wir haben den Hormontest für zu Hause ausprobiert.

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Hormonstatus bestimmen lassen: Wann und warum das sinnvoll ist

Hormone regeln als Botenstoffe viele Stoffwechselvorgänge und beeinflussen Wachstum, Entwicklung, Stoffwechsel und Sexualität. Wenn sie aus dem Gleichgewicht geraten, hat das einen Einfluss auf vielerlei körperliche Prozesse und kann zu ganz unterschiedlichen negativen psychischen und physischen Symptomen führen, wie z.B.:

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Viele dieser Symptome können durch Hormonmangel oder -überschuss ausgelöst werden. Solche Hormonstörungen kann ein Gynäkologe oder Endokrinologe diagnostizieren, indem er sich die Hormonwerte im Blut der Frau ansieht.

Bei folgenden drei häufigen Gründen wird der Frauenarzt meist einen Hormontest anordnen und den Hormonstatus bestimmen:

Es sind also nicht immer nur der unerfüllte Kinderwunsch oder die Wechseljahre, die Ursache für einen Hormontest sind. Es kann auch eine Beschwerde sein, die ihr überhaupt nicht in einen Zusammenhang mit den Hormonen bringen würdet. Berichtet dem behandelnden Arzt am besten genau über die Symptome und fragt, ob da auch ein Hormontest sinnvoll wäre.

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Hormonstatus bestimmen beim Frauenarzt

Ein Frauenarzt bzw. die Frauenärztin kann im Prinzip jederzeit einen Hormontest veranlassen. Meistens schlagen sie ihn jedoch nur dann vor, wenn es auch Gründe dafür gibt bzw. die Frau über gewisse Symptome berichtet, bei denen man sich die hormonellen Werte angucken sollte. Ein Hormonmangel kann sich auf viele Bereiche negativ auswirken, sowohl physisch als auch psychisch.

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Der klassische Hormontest beim Frauenarzt ist ein Bluttest. Dabei wird euer Arzt euch eine gewisse Menge Blut abnehmen, die dann im Labor genau untersucht wird. In einem zweiten Auswertungstermin besprecht ihr die Hormonwerte und der Arzt bzw. die Ärztin stellt eine Diagnose bzw. schlägt euch erste Behandlungsschritte vor.

Die Kosten des Hormontests beim Frauenarzt

Die Kosten für den Test beim Arzt werden von den Krankenkassen meist dann übernommen, wenn der Arzt eine Verdachtsdiagnose hat oder den Test aufgrund der Symptome als notwendig ansieht. Solltet ihr sehr unregelmäßige Zyklen haben und an starker PMS oder Periodenkrämpfen leiden, wäre das z.B. auch ein Grund für einen Hormontest, den die Krankenkasse bezahlt.

Ähnlich wäre es, wenn ihr im Alter zwischen 40 und 50 erste Wechseljahres-Symptome bemerkt und wissen möchtet, ob ihr in der Prämenopause oder Perimenopause seid. Um euch zu behandeln, würde die Ärztin ggf. auch den Hormonstatus bestimmen wollen. Die Kosten einer großen Hormonanalyse können sich auf 100 bis 200 € belaufen. Fragt dazu vorher am besten genau nach, unter welchen Umständen diese übernommen werden und wann ihr sie selber zahlen müsstet.

Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung werden die Kosten meistens einzeln aufgeschlüsselt und man erhält am Schluss eine Rechnung. Ihr könnt das aber vorher auch genau absprechen, damit ihr wisst, was da finanziell auf euch zukommt. Da eine Kinderwunschbehandlung meist über einen längeren Zeitraum von mehreren Monaten reicht, werden ggf. mehrere Blutabnahmen gemacht, die Aufschluss über die hormonelle Lage geben.

Hormontest bei jungen Frauen

Bei jüngeren Frauen ohne aktuellen Kinderwunsch kann ein Hormontest einen Hormonmangel bzw. eine Hormonstörung aufzeigen. Eure Frauenärztin kann z.B. bei starken Zyklus- und Periodenbeschwerden, wenn die Periode gar nicht oder erst sehr spät im Teenageralter auftritt oder bei Verdacht auf PCOS oder Endometriose, einen Hormontest für sinnvoll halten.

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Folgende Hormone werden dabei meistens analysiert:

  • Östradiol (Estradiol, Es)
  • Progesteron
  • DHEA-S
  • LH
  • FSH
  • SHBG
  • Testosteron
  • IGF-1

Hormontest zur Bestimmung der Fruchtbarkeit oder bei unerfülltem Kinderwunsch

Wenn Frauen einen Kinderwunsch haben und ein halbes Jahr nicht schwanger werden, ist ein Hormontest ebenfalls häufig ein erster Schritt. Die Hormonwerte geben Aufschluss darüber, ob alles so funktioniert, wie es soll. Natürlich sollte sich gleichzeitig der Mann auch untersuchen lassen, denn gesunde und ausreichend Spermien gehören ebenfalls zu einer erfolgreichen Schwangerschaft dazu (Stichwort Spermiogramm).

  • Der FSH-Wert (follikelstimulierendes Hormon) zeigt an, ob die Eizellen in den Eierstöcken optimal heranreifen.
  • Der LH-Wert (Luteinisierendes Hormon) steuert die Funktion der Eierstöcke und kann Aufschluss über den Eisprung geben. Auch Östrogen und Östrasiol werden in den Eierstöcken gebildet. Zu niedrige Werte stehen dem Kinderwunsch im Weg.
  • Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt, bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle vor. Stimmt dieser Wert nicht, kommt selbst bei einer erfolgreichen Befruchtung nicht so leicht eine Schwangerschaft zustande.
  • DHEA ist ein bedeutender Vorläufer der weiblichen und männlichen Geschlechtshormone und wird im fortschreitenden Alter immer weniger gebildet.
  • SHBG ist ein Protein, das Sexualhormone durch das Blut transportiert.
  • IGF 1 steht für insulinähnliche Wachstumsfaktor 1 und gibt Aufschluss über diverse Stoffwechselprozesse.
  • Testosteron ist zwar als männliches Sexualhormon bekannt, kommt aber auch bei Frauen vor. Dieser Wert sollte bei Kinderwunsch nicht zu hoch sein.

Wenn ihr wissen möchtet, wie lange ihr noch fruchtbar seid, macht ein Fruchtbarkeitstest Sinn. Dabei wird euer Blut auf das Anti-Müller-Hormon untersucht und ihr erfahrt, wie viele Eizellreserven ihr noch habt. Diesen Test, den ihr selber zahlen müsst, führen meist nur auf Fruchtbarkeit oder Kinderwunsch spezialisierte Praxen durch.

Hormontest in den Wechseljahren oder nach der Menopause

Wenn ihr über 40 seid und eure Periode plötzlich sehr unregelmäßig ist oder andere neue Symptome auftreten, kann es sein, dass ihr schon in den Wechseljahren seid. Dann sind vor allem die Hormone Östron (E1), Östradiol (E2) und FSH interessant. Wie oben erwähnt, kann der Hormonstatus in Kombination mit einer genauen Anamnese und Untersuchung eurem Frauenarzt am besten zeigen, wie es um euren Hormonspiegel bestellt ist.

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Darauf basiert eine frühzeitige Behandlung eurer Wechseljahresbeschwerden. Scheut euch nicht, jedes neue Symptom, das euch auffällt und stört, mit euren Ärztinnen und Ärzten zu besprechen. Keine Frau muss unter menopausalen Beschwerden leiden, denn es gibt viele Wege der Behandlung. Gemeinsam könnt ihr schauen, ob pflanzliche Mittel ein Anfang sind oder eine Hormonersatztherapie sinnvoll wäre. Hier gibt es nie den einen Weg, denn bei jeder Frau verläuft diese Lebensphase anders. Wichtig ist, dass ihr darüber sprecht und euch aufklären lasst, was euch helfen kann. Dann könnt ihr vielen Folgeerkrankungen im Alter auch rechtzeitig vorbeugen.

Die Alternative: Hormonstatus bestimmen im Selbsttest

Neben dem üblichen Bluttest gibt es mittlerweile auch eine Alternative, die man sogar zu Hause durchführen kann: Ein Speicheltest kann ebenfalls eure (freien) Hormone nachweisen. Das Female Health Unternehmen Femna Health hat sich auf Heimtests für Frauen spezialisiert und bietet u.a. verschiedenste Hormontests für Frauen an, die ihr zu euch nach Hause bestellen könnt. Im Anschluss erhaltet ihr auf Wunsch eine Beratung mit einer naturheilkundlichen Hormonexpertin, die euren Hormontest mit euch auswertet und euch anhand eurer Symptome oder Fragen einige Tipps für die weitere Behandlung gibt.

Hormontests mit Speichel: Wie funktioniert das?

Je nach dem Grund eures Tests sucht ihr euch euer passendes Testpaket heraus und lasst es zu euch nach Hause schicken. Um herauszufinden, welcher Test der Richtige für euch ist, füllt ihr anfangs einen kurzen Fragebogen aus. Das Sortiment reicht von Schilddrüsentests, über Darmtest bis hin zu verschiedenen Hormontests. Im Hormonspeichel-Testkit sind Probenröhrchen und ein Behälter enthalten, mit dem ihr ganz einfach und nicht-invasiv eure Speichelproben auffangt und verschließt.

Diese werden im beiliegenden Umschlag kostenfrei an ein akkreditiertes deutsches Labor versendet und von Fachärzten und -ärztinnen untersucht. Nach ein paar Tagen bekommt ihr eure Hormonwerte per Post, die ihr mit eurer Femna Beraterin oder auch mit eurer Frauenärztin besprechen könnt.

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Was sind die Kosten für Speicheltests?

Die Speicheltests bei FEMNA Health kosten ab 70 €. Wer eine Beratung mit einer Hormonexpertin dazu bucht, zahlt nochmal rund 70 € mehr und für alle Folgeberatungen gibt es einen Rabatt. Alternativ bietet FEMNA auch eine Mitgliedschaft an, die einen Test, eine Beratung, einen individuellen Therapieplan und personalisierte Mikronährstoffe enthält. Die Kosten für die Hormontests für zu Hause und die Beratungen werden leider nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Es gibt jedoch einige private Kassen, die das tun. Fragt am besten bei eurer Kasse vorher genau nach.

Tipp: Wenn ihr einen Verdacht auf Endometriose habt oder eure Frauenärztin schon die Diagnose gestellt hat, könnt ihr als Versicherte kostenlos am Endometriose-Programm von FEMNA teilnehmen. Für Versicherte von der mkk (ehemals BKK VBU) bietet FEMNA Programme für Endometriose, PCOS, PMS und Dys'mennorrhoe (starke Regelschmerzen) kostenfrei an.

Wenn ihr einen Verdacht auf Endometriose oder PCOS habt oder eure Frauenärztin schon die Diagnose gestellt hat, könnt ihr als TKK-Versicherte oder als Patientin bei Meine Krankenkasse kostenlos am Endometriose- oder PCOS-Programm von Femna teilnehmen.

Ist ein Speicheltest genauso sicher wie ein Bluttest?

Im Speichel werden die freien Hormone ermittelt, nicht die gebundenen. Der Speichel ist sozusagen wie "gefiltertes Blut", denn die Hormone gelangen aus dem Blut in den Speichel. Ein Progesteron- oder Cortisol-Wert und andere Sexualhormone können im Speichel hervorragend nachgewiesen werden. Allerdings muss er an einem bestimmten Zyklustag durchgeführt und binnen einer bestimmten Zeit zum Labor geschickt werden. Bei einem Bluttest ist der Tag der Entnahme nicht ausschlaggebend. Er kann jederzeit durchgeführt werden und kann Auskunft über sehr viele Hormone geben. 

Bei Schilddrüsenwerten oder Prolaktin empfehlen Ärzte den Hormontest im Blut, bei den Sexualhormonen wie Cortisol, DHEA, Progesteron, Testosteron, Östriol und Östradiol kann man auch gut einen Speicheltest durchführen lassen.

Vorteile und Nachteile von Speicheltest gegenüber Hormontest beim Frauenarzt

Der Vorteil eines Heimtests liegt auf der Hand: Er ist vor allem für Frauen geeignet, die sich nicht gern Blut abnehmen lassen oder aktuell keinen verfügbaren Termin bei einer Gynäkologin bekommen. Ihr könnt ihn bequem zu Hause selbst durchführen und erhaltet die Ergebnisse per Post. Doch ohne eine Auswertung und Interpretation der Werte nützt euch so ein Test nicht viel, daher sollte er immer in eine fachliche Beratung eingebettet sein.

So ein Speicheltest kann eine gute Ergänzung bei unerfülltem Kinderwunsch oder Zyklusstörungen sein. Vor allem, wenn man mit den Antworten der Frauenärzte nicht zufrieden ist bzw. nach Alternativen sucht, die z.B. auf Naturheilkunde basieren. Er ersetzt definitiv nicht die gynäkologische Untersuchung, sondern kann diese ergänzen.

Der größte Nachteil ist sicherlich der Finanzielle: Eure Frauenärztin kann bei einer medizinischen Diagnose oder konkreten Symptomen einen Bluttest anordnen, den ihr dann nicht bezahlen müsst. Bei Anbietern wie FEMNA Health, Heimtests von Careshop360 oder Verisana, ist dies nicht der Fall, diese müssen alle selbst gezahlt werden. Allerdings ist FEMNA der einzige Anbieter, der auch eine ausführliche Beratung der Testergebnisse durch Hormonexpertinnen anbietet, die ihr allerdings auch selber zahlen müsst. Eine Übernahme der Kosten von privaten Krankenversicherungen und Zusatzversicherungen ist je nach Tarif möglich.

"Zu uns kommen häufig die Frauen, die aus dem ganzen "Pillenuniversum" heraus möchten. Wir bieten mit den Hormontests und Beratungen unter anderem einen naturheilkundlichen Ansatz und sind somit eine tolle Ergänzung für die gynäkologische Behandlung"
Maxie Matthiessen, Gründerin FEMNA Health
Katja Nauck

Meine Erfahrung mit dem Speicheltest von FEMNA 

"Ich habe den Speicheltest von FEMNA einmal ausprobiert und bin wirklich positiv überrascht: Es halt alles sehr gut geklappt, die Speichelprobe lässt sich sehr einfach zu Hause durchführen und versenden. Es ist nur wichtig, sie am passenden Zyklustag morgens zu entnehmen. Das wird alles im Testkit erklärt. Die Probe war rasch im Labor und nach einer Woche hatte ich meine Testergebnisse im Briefkasten. 

Das Beratungsgespräch mit der Naturheilkundlerin war sehr aufschlussreich. Natürlich kann die Expertin keine Diagnose erstellen und ersetzt auch nicht das Gespräch oder die Untersuchung einer Frauenärztin. Sie interpretiert die Hormonwerte, die der Test festgestellt hat, in Zusammenhang mit den Symptomen oder Fragen, die man hat. Dann ergibt es ein gewisses Bild und man kann darüber z.B. mit der Frauenärztin sprechen. Diese Tests sind eine gute Möglichkeit sich eine alternative zweite Meinung einzuholen oder ohne Termindruck und ohne Blutabnahme an Hormonwerte zu kommen. Ich kann mir gut vorstellen, ihn bei bestimmten Problemen zu wiederholen oder einen der anderen Test zu machen, um z.B. meine Darmgesundheit einmal zu analysieren.

Die einzige Kritik, die ich habe, ist der Preis der Tests. Gründerin Maxie Mathiessen hat mir erläutert, dass diese Art von Test aufgrund des Verfahrens und der Logistik eben solche Kosten verursacht und man das nur schwer billiger anbieten kann. Die Beratung einer Naturheilpraktikerin oder pflanzliche Präparate muss man seit jeher immer selber bezahlen, weil die gesetzlichen Kassen dies eher nicht unterstützen.

FEMNA bietet jedoch inzwischen für einige Beschwerden (Endometriose, PCOS, PMS/PMDS und Dysmenorrhoe) Programme an, welche von manchen Krankenkassen übernommen werden. Dass das Unternehmen Frauengesundheit in den Fokus rückt und damit den Gender Health Gap sichtbar macht, ist ein wichtiges Zeichen."

Katja Nauck

Quellen: Frauenärzte im Netz, Femna, Verisana

Gesundheits-Check: Bin ich schon in den Wechseljahren?

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