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Höhere Geburtenrate

Blastozystentransfer: Die Vorteile der IVF-Methode

Blastozystentransfer
© Getty Images/iLexx

Wenn Frauen mit Kinderwunsch sich für künstliche Befruchtung entschieden haben, gibt es unterschiedliche Zeitpunkte, zu denen die erfolgreich befruchtete Eizelle wieder eingesetzt werden kann. Blastozystentransfer oder Embryonentransfer – was sind die Unterschiede?

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Was bedeutet Blastozystentransfer?

Eine künstliche Befruchtung kann per Blastozystentransfer oder Embryonentransfer geschehen. Der Unterschied besteht in der Anzahl der Tage, die seit der erfolgreichen Befruchtung verstrichen sind. Beim Blastozystentransfer verbleiben die Embryonen noch zwei bis drei Tage länger im Brutschrank, bevor sie der Patientin eingesetzt werden. Dadurch soll die Geburtenrate höher sein.

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Oft sind es die Kliniken, die die Methode vorgeben, aber möglicherweise kann man da auch ein Wörtchen mitreden. Es kommt darauf an, wie offen eure Kinderwunschklinik kommuniziert und wie gut ihr in die Behandlung eingebunden seid.

Blastozystentransfer: Weiterentwicklung des Embryonentransfers

Bei der In-Vitro-Befruchtung werden die Eierstöcke der Frau zunächst für die Kinderwunschbehandlung medikamentös stimuliert, mehr Eizellen zu produzieren. Dies geschieht durch eine Gabe von Hormonen, die man sich selbst per Spritze verabreicht. Wenn diese Hormonbehandlung gut verläuft und genug Eizellen entstanden sind, werden diese durch eine Punktion entnommen und im Labor mit dem Sperma des Mannes zusammengebracht – daher der Name In-Vitro-Fertilisation (kurz: IVF). Gelingt die Befruchtung, geht‘s weiter in den Brutschrank; meist werden gleich mehrere Eizellen befruchtet, um die Erfolgschancen zu erhöhen.

Dort wird genau beobachtet, wie sich die Embryonen entwickeln. Sieht alles gut aus, werden ein Embryo oder gleich zwei oder drei in der Gebärmutter der Frau platziert, damit diese sich in der Gebärmutter einnisten können und eine Schwangerschaft entstehen kann. Beim Embryonentransfer geschieht das nach zwei oder drei Entwicklungstagen.

Inzwischen gibt es jedoch auch die Möglichkeit, die Embryos noch länger außerhalb der Gebärmutter reifen zu lassen: Damit ist der sogenannte Blastozystentransfer gemeint. Dabei wartet man bis zum fünften Tag, bevor man der Frau die Embryos einsetzt.

Welche Vorteile hat der Blastozystentransfer?

Der Name Blastozyste bezeichnet ein bestimmtes Entwicklungsstadium des Embryos. Die fünf Tage entsprechen der Zeit, die es dauert, bis eine Eizelle nach einer konventionellen Befruchtung im Körper ihren Weg in die Gebärmutter zurückgelegt hat. So bildet der Blastozystentransfer den natürlich Prozess etwas genauer nach. Denn Mediziner gehen davon aus, dass um den fünften Tag die Gebärmutterschleimhaut besonders gut auf die Einnistung vorbereitet ist.

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Wenn die im Reagenzglas gezeugten Embryonen wenige Tage länger im Labor bleiben, bietet das die Möglichkeit, ihre Entwicklung genauer zu untersuchen und die vielversprechendsten Kandidaten auszuwählen. So soll der Blastozystentransfer eine höhere Erfolgsquote versprechen. Die vielversprechendste Blastozyste wird ausgewählt und zum günstigsten Zykluszeitpunkt eingesetzt. Dadurch entstehen bei dieser IVF-Methode weniger Mehrlingsschwangerschaften und die Erfolgsquote wird generell höher angesetzt. In einer großen Studie aus den USA ist belegt, dass eine Blastozyste eine deutlich höhere Chance auf eine spätere Schwangerschaft hat. Sie soll sogar um die 49 % höher sein.

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Wann erfolgt nach diesem Transfer die Einnistung?

In der Regel nistet sich der Embryo am ca. 6. bis 8. Tag in der Gebärmutterschleimhaut ein. Also meist innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach dem Transfer. Die ersten zwei Tage nach dem Transfer sind also entscheidend und von größter Wichtigkeit. In dieser Zeit solltet ihr euch schonen und entspannen.

Zu welchem Zeitpunkt nach dem Transfer kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden?

Die Klinik wird euch frühestens am 9. bis 10. Tag nach dem Transfer in das Kinderwunschzentrum bestellen. Dort kann ein Bluttest Auskunft darüber geben, ob eine Schwangerschaft vorliegt und die Einnistung erfolgt ist. Ihr solltet euch in diesen Tagen jedoch weder allzu verrückt machen noch vorher zu Hause selbst einen Schwangerschaftstest machen. Das Ergebnis wäre nicht zuverlässig und ihr setzt euch damit nur selbst unter Druck. Wartet also am besten euren Termin in eurer Klinik ab, dann hab ihr die genaueste Gewissheit, ob es geklappt hat.

Das Warten, ob ein Transfer erfolgreich war, kann emotional so herausfordernd sein, vor allem wenn man mehrere Versuche hat. Im Video-Interview mit Katrin von der Kinderwunschplattform Fertilly bekommt ihr wertvolle Tipps:

Kinderwunschtherapie als Achterbahnfahrt: Was euch jetzt auf eurem Weg guttut Abonniere uns
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Mehr eineiige Zwillinge und Jungs durch Blastozystentransfer

Eine südkoreanische Studie aus dem Jahr 2017 belegt, dass im Vergleich zwischen Blastozystentransfer und Embryonentransfer die neuere Methode häufiger eineiige Zwillinge hervorbringt. Der Grund: Auch nach dem 5. Tag der Reifung, also nach der Einsetzung in die Gebärmutter, kann sich ein Embryo noch mehrere Tage lang teilen und so zu zwei Embryos werden. Wenn sich die Zelle also nach einem Blastozystentransfer nochmal teilt, ist die Wahrscheinlichkeit für eineiige Zwillinge höher.

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Die Forscher stellten außerdem fest, dass nach Blastozystentransfer häufiger Jungen geboren werden – die Wahrscheinlichkeit steigt demnach um zehn Prozent. Warum der Blastozystentransfer Jungs und eineiige Zwillinge begünstigt, konnten die Wissenschaftler allerdings noch nicht genau sagen.

Zahlt die Krankenkasse die Kosten für den Blastozystentransfer?

Medizinisch gesehen spricht bei einer IVF sehr viel für den Blastozystentransfer. Doch ihr solltet wissen, dass die deutschen gesetzlichen Krankenkasse eine Embryonenkultur über den dritten Tag hinaus nicht abdecken. Ihr müsst in diesem Falle also leider vorher wissen, dass ihr dies selbst finanzieren müsst. Im Behandlungsplan eures Arztes werdet ihr im Vorgespräch genau über die anfallenden Kosten informiert. Dann gibt es im Nachhinein kein böses Erwachen.

Die Krankenkassen übernehmen lediglich die Kosten für eine IVF- oder ICSI-Behandlung mit Embryonentransfer. Auch der Kryozyklus, bei dem die überzähligen Eizellen eingefroren und für einen späteren Versuch aufbewahrt werden können, ist leider nicht abgedeckt.

Quellen: Fertilia, Thieme

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