Neben der monatlichen Periodenblutung haben einige Frauen auch Zwischenblutungen unterschiedlicher Färbung. Je nachdem, wann sie auftreten, können sie ganz verschiedene Ursachen haben. Hier bekommt ihr einen ersten Anhaltspunkt, worauf eine hellrote Zwischenblutung deuten könnte bzw. worüber ihr mit eurer Frauenärztin sprechen solltet.
Was ist eine Zwischenblutung?
Eine Zwischenblutung kann an verschiedenen Tagen im Monatszyklus auftreten, eben "zwischen" den üblichen Periodenblutungen im normalen Zyklus. Man nennt sie auch Schmierblutung, weil sie meist eine andere Konsistenz und Farbe als die eigentliche Periodenblutung hat. Meistens ist sie bräunlicher und etwas schleimig. Aber es gibt auch Zwischenblutungen, die rosa bis hellrot sind.
Der größte Unterschied zwischen eurer Periode und dieser Zwischenblutung ist der Zeitpunkt und die Menge: Der Blutverlust ist deutlich geringer. Die Zwischenblutung kann mit Unterleibsschmerzen einhergehen, muss sie aber nicht. Sie kann auf ein hormonelles Ungleichgewicht deuten, aber auch harmlose Gründe haben, die wir jetzt klären.
Wenn ihr Blutungen außer der Reihe habt, die ganz unvermittelt auftauchen, dann sprecht das am besten immer bei eurer Gynäkologin oder dem Gynäkologen an. Nur wenn er eure genauen Symptome kennt und deren Häufigkeit und Begleiterscheinungen, kann er eine genaue Diagnose bzw. Vermutung anstellen. Eine Untersuchung kann einen ersten Verdacht dann bestätigen.
Ursachen für Zwischenblutungen von hellrot bis bräunlich
Um hinter die Ursache einer Zwischenblutung zu kommen, ist es ratsam, den eigenen Zyklus genau zu beobachten und alle Symptome zu notieren. Wann und wie lange tritt die Blutung auf, wie stark ist sie und wie sieht sie aus? Wie fühlt ihr euch dabei, habt ihr eventuell Schmerzen?
All das notiert ihr euch am besten z. B. in einer Zyklus-App oder schreibt es für euch auf. Denn je mehr Angaben ihr euren behandelnden Ärztinnen bzw. Ärzten dazu macht, umso genauer können diese sich wiederum ein Bild davon machen und eure Angaben in die Untersuchung und Anamnese einfließen lassen. Wir stellen euch hier einige mögliche Ursachen vor, doch es ist in jedem Fall eine genaue fachärztliche Untersuchung notwendig, um diese bei euch festzustellen.
Zwischenblutung hellrot: Was sie bedeuten kann
- Ovulationsblutung um den Eisprung herum: Vor dem Eisprung steigt der Östrogenspiegel stark an und sinkt danach wieder ab. Dabei kann es durchaus zu einer leichten Zwischenblutung kommen, die eher leicht hellrot ausfällt. Nach ein bis zwei Tagen sollte diese vorbei sein. Manche Frauen spüren nach dem Eisprung auch einen sogenannten Mittelschmerz. Dieser Schmerz und Blutung können also Anzeichen dafür sein, dass der Eisprung vorüber ist. Wenn das sehr regelmäßig auftritt und keine sonstigen Beschwerden macht, ist das kein Krankheitsanzeichen. Aber ihr solltet all diese Beobachtungen eurem Arzt mitteilen.
- Prämenstruelle Schmierblutungen: Nicht selten kommt es vor der eigentlichen richtigen Periodenblutung zu ersten Vorblutungen, die eher hellrot schmierig sind. Ebenso kann es auch nach der Menstruation am letzten Tag zu einer hellroten dünnen Blutung kommen. Wenn sie nur einen Tag andauern, ist das völlig okay, doch wenn sie länger auftauchen und dich beunruhigen, solltest du mit deiner Ärztin sprechen, damit andere Ursachen ausgeschlossen werden können.
- Zwischenblutung hellrot durch Progesteronmangel: Eine weitere Ursache für eine hellrote Zwischenblutung kann ein Mangel an Progesteron bzw. die Gelbkörperschwäche sein. Wenn der Zyklus sehr unregelmäßig ist und häufig Zwischenblutungen in der zweiten Hälfte auftreten, sollte man das abklären lassen. Vor allem bei einem Kinderwunsch kann das zu Problemen führen: Die Eizelle kann sich bei Progesteronmangel schwerer einnisten. Eine Frauenärztin kann dies mit verschiedenen Bluttests abklären und eine geeignete Medikation verschreiben.
- Abbruchblutung in Pillenpause: Frauen, die mit der Pille verhüten, haben nicht selten eine hellrote Zwischenblutung in der Pillenpause. Die nennt man dann auch Abbruchblutung, weil sie keine richtige Periodenblutung ist. Die Pille stoppt durch ihre hormonelle Zusammensetzung den Eisprung und sorgt dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut nicht so stark aufgebaut wird. In der Einnahmepause kann es zur leichten Blutung kommen, weil die in der Pille enthaltenen Hormone wegfallen.
- Durchbruchblutung außerhalb der Pillenpause: Wenn ihr mit der Pille verhütet, kann auch in seltenen Fällen außerhalb der Pillenpause eine Blutung auftreten. Dann müsst ihr unbedingt mit eurer Ärztin sprechen, weil die Hormonzusammensetzung eurer Pille dann nicht zu euch passt. Kommen Bauchschmerzen, Fieber oder andere Symptome dazu, geht bitte schnell zum Frauenarzt!
Nützliches Hintergrundwissen: Im Video erfahrt ihr genau, wie die Pille eigentlich wirkt:
Rosa Zwischenblutung statt Periode: Einnistungsblutung bei Schwangerschaft
Wenn eine Zwischenblutung hellrot ist, kann das auch auf eine Schwangerschaft hindeuten. Es gibt Frauen, die eine sogenannte Einnistungsblutung bekommen, wenn sich die befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnistet. Typische Merkmale sind: Sie ist deutlich kürzer, eher hellrot und geht meist mit weniger Schmerzen einher. Wenn ihr kurz vor dem letzten Eisprung Sex hattet, dann macht am besten direkt einen Schwangerschaftstest.
Manche Frauen bekommen auch eine braune Schmierblutung statt ihrer Periode. Es kann auch eine bräunliche Einnistungsblutung geben. Diese von der Periode oder einer normalen Zwischenblutung ohne Schwangerschaft zu unterscheiden ist gar nicht leicht. Macht am besten immer einen Test ab der fälligen Periode und wendet euch zusätzlich bei Zweifeln oder weiteren Beschwerden an eure Ärztin.
Hellrote Kontaktblutungen
Eine weitere Art von Blutungen außerhalb der Periodenblutung nennt man Kontaktblutung. Diese können bei innerer Verletzung auftreten wie z.b. durch Geschlechtsverkehr, nach einer ärztlichen Untersuchung oder einem Eingriff wie dem Einsetzen einer Spirale.
Wenn das Blut sehr klar und hellrot ist, dann ist das meist frisches Blut von einer inneren Verletzung. Das ist größtenteils harmlos, solange es nur selten und kurz vorkommt. Wenn ihr das aber häufiger nach dem Sex oder auch zwischendurch beobachtet, lasst es bitte ärztlich untersuchen. Auch hier gilt: Sobald andere Symptome dazu kommen, die ihr nicht einordnen könnt, dann sucht direkt eure Ärzte und Ärztinnen auf.
Zwischenblutungen in der Schwangerschaft
Auch innerhalb einer Schwangerschaft kann es anfangs zu Blutungen kommen. In welcher Woche diese vorkommen können, welche Ursachen das hat und wann es gefährlich wird, erfahrt ihr in unserem Ratgeber zu Blutungen in der Frühschwangerschaft.
Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärzte und Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.