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Periode auslösen mit Hausmitteln? Warum das eher ein Mythos ist

Periode auslösen
© IMAGO / Panthermedia

Unsere Periode kommt selten zum passenden Zeitpunkt. Häufig sogar sehr unpassend. Von daher ist es verständlich, dass sich viele Frauen fragen, ob sie die Periode auslösen können. Im Web findet man viele Hinweise, dass das mit Hausmitteln funktionieren kann. Warum das eher ein Mythos ist und welche einzigen Mittel es gibt, die sich direkt auf den Zyklus auswirken.

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Die schlechte Nachricht: Es gibt kein Mittel, dass generell immer die Periode auslösen kann

Unser weiblicher Zyklus unterliegt einem fein abgestimmten hormonellen Gleichgewicht. Die weiblichen Geschlechtshormone bestimmen nicht nur wann unsere Periode kommt und der Eisprung einsetzt, sie wirken sich auf unser gesamtes Wohlbefinden aus, psychisch und physisch. Es ist ein Mythos, dass der weibliche Zyklus immer eine bestimmte Länge hat bzw. haben muss und die Periode eine Durchschnittsdauer. Denn bei jeder Frau ist das sehr unterschiedlich, variiert im Laufe ihres Lebens und ist hormonellen Schwankungen unterworfen. 

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Daher müssen wir dir an dieser Stelle gleich sagen: Es gibt nicht DAS Mittel, das du nehmen kannst und deine Periode auslösen wird. Es gibt viele Webseiten, die von bestimmten Pflanzen und Kräutern berichten, denen nachgesagt wird, sie können sich auf den Zyklus und die Gebärmutter bzw. den Eisprung auswirken. Doch gleichzeitig wird auch gesagt: Dafür gibt es keine Studien und seriöse Beweise, dass das funktioniert. Wir konnten keine verlässliche Aussage einer Gynäkologin dazu finden, die darüber etwas aussagt. Zumal man mit solchen Hausmitteln und Kräutern auch äußerst vorsichtig sein sollte.

Diese Hausmittel bzw. Kräuter sollen angeblich die Periode auslösen können

  • Petersilie: Soll sich auf die Gebärmutter auswirken und die Blutung anregen.
  • Salbei: Soll krampflösend und menstruationsfördernd wirken.
  • Schafgarbe: Soll ebenfalls positiv auf die Blutung wirken.
  • Beifuß: Soll den Eisprung fördern und dadurch die Menstruation anregen.
  • Ingwer: Enthält viel Vitamin-C, das die Periode auslösen soll.
  • Ananas: Enthält viel Vitamin-C, das die Periode auslösen soll.

Sogar der Berufsverband der Frauenärzte empfiehlt die genannten Heilpflanzen im Zusammenhang mit der Menstruation. Aber das heißt nicht, dass damit medizinisch bestätigt ist, dass sie auch die Periode auslösen.

Vorsicht bei Heilkräutern und Co.

Auch wenn das Heilwissen über Kräuter seit vielen Jahrhunderten angewendet und weitergegeben wird: Du solltest auf keinen Fall ohne Rücksprache mit einem Facharzt, in diesem Fall mit einem Gynäkologen, übermäßig Kräuter oder Tees einnehmen. Viele Heiltees haben auch Nebenwirkungen, die unerwünscht sind. Es kann passieren, dass sich die Tees ins Gegenteil auswirken. Generell spricht nichts gegen eine natürliche Hausapotheke, doch ein medizinischer Laie sollte diese vorsichtig anwenden. Und wenn du Zyklusprobleme und eine sehr unregelmäßige Periode hast, gilt sowieso immer: Nie ohne ärztliche Rücksprache handeln!

Wenn du ein bestimmtest Wissen über deinen Zyklus und seine Abläufe hast, hilft dir das ihn besser zu verstehen. Im Video erläutern wir die spannenden Grundlagen:

Weiblicher Zyklus: Das geht in deinem Körper ab! Abonniere uns
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Die gute Nachricht: Diese Faktoren beeinflussen deine Periode

Mal kommt die Periode zu früh, mal kommt sie zu spät oder fällt auch mal ganz aus, ohne dass man schwanger ist.. Wer schon ein paar Jahre seine Periode hat, wird genau wissen, was damit gemeint ist. Manche Frauen haben das Glück einer sehr regelmäßigen Blutung mit vorhersehbaren Belastungen und leichten Begleitsymptomen. Dann lässt sich der Alltag besser planen und gestalten. Andere Frauen leiden unter starker PMS und haben vielleicht einen sehr unregelmäßigen Zyklus oder andere Beschwerden. Dann sollte man nicht leichtfertig durch irgendwelche Mittelchen oder Kräuter in diesen eingreifen. Es gibt jedoch gewisse Faktoren, die sich eindeutig auf die hormonelle Lage im weiblichen Körper einwirken.

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Die Pille

Wer in den Zyklus eingreifen möchte, benötigt ein Medikament, dass sich direkt auf die Hormone auswirkt. Das einzige, aktuell zugelassene Medikament, ist die Pille, die direkt dafür sorgt, dass Eisprünge nicht stattfinden, weil ihre Wirkung sich direkt auf die hormonelle Lage im weiblichen Körper bezieht. Daher kann sie auch als einzige die Periode verlässlich auslösen. Wer die Pille nimmt, hat meist eine Einnahmezeit von 21 Tagen und danach folgt eine Einnahmepause von 7 Tagen. In dieser Zeit bekommen viele Frauen eine Abbruchblutung, die man ziemlich genau voraussagen kann. Manchmal bleibt die Blutung jedoch auch ganz weg.

Du kannst die Periode auslösen bzw. vorziehen, indem du die Einnahmezeit auf zwei Wochen verkürzt und dann eine Pillenpause einlegst. Dann soll in dieser Pausenzeit eine Blutung einsetzen. Es gibt auch die Möglichkeit die Pille ohne Einnahmepause von 7 Tagen einfach durchzunehmen. Dann würde man die Blutung komplett verschieben, weil sie dann nicht stattfindet. Bei diesen Methoden ist aber Vorsicht geboten. Du solltest darüber mit deiner Gynäkologin sprechen, was sie davon hält und ob das bei deinem Zyklus ratsam ist.

Es hängt auch von deiner Pillenart ab, ob das möglich ist und dennoch weiterhin der Verhütungsschutz voll gewährleistet ist. Denn die Pille wirkt nur empfängnisverhütend, wenn sie nach dem empfohlenen Rhythmus eingenommen wird. Das kann sehr unterschiedlich sein bei Minipille oder Kombinationspille bzw. Mikropille.

Dein psychisches Wohlbefinden

Stresshormone wirken sich auf den gesamten restlichen Hormonspiegel aus. Vom Stresshormon Cortisol weiß man, dass es dafür sorgen kann, dass eine Blutung später auftritt oder auch mal komplett ausbleibt. Denn es hemmt das Progesteron, das für den Eisprung wichtig ist, der ausgelöst werden muss, damit dann die Periode kommen kann. Hohe Mengen an Cortisol hemmen diese Abläufe und verzögern alles. Sobald man sich wieder entspannt bzw. die Psyche frei ist, fließt es auch meist wieder.

Der Orgasmus

Ein Orgasmus wirkt sich tatsächlich positiv auf die Unterleibsmuskulatur aus, wirkt entkrampfend und entspannend. Noch dazu löst er viele positive Glückhormone aus, die die Schmerzempfindlichkeit mindern sollen. Das hat sogar eine Studie belegt. Regelmäßige Selbstbefriedigung von Frauen soll die Periode sogar deutlich verkürzen können. Ob eine Periode dadurch gefördert und ausgelöst werden kann, ist nicht bewiesen.

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Hormonelle Schwankungen

Der weibliche Zyklus unterliegt insgesamt beständigen Schwankungen. In unserem Leben und Alltag ist nie alles gleich, wir sind vielen Einflüssen ausgesetzt, die sich auf unsere Psyche auswirken und damit auch auf das Hormonsystem, dass unser Wohlbefinden steuert. Es kann ausgeglichene Phasen geben, die sich mit anstrengenden Phasen abwechseln, in denen die Periode ganz verschieden ausfällt. Das sollte jede Frau akzeptieren lernen, denn so ist der weibliche Körper. Eine Wunderpille, die bei der Frau auf all das gleich einwirkt, gibt es nicht.

Das Alter

Unsere Fruchtbarkeit ist endlich: Sie beginnt mit der ersten Periode und endet mit der letzten Blutung in der Menopause. Das heißt, unser Zyklus verändert sich mit den Jahren, so wie auch unsere Periode. Nach einer Geburt können die Blutungen ebenso stärker sein wie durch eine Erkrankung. Irgendwann verändert sich dann der hormonelle Ausgleich, Frauen kommen in die Wechseljahre, in seltenen Fällen sogar schon mit 40 Jahren. Wenn du noch unter 20 bist, kann es sein, dass du nur 4 Tage blutest und wenig Beschwerden hast. Das heißt aber nicht, dass das immer noch so ist, wenn du 30 oder älter bist. Das kann bei jeder Frau kann verschieden sein und das müssen wir ebenfalls akzeptieren.

Katja Nauck

Frag immer deine Gynäkologin!

Letztlich ist das Wichtigste: Sprich bei Themen, die deinen Zyklus, die Periode, die Sexualität und auch dein damit zusammenhängenden Wohlbefinden betreffen, mit deiner Frauenärztin oder deinem Gynäkologen. Er oder sie sollte deinen Zyklus genau kennen und kann anhand von Beschwerden oder Symptomen auch sagen, welche Mittel oder Medikamente sich für deine Situation eignen. Mach besser keine Experimente mit übermäßigem Genuss von Heilkräutern ohne fachliche Rücksprache. Erst recht nicht, wenn dein Zyklus sehr unausgeglichen ist und du unsicher bist.

Katja Nauck

Quellen: Frauenärzte im Netz, Focus, T-Online

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