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ROPA Methode: Wie ihr als lesbisches Paar schwanger werden könnt

Ropa Methode
© Getty Images/JLco - Julia Amaral

Die Wege zum Wunschkind sind vielfältig. Für lesbische Paare gibt es die sogenannte ROPA-Methode, bei der beide Partnerinnen in die Schwangerschaft eingebunden sind.

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Doppelte Mutterschaft: Was ist die ROPA-Methode?

Wenn für euch als Frauenpaar feststeht, dass ihr einen gemeinsamen Kinderwunsch habt, gibt es verschiedenste Wege: Eine von euch kann z.B. via Samenspende und künstlicher Befruchtung schwanger werden und das Kind austragen. Wenn ihr beide auch körperlich beteiligt sein möchtet, gibt es die ROPA-Methode ("Reception of Oocytes from Partner"): Diese sogenannte doppelte Mutterschaft bedeutet, dass eine Partnerin die Eizelle spendet, die dann mit einem Samen befruchtet wird und die andere Partnerin empfängt diese Eizelle bzw. bekommt sie eingesetzt, um dann schwanger zu werden. Damit ist die eine Partnerin via Eizelle genetisch beteiligt und die andere Partnerin durch Schwangerschaft und Geburt.

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Wie läuft die ROPA-Methode bei beiden Frauen ab?

Wenn ihr euch dafür entscheidet, beide auf diesem Weg an einer Schwangerschaft beteiligt zu sein, läuft der Prozess in einer Klinik meist so ab:

  • Vorgespräche und Voruntersuchung bei den Partnerinnen: Damit klargestellt wird, dass es keine organischen Hindernisse für eine Schwangerschaft gibt und die Eizellen gesund sind, werden beide Frauen genau untersucht. Dazu gehören Hormonanalysen zur Bestimmung des Eizellvorrats, Blutuntersuchungen, um genetische Erkrankungen auszuschließen und ein vaginaler Ultraschall, der Eierstöcke und Uterus genau untersucht. Im Vorgespräch werdet ihr genau aufgeklärt, wie das Ganze abläuft, was jede Partnerin für Voraussetzungen erfüllen muss, damit die Eizellspende durchgeführt werden kann und ihr klärt alles Vertragliche. Ihr erhaltet zudem einen Behandlungsplan und einen Kostenvoranschlag.
  • Eizellstimulation bei der Partnerin, die die Eizelle spendet: Die Partnerin, deren Eizelle genommen wird, spritzt sich Hormone, um die Eizellproduktion anzuregen. Dabei wird sie genau ärztlich überwacht und muss alle paar Tage/Wochen zum Ultraschall und Blutabnahme, damit es nicht zu einer Überstimulation kommt. Wenn alles sich gut entwickelt, wird ein Termin für die Eizellentnahme festgelegt.
  • Follikelpunktion bei der Partnerin, die die Eizelle spendet: Wenn alles gut aussieht und genügend Eibläschen herangereift sind, wird der Termin für die Eizellentnahme, die sogenannte Punktion, gesetzt. Dabei werden der Patientin meist schmerzfrei unter Narkose an einem ambulanten Termin Eizellen entnommen. Details zum Ablauf verrät euch unser Ratgeber zur Follikelpunktion.
  • Vorbereitung des Spendersamens und In-Vitro-Befruchtung: Zeitgleich mit der Punktion wird auch der Samen des Spenders aus der Samenbank vorbereitet. Am Tag der Eizellentnahme werden die gewonnen Eizellen untersucht und In-Vitro oder per ICSI mit dem Spendersamen befruchtet. Die restlichen Eizellen werden kryokonserviert für spätere Versuche. Wenn die Befruchtung erfolgreich war, bekommen die Patientinnen Bescheid, dass ein Termin für den Transfer bestimmt werden kann.
  • Zeitgleich Vorbereitung auf Transfer und gynäkologische Untersuchungen bei der Eizellempfängerin: Während der Tage/Wochen der Vorbereitung der anderen Partnerin auf die Eizellentnahme und künstliche Befruchtung wird die Partnerin, die die Eizelle bekommt, bestmöglich darauf vorbereitet. Ihr Zyklus wird genau überwacht und sowie ihre Hormon- und Blutwerte kontrolliert, um den besten Zeitpunkt für den Transfer und eine optimale Einnistung zu finden.
  • Embryotransfer: Sobald die künstliche Befruchtung im Labor erfolgreich war, wird ein Termin für den Transfer festgelegt. Am Tag des Transfers wird die Eizelle aufgetaut und vaginal mit Hilfe eines dünnen Katheters an die optimale Stelle in der Gebärmutter platziert.
  • Schwangerschaftstest: Ca. zwei Wochen nach dem Termin erfolgt eine Blutuntersuchung, die anhand des hCG-Wertes feststellen kann, ob sich der Embryo eingenistet hat. Wenn dieser Wert eine bestimmte Höhe hat, kann eine Schwangerschaft festgestellt werden. Meistens erfolgt zur Sicherheit noch ein zweiter Bluttest ein paar Tage später, um sicher zu gehen. Erst dann ist bestätigt, dass ihr schwanger seid.

Der grobe Ablauf ist in jeder Klinik ungefähr gleich, aber es wird natürlich Unterschiede geben. Je nach eurer individuellen medizinischen Vorgeschichte oder möglichen Erkrankungen können natürlich weitere Untersuchungen hinzu kommen. Dazu informiert ihr euch im Vorfeld bzw. während der Beratung am besten in den Kliniken selbst.

Wenn ihr euch als Paar für eine Samenspende entscheidet, gibt es einige rechtliche und organisatorische Fragen, die ihr euch mit Sicherheit stellt. Fertilly-Expertin Katrin Förster hat ihren Sohn als Solomama selbst via Samenspende empfangen und gibt im Video viele hilfreiche Tipps und nützliche Gedankenanstöße für alle, die sich dafür interessieren:

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Welche Kliniken führen die ROPA-Methode durch?

In Deutschland ist bisher immer noch die Eizellspende generell untersagt. Frauen dürfen weder ihren Partnerinnen, noch Verwandten oder fremden Frauen Eizellen spenden. Basis für dieses Verbot ist das Embryonenschutzgesetz. Daher müssen Frauen und Paare, die mittels Eizellspende schwanger werden möchten, ins Ausland gehen. In Deutschland ist das generell nicht möglich.

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Es kommt jedoch langsam Bewegung in die Sache: Eine Arbeitsgruppe in der Bundesregierung prüft die Legalisierung der Eizellspende ebenso wie der Leihmutterschaft. Medizinrechtler*innen halten das aktuelle Verbot für verfassungswidrig und als Eingriff in das Recht auf Familiengründung. Vielleicht öffnet sich in Deutschland bald auch die Tür für die Eizellspende.

Wenn ihr also auf Eizellspende angewiesen seid und die ROPA-Methode durchführen möchtet, dann findet ihr in folgenden Ländern Europas Kliniken:

  • Dänemark
  • Österreich
  • Spanien
  • Lettland
  • Nordzypern

Leider behandeln nicht alle ausländischen Kliniken auch lesbische Paare, dafür aber häufig Solomütter. Fragt hier am besten genau nach. Einzelne Kliniken dürfen wir hier nicht empfehlen.

Katja Nauck

Tipps zur Kliniksuche

Für welche Klinik ihr euch letztlich entscheidet, hängt einmal davon ab, welche überhaupt lesbische Paare mittels ROPA-Methode behandelt. Zweitens natürlich auch davon, ob ihr euch dort wohl fühlt und das auch logistisch meistern könnt. So eine Behandlung dauert mehrere Wochen bis zum ersten Versuch und kann auch Monate oder manchmal Jahre dauern. Neben den Kosten für die Behandlung kommen dann auch Kosten für die Übernachtung und Fahrten dazu. Das muss man gut durchrechnen und es kann eine emotionale und organisatorische Herausforderung sein. Ich musste bei meiner künstlichen Befruchtung durch ICSI zwar nicht ins Ausland, kenne aber die Abläufe und was da auf einen zukommt.

Weiterhin ist es wichtig, dass ihr auch ein gutes Gefühl bei den Ärzten und Ärztinnen habt und euch gut informiert fühlt bei all euren Fragen. Schaut euch am besten online die Bewertungen der Kliniken an und tauscht euch in Kinderwunschforen mit anderen lesbischen Paaren über deren Erfahrungen aus. Das ist immer enorm hilfreich, um eine gute seriöse Klinik zu finden. Eine Möglichkeit ist auch, euch von einer Kinderwunschplattform wie z.B. Fertilly im Vorfeld beraten zu lassen und gemeinsam eine passende Klinik zu suchen. Im Video-Interview habe ich mit einer Fertilly-Expertin genau darüber gesprochen:

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Katja Nauck

Was kostet die künstliche Befruchtung mittels Partnerinnenspende?

Leider bekommt ihr als lesbisches Paar für die Behandlung keinerlei Kostenerstattung von eurer Krankenkasse oder Unterstützung von deutschen Behörden. Ihr müsst daher alles selber finanzieren. Je nachdem, wie viele Versuche ihr benötigt, um schwanger zu werden, liegen die Kosten bei einer Behandlung mit ROPA-Methode beim ersten Versuch bei rund 4.000 € bis 6.000 €. Es kann nicht verkehrt sein, die Kosten bei mehreren Kliniken zu erfragen und zu vergleichen. Auch hier kann es helfen, euch untereinander auszutauschen mit anderen Paaren und von deren Erfahrungen zu profitieren. Die Entscheidung für eine Klinik müsst ihr dann letztlich aufgrund eurer Informationen, Erstgespräche und persönlichen Bedürfnisse treffen.

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