Kader Loth musste sich vor zwei Jahren aus gesundheitlichen Gründen die Gebärmutter entfernen lassen. Damit ist ihr sehnlicher Wunsch ein Kind zu bekommen, leider nicht mehr möglich. Wie sehr sie daran wirklich bis heute leidet, verriet sie jetzt im Interview.
Antidepressiva wegen unerfülltem Kinderwunsch
Reality-TV-Sternchen Kader Loth musste in den letzten zwei Jahren nach eigenen Aussagen viel durchmachen. Als Familienmensch habe sie sich immer Kinder gewünscht. Doch die Endometriose-Erkrankung machte ihr einen Strich durch ihre Rechnung: Sie musste sich die Gebärmutter entfernen lassen und kann keine leiblichen Kinder mehr bekommen. Es ging ihr sogar so schlecht, dass sie sich in psychotherapeutische Behandlung begeben musste und deswegen bis heute Antidepressiva nehmen muss.
Nach der Endometriose-Operation bin ich in ein tiefes Loch gefallen psychisch. Ich habe eine schwere Depression hinter mir und lag auch ein paar Monate im Krankenhaus.Jetzt geht's mir zum Glück besser. Aber was ich durchgemacht habe, das wünsche ich niemanden.
Kader Loth im Interview mit RTL.de, 15. April 2020
Erfolglose künstliche Befruchtung führte zu einer Magersucht
Bereits einige Jahre vor ihrer Endometriose-OP hatte Kader den starken Wunsch Mutter zu werden. Damals ließen sie und ihr jetziger Ehemann Ismet Atli eine künstliche Befruchtung in einer Kinderwunschpraxis durchführen. Leider blieb diese ohne Erfolg. Danach wollte das Ehepaar dennoch versuchen auf natürlichem Wege schwanger zu werden: Sie änderte ihre Ernährung und ihr Mann reduzierte seinen Zigarettenkonsum. Doch anstatt dass der Kinderwunsch in Erfüllung ging, nahm Kader mehr und mehr ab und hatte mit psychischen Problemen zu kämpfen. Viele Frauen unterschätzen, wie stark ein Kinderwunsch, der unerfüllt bleibt, die eigene Psyche belasten kann.
Sie fühle sich wie eine Versagerin
Gegenüber Promiflash gab Kader zu, dass sie sich wie eine Versagerin fühle, wenn sie überall schwangere Frauen sehe. Denn zu einer Frau gehöre ja auch, Kinder zu haben bzw. zu bekommen und das fehle ihr jetzt. Mit ihrem Mann streite sie sich immer wieder wegen dieses Themas, da sein Kinderwunsch in den letzten Jahren immer größer geworden sei.
So ehrlich ist der Reality-Star mit sich selbst
Die ehemalige Dschungelcamp-Teilnehmerin gibt gegenüber RTL zu, dass sie weiß, dass es zukünftig mit ihrer Ehe schwierig wird, weil sein Kinderwunsch so stark ist, dass es deswegen immer wieder zum Streit kommt. Kader sieht es so realistisch, dass sie ihn sogar versteht, wenn er sich deswegen eine neue Freundin sucht. Sich dies einzugestehen, ist sicherlich nicht leicht für die 47-Jährige, die damit beweist, wie tough und alles andere als naiv sie ist.
Ich weiß, dass irgendwann die Beziehung darunter leiden wird und in die Brüche geht. Ich weiß, dass mein Mann eine Sehnsucht nach Kindern hat und das kann ich ihm nicht geben.
Kader Loth im Interview mit RTL.de, 15. April 2020
Solltet ihr selbst wegen eures unerfülltem Kinderwunsches depressive Gedanken haben, könnt ihr euch anonym und rund um die Uhr unter 0800/1110111 und 0800/1110222 an die Telefonseelsorge wenden. Eine E-Mail-Beratung bekommt ihr außerdem unter ts-im-internet.de.
Traurig und mutig
Dass ein unerfüllter Kinderwunsch in die Depression führen kann, ist gar nicht so selten. Daher sollte man sich früh Hilfe suchen. Eine Kinderwunschbehandlung kann ebenfalls ein langwieriger Prozess sein, der die eigenen Psyche und die Beziehung zum Partner sehr belastet. Kinderwunschkliniken bieten daher oft auch begleitende psychologische Beratung an bzw. empfehlen ihren Patientinnen und Patienten bei mehreren erfolglosen Versuchen den Besuch eines Facharztes. Es ist zudem nicht leicht, zu akzeptieren, dass man keine leiblichen Kinder haben wird. Kader Loth ist da für ihre Ehrlichkeit sich selbst gegenüber zu bewundern. Ich wünsche ihr und ihrer Ehe zugunsten ihrer psychischen Situation dennoch alles Gute. Vielleicht ergibt sich ja auch eine andere Möglichkeit, für Kinder sorgen zu können. Wichtig ist, dass man mit dem Partner darüber spricht, wie man sich fühlt und ehrlich zueinander ist.
Bildquelle: Getty Images/Sean Gallup