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Verhütung

"Ovaprene": Kommt bald ein hormonfreier Verhütungsring?

Vaginalring

Kommt bald ein neues hormonfreies Verhütungsmittel auf den Markt? Die Zeichen dafür stehen gut: Ovaprene heißt das neue Mittel und soll als erster Vaginalring hormonfrei vor einer Schwangerschaft schützen.

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Das Interesse an hormonfreien Verhütungsmitteln ist aktuell sehr groß: Zwar ist in Deutschland die Pille nach wie vor die Nummer eins der Verhütungsmethoden, trotzdem gibt es immer mehr Frauen, die sich von hormonellen Verhütungsweisen verabschieden. Der Grund: Die tägliche Hormondosis kann bei manchen Frauen enormen Einfluss auf die physische und psychische Gesundheit nehmen.

Der Pharmakonzern Bayer hat nun mit dem us-amerikanischen Unternehmen Daré Bioscience einen Lizenzvertrag für ein neues hormonfreies Verhütungsmittel geschlossen: Ovaprene heißt der Verhütungsring, der sich derzeit noch in der klinischen Entwicklungsphase befindet.

Vaginalring: bisher nur mit Hormonen

Ein Vaginalring ist erstmal nichts Neues. Schon seit einigen Jahren gibt es ihn als hormonelles Verhütungsmittel auf dem Markt: Es handelt sich dabei um einen Ring aus  Kunststoff, der immer für drei Wochen (danach eine Woche Pause) in die Vagina eingeführt wird. Er enthält die Hormone Östrogen und Gestagen, die langsam in den Blutkreislauf abgegeben werden und so – ähnlich wie die Pille – eine Schwangerschaft verhindern. Der neue Vaginalring Ovaprene soll nun jedoch ganz ohne Hormone auskommen.

Vaginalring ohne Hormone: So funktioniert's

Erstmal wird der neue Ring wie auch das bekannte Modell mit Hormonen wie ein Tampon in die Vagina eingeführt. Statt Hormone setzt der Ovaprene-Ring einen anderen Wirkstoff frei, der den Spermien ihre Beweglichkeit nehmen soll. Außerdem soll eine Polymerstruktur eine Barriere darstellen, durch die die Spermien davon abgehalten werden sollen, in Richtung Gebärmutterhals zu gelangen.

Wann kommt der hormonfreie Vaginalring auf den Markt?

Bis Ovaprene in Deutschland auf den Markt kommt, dürfte es noch ein Weilchen dauern. Schließlich steckt der Ring aktuell noch mitten in der Forschung. Die Zeichen, dass das hormonfreie Verhütungsmittel eines Tages im Handel sein wird, stehen bislang aber sehr gut:  Der Ring wurde bereits in einer ersten Studie getestet und der lief sehr zufriedenstellend.

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Dafür wurde ein sogenannter "Postkoitaltest" gemacht. Dabei wird etwa sechs bis zwölf Stunden nach dem Sex der Zervixschleim der Frau auf Spermien untersucht. Dafür wird Sekret aus dem Gebärmutterhalskanal entnommen und die Anzahl der Spermien geprüft. Bei diesen wird dann außerdem die Beweglichkeit und Überlebensfähigkeit getestet. In der Studie schafften es fast keine Spermien, den Gebärmutterhals zu passieren. Nun folgen weitere Studien. Wird der Ring zugelassen, wird er aber zuerst nur in den USA zu kaufen sein. Wir müssen uns also noch ein bisschen gedulden.

Quellen: Deutsche Apotheker ZetungApotheke adhoc

Lisa Purrio

Mein Fazit

Ob hormonell oder hormonfrei: Es gibt nicht die per se "bessere" Verhütungsmethode. Verhütung ist eine ganz individuelle Entscheidung: die eine kommt mit einer täglichen Hormoneinnahme super zurecht, andere vertragen die zusätzlichen Östrogene und Gestagene nicht gut. Wir finden es aber super, das aktuell so viel auf dem Verhütungsmittelmarkt passiert, auch wenn wir uns wünschen, dass Verhütung in Zukunft nicht weitestgehend Frauensache bleibt, sondern sich auch bei den Mitteln für Männer endlich mal was tut ... wie war das noch gleich mit der Pille für den Mann? Ach ja, die kann ja Libidoverlust oder Akne auslösen – wie schade!

Lisa Purrio

Bildquelle: Getty Images/viti