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Vasalgel – so funktioniert die Verhütungsmethode für den Mann

Von der Pille für den Mann hat jeder schon mal gehört, doch es gibt ein weiteres Verhütungsmittel für den Mann, in dem die Hoffnung der Forschung liegt – Vasalgel. Wie es funktioniert und wann es auf den Markt kommt.

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Vasalgel bildet eine Barriere in Samenleiter: Eine Ejakulation ist nach wie vor möglich, nur die Spermien werden herausgefiltert,

Verhütung ist in Deutschland in der Regel Frauensache. Kein Wunder: Bis auf das Kondom oder eine dauerhafte Sterilisierung gibt es für Männer bislang keine Möglichkeit, sich um die Verhütung zu kümmern. Mit Pille, Spirale, Diaphragma, Verhütungspflaster und Co. haben Frauen einfach mehr Möglichkeiten.

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Um Männern und Frauen auch in Sachen Verhütung gleichzustellen, wird seit Jahren an neuen Verhütungsmethoden für den Mann geforscht. Studien zur Pille für den Mann erweisen sich immer mehr als erfolgsversprechend. Dass sie irgendwann auf den Markt geht, scheint immer realistischer, jedoch scheint auch das laut Forschung und Pharmaindustrie noch in weiter Zukunft zu liegen.

Wie funktioniert Vasalgel?

Neben der Pille für den Mann kursiert ein weiteres männliches Verhütungsmittel in der Forschung, das als sehr erfolgsbringend gehandelt wird: das Vasalgel. Nachdem das Mittel erfolgreich an Tieren getestet wurde, sollten 2018 erste Testreihen für Versuche an Menschen starten.

Vasalgel wird direkt in den Samenleiter injiziert. Dort bildet es dann ein weiches Hydrogel, das wie eine Barriere wirkt: Zwar lässt es Flüssigkeit noch durch, Spermien sind für diese Barriere jedoch zu groß und werden so herausgefiltert. Es vermindert also keineswegs den Spaß im Bett, da eine Ejakulation nach wie vor möglich ist – nur eben ohne Spermien.

Vasalgel ist eine Langzeitverhütungsmethode. Das Spritzen des Gels ist schmerzfrei und dauert lediglich 15 Minuten, die Wirkung soll dann bis zu 10 Jahre anhalten. Bei wem schon vor dem Verstreichen der 10 Jahre ein Kinderwunsch aufkommt, der kann das Verhütungsmittel auch leicht wieder rückgängig machen. Durch das Injizieren eines Gegenmittels wird das Vasalgel einfach wieder aufgelöst.

Vasalgel – eine lange Forschungsgeschichte

Tatsächlich blickt die Entwicklung von einem hormonfreien Verhütungsgel für den Mann bereits auf eine lange Geschichte zurück: Bereits in den 1970er Jahren wurde in Indien ein ähnliches Mittel unter dem Namen “Risug”an Männern getestet, das Verfahren aufgrund von Unregelmäßigkeiten jedoch von der Weltgesundheitsorganisation beendet. 2010 erwarb eine medizinische Forschungsstiftung aus den USA die Rechte zur Herstellung von Risug, an welchem nun unter dem Titel “Vasalgel” geforscht wird.

Welche Nebenwirkungen können durch Vasalgel auftreten?

Die bisherigen Studien mit Affen und Kaninchen verliefen nahezu problemlos, die Methode erscheint bislang als nahezu risikofrei. Bei wenigen Tieren trat ein Spermagranulom auf, das sonst als seltene Nebenwirkung von Vasektomien bekannt ist. Dabei dringen Spermien in umliegendes Gewebe ein und es bilden sich kleine Knoten und Verhärtungen. Im Gegensatz zum Kondom schützt Vasalgel auch nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten wie beispielsweise HIV, Syphilis, oder Gonorrhö.

Wann wird Vasalgel auf den Markt kommen?

Wann das Vasalgel ein zugelassenes Verhütungsmittel ist und von Ärzten gespritzt werden kann, ist bisher nicht abzusehen. Seit 2018 sollen erste Studien an Menschen laufen. Erweisen sich diese Tests als erfolgreich, soll das Mittel in den USA, in Kanada und Europa relativ schnell auf den Markt kommen. Allerdings wird auch vermutet, dass sich die Pharmaindustrie bei der Zulassung für Vasalgel querstellen könnte. Schließlich scheint es eine effektive Verhütungsmethode ganz ohne Hormone zu sein, die vielleicht nicht günstig sein wird (Preise werden bislang noch nicht geschätzt), aber dafür auch sehr lange wirkt. So könnte es zu einem ernsthaften Konkurrenten für die Pille werden, mit der die Pharmaindustrie enorm viel Geld erwirtschaftet.

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Bildquelle: Getty Images