Nach der Befruchtung der Eizelle nistet sie sich in der Gebärmutterschleimhaut ein. Das passiert ungefähre eine Woche später. In dieser Zeit entscheidet sich, ob eine Schwangerschaft entsteht oder nicht. Viele Frauen fragen sich "Was schadet der Einnistung?" Daher klären wir hier, worauf du in dieser Phase achten kannst und was für die optimale Einnistung wichtig ist.
Was schadet der Einnistung?
Wie sich eine befruchtete Eizelle im weiblichen Körper einnistet und eine Schwangerschaft entsteht, ist wirklich ein Wunder. Wir können das als Frauen nur sehr wenig beeinflussen. Aber natürlich fragen wir uns, vor allem wenn wir schon länger versuchen schwanger zu werden, ob wir alles richtig machen. Daher ist es kein Wunder, dass auch du dich fragst: "Was schadet der Einnistung?"
Im Prinzip ist es ganz genauso wie bei der fortlaufenden Schwangerschaft: Der Körper braucht dafür alle Kraft und Energie und je gesünder der Körper (und das Zellmaterial) ist, umso besser stehen die Chancen, dass der Embryo sich einnistet. Die Einnistung kannst du übrigens berechnen, wenn du deinen Eisprung kennst und weißt, wann du Geschlechtsverkehr hattest.
Die meisten Frauen verhalten sich schon ganz intuitiv ziemlich richtig, wenn sie eine Schwangerschaft planen. Daher sind die Tipps für die Einnistung auch ähnlich wie bei der Frühschwangerschaft. Hier kommt ein Überblick, was der Einnistung schaden kann:
- Rauchen: Nikotin ist ein Gift und schadet dem Körper. Daher sollte jede Frau mit dem Rauchen aufhören, die schwanger werden möchte und die schon schwanger ist.
- Alkohol: Dasselbe gilt für Alkohol. Als Zellgift schadet er dem Organismus und wirkt sich negativ auf alle Abläufe des Körpers aus. Also ist es besser bei geplanter Schwangerschaft und Kinderwunsch keinen Alkohol zu trinken.
- Jeglicher Drogenkonsum: Jede Droge ist schädlich für den Körper und natürlich erst recht für eine Eizelle, die sich einnisten und wachsen soll. Hier gilt Null-Toleranzpolitik!
- Übermäßiger Koffeingenuss: Keiner will euch das Kaffeetrinken verbieten. Ein oder zwei Tassen am Tag sind völlig okay, aber wenn ihr regelmäßig über 5 Tassen täglich trinkt, kann sich das negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken. Also besser nicht übertreiben.
- Extreme Diäten oder Fasten: Du solltest dich in der Zeit des Kinderwunsches gesund und ausgewogen ernähren. Eine spezielle einseitige Diät wäre da nicht unbedingt ratsam, denn dein Körper braucht alle Nährstoffe und es ist unklar, wie sich eine besondere Idee auf den Körper auswirkt. Wir empfehlen dir in dieser Phase keine Experimente, sondern eine vielfältige, ausgewogene Ernährung.
- Extremsport: Sport an sich schadet natürlich auf keinen Fall der Einnistung, wenn er in ganz normalem Umfang betrieben wird. Du kannst also weiter Joggen, Cardiotraining, Yoga, Schwimmen oder Mannschaftssport machen. Lediglich von Extremsport und einer für dich unüblichen Verausgabung raten wir ab. Wenn du immer viel Sport machst oder hauptberufliche Sportlerin bist, frage am besten deine Ärzte nochmal, ob du diesen reduzieren solltest bzw. in welchem Umfang er okay ist.
- Extremer, lang andauernder Stress: Das Stresshormon Cortisol hemmt leider den Eisprung. Daher hört man immer wieder, dass Stress nicht gut für die Fruchtbarkeit ist. Das ist zwar leicht gesagt, aber echt wichtig: Mach dir weniger Druck und versuche jeden zusätzlichen Stress im Alltag zu reduzieren. Das muss sich nicht, aber kann sich negativ auswirken.
Generell gilt bei Sport und Ernährung immer: Übertreibt es nicht und haltet euch an die Empfehlungen eurer Ärzte. Wenn ihr gern spezielle Kräutertees trinkt, solltet ihr euch nochmal erkundigen, ob diese sich bei starkem Genuss negativ auf den Zyklus auswirken können. Hier wissen Naturheilkundlerinnen meistens Rat. Ansonsten gelten bei Getränken dieselben Regeln wie bei einer Schwangerschaft.
Man liest manchmal auch, dass Saunagänge der Einnistung schaden könnten. Hier kommt es ganz drauf an, Sauna an sich ist ja auch für Schwangere nicht verboten. Hier gilt: Übertreibt es nicht und genießt es in Maßen. Es muss nicht die ganz heiße finnische Sauna mit 90 Grad sein.
Mach dich nicht verrückt!
Grundsätzlich ist es so: Ihr könnt durch euer Verhalten zwar dazu beitragen, dass euer Körper möglichst gut vorbereitet ist. Aber ihr habt es eben nicht gänzlich in der Hand. Mach dir keinen zu großen Stress damit. Du solltest so weiterleben und die Dinge machen, die dir gefallen und dir guttun. Natürlich gibt es ein paar Regeln wie Reduzierung von Alkohol- und Nikotinkonsum. Aber ich denke, das versteht sich für die meisten Frauen von selbst.
Beschleunigen können wir die Einnistung durch diese Verhaltensweisen nicht wirklich. Letztlich hängt es von so vielen Faktoren – nicht zuletzt auch von eurem Alter – ab, ob sich ein befruchtetes Ei einnistet. Wenn das genetische Material nicht gut ist, dann wird sich die Zelle auch nicht einnisten. Die meisten Embryonen gehen daher durch Chromosomenfehler schon frühzeitig wieder ab und es kommt gar nicht zur Einnistung.
Weiterhin hängt es vom Milieu im Eierstock ab, einem gesunden Eierstock und einer gesunden Gebärmutterschleimhaut. Wenn diese gestört ist, kann es zu Einnistungsstörungen kommen. Eine Endometriose oder chronische Endometritis kann dazu führen, dass sich die Eizelle nicht einnisten kann. Die Gynäkologen können dies durch eine Gebärmutterspiegelung genau feststellen. Auch das hormonelle Gleichgewicht muss stimmen und die Hormonwerte sollten optimal sein. Die Gynäkologin kann durch Blutabnahmen und eine Laboranalyse genau sagen, ob die Werte optimal sind.
Wer in einer Kinderwunschbehandlung ist, wird vorher meist gut untersucht und es werden befruchtete Eizellen aussortiert, die sich nicht gut entwickelt haben. Ihr bekommt meist alle nötigen Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel, die den Kinderwunsch fördern. Fragt eure Ärzte gezielt danach, was ihr noch tun oder einnehmen könnt im Mikronährstoffbereich. Durch viele Studien ist belegt, wie positiv sich Mikronährstoffe bei Männern und Frauen auf die Fruchtbarkeit auswirken.
Und noch einen Tipp für die Ängstlichen: Wenn ihr während eurer Kinderwunschphase einmal über die Stränge geschlagen habt, heißt das noch nicht, dass ihr nicht schwanger werden könnt. Es sind schon viele Frauen schwanger geworden, ohne auf Ernährung, Alkohol- oder Nikotinkonsum zu achten. Hier gilt das Alles-oder-Nichts-Prinzip, die Natur regelt das meist ziemlich gut:
Was der Einnistung hilft
Wie schon erwähnt, ist es immer gut auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten. Dazu solltest du möglichst entspannt an die Sache herangehen, wie wir schon erwähnten. Weitere Tipps haben wir noch in diesem Artikel:
Wir machen alles richtig, trotzdem klappt es nicht
Generell gibt es kein Schema F oder DEN Tipp, warum eine Frau schneller schwanger wird als die andere, obwohl beide vollkommen gesund sind und den gleichen Lebenswandel haben. Versuche dich nicht mit anderen zu vergleichen, denn wirklich jeder Fall ist in Sachen Kinderwunsch anders. Und es kommt ja auch immer noch auf das Spermium an. Auch hier muss alles passen.
Wenn das Spermiogramm okay ist, deine Hormon- und Schilddrüsenwerte auch, und du nicht an einer bekannten Krankheit wie Endometriose oder PCOS leidest, dann sollte es (im Alter unter 40) innerhalb eines Jahres mit einer Schwangerschaft klappen. Ist das bei euch nicht der Fall, geht bitte unbedingt zu einer Kinderwunschpraxis und lasst nicht locker: Fragt nochmal nach allen möglichen Analysen und bittet die Ärzte euch genau zu untersuchen. Manchmal wird eine Einnistungsstörung auch erst später erkannt.
Gib nicht auf!
Solltest du schon einige Jahre Kinderwunschbehandlungen mit Insemination, IVF oder ICSI hinter dir haben, lohnt vielleicht ein Arzt- oder Perspektivenwechsel. Es gibt auch noch Naturheilkundler*innen, die sich auf den Kinderwunsch spezialisiert haben und andere Ansätze verfolgen. Probiere es einfach mal aus und komme darüber ins Gespräch mit ganz verschiedenen Expertinnen.
Lass dir auf jeden Fall nicht von Ärzten oder Ärztinnen mit der Diagnose Unfruchtbarkeit deinen Kinderwunsch endgültig nehmen (so generell unmöglich ist es nicht). Manchmal klappt es dann auch noch nach Jahren und völlig unerwartet auf Umwegen, das haben schon so viele Geschichten gezeigt. Es braucht manchmal auch nur Zeit und der Körper muss loslassen und dann kann es passieren, dass ihr trotz aller Negativdiagnosen schwanger werdet!
Quellen: Kinderwunschzentrum Nürnberg, Bundesverband der Frauenärzte e.V.